Kovac legt nach Stolper-Sieg Finger in die Wunde - Sonderlob für einen BVB-Star
Von Dominik Hager

Der BVB entwickelt sich zunehmend zum Meister der Arbeitssiege. Nach dem knappen 1:0-Erfolg gegen Köln am letzten Wochenende taten sich die aus dem siegreichen Pokal-Fight in Frankfurt geschwächten Borussen beim FC Augsburg enorm schwer. Durch einen Zufallstreffer von Serhou Guirassy gingen ansonsten erschreckend harmlose Dortmunder am Ende mit einem weiteren 1:0-Sieg vom Platz.
Während die Dortmunder Spieler mit den drei Punkten glücklich waren, legte Coach Niko Kovac den Finger in die Wunde. Zwar zeigte sich der Kroate mit der sattelfesten Defensivleistung zufrieden, monierte aber das Spiel mit dem Ball. "Da muss sich vieles verbessern. Wir haben zu viele leichte Fehlpässe gespielt. Wir sind nicht aktiv mit dem Ball. Das heißt: Wir sind mehr oder weniger zu passiv, das kenne ich gar nicht von den Jungs", kritisierte Kovac nach dem Spiel bei Sky.
Die Passivität im Spiel nach vorne machten auch die Zahlen deutlich. Dortmund gab im gesamten Spiel mickrige fünf Schüsse ab und kam auf einen Expected-Goals-Wert von 0.32. Augsburg tauchte zwar auch nur selten vor dem BVB-Gehäuse auf, verzeichnete aber 0,83 Expected Goals und neun Schüsse.
Bellingham rettet BVB-Erfolg: "Überragend"
Letztlich hatte der BVB Glück, dass Jobe Bellingham die möglicherweise gefährlichste Schuss-Chance bereits vor Abgabe des Abschlusses vereiteln konnte. Der junge Engländer, der nach gut einer Stunde für Felix Nmecha ins Spiel gekommen war, landete 20 Minuten vor dem Ende eine spektakuläre Grätsche, mit der er die Gelegenheit von Elvis Rexhbecaj zunichtemachte.
"Überragend", lobte Groß seinen jungen Mittelfeldkollegen und auch Kovac fand erneut positive Worte. "Wir bauen ihn langsam auf: Ich glaube, es ist sogar schneller, als ich es mir selbst vorgestellt habe, weil der Junge viel Qualität hat", schilderte der Cheftrainer.
In den letzten Wochen gab es im Zusammenhang mit Bellingham meist weniger positive Dinge zu berichten. Zunächst sorgte dessen Vater für Wirbel, indem er mehr Spielzeit für seinen Filius forderte. Dann machte der Youngster einen entscheidenden Fehler gegen die Bayern. Gegen die prompt aufkommende Kritik setzte sich Kovac jedoch auf Anhieb zur Wehr. Bellingham dankt es nun mit immer besser werdenden Leistungen.
Gut möglich, dass der Youngster gegen Manchester City am Mittwoch von Beginn an auflaufen darf. Viele seiner Kollegen werden sich im Vergleich zum FCA-Spiel aber steigern müssen, damit die Borussen auf der Insel nicht leer ausgehen.
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