Köln-Coach Kwasniok über den neuen El-Mala-Plan
Von Oliver Helbig

Der 1. FC Köln ist nach seiner Rückkehr in die Bundesliga wieder angekommen und präsentiert sich für viele bereits überraschend stabil: Nach 13 Spieltagen steht der Effzeh im gesicherten Mittelfeld und wird diese Spielzeit wohl nichts mit dem Abstieg zu tun haben – zumindest, wenn der Trend anhält und sich die Domstädter weiter festigen können.
Einen wesentlichen Bestandteil dieses Ziels wird dabei Shootingstar Said El Mala darstellen: Der 19-Jährige avancierte auch im Duell gegen den FC St. Pauli zu einem der Kölner Helden und glänzte in einer für ihn ungewohnten Rolle im Sturmzentrum. Im Nachgang des Unentschiedens gegen die Hamburger erklärte Trainer Lukas Kwasniok seinen Plan mit dem hoch veranlagten und offenbar überaus flexibel einsetzbaren Angreifer.
Kwasniok erklärt die El-Mala-Idee gegen St. Pauli
Offensichtlich wollte Kwasniok seinem Wunderknaben gegen St. Pauli eine taktische Hilfestellung geben, indem er ihn gegen den kompakt agierenden Gegner von der Elbe von Anfang an so nah wie möglich am gegnerischen Tor positionierte. Deshalb also der Platz im Kölner Sturmzentrum.
Das gut durchdachte Experiment trug Früchte. "Wenn der Gegner mit fünf Verteidigern spielt, muss Said links erst mal einen Gegner ausdribbeln und dann noch einen Mitspieler finden - oder selbst über einen Abschluss zum Torerfolg kommen", schilderte Kwasniok das Szenario, wenn Said El Mala wie üblich über den Flügel hätte kommen müssen. Stattdessen der direktere Weg zum Tor über das Kölner Zentrum und somit deutlich mehr Gefahr und schwieriger zu Verteidigen für die Hintermannschaft der Paulianer. Der Plan ging auf und El Mala traf sehenswert zum zwischenzeitlichen Kölner Führungstor.
Taktische Flexibilität als Lehrmaßnahme für El Mala
El Malas Arbeitsplatz könnte allerdings weiterhin von Woche zu Woche wechseln, denn Kwasniok will sich die Flexibilität des vielseitigen Angreifers offenbar zunutze machen, um gegnerabhängig für die eine oder andere Veränderung und den einen oder anderen taktischen Kniff zu sorgen - mit El Mala als X-Faktor neben anderen flexibel einsetzbaren Offensivstars wie Marius Bülter, Jakub Kaminski oder Luca Waldschmidt.
"Wir werden auch weiterhin damit spielen. Weil das Said besser machen wird, wenn er sich nicht nur darauf reduziert, ins Dribbling zu gehen, sondern auch in den Zwischenräumen besser wird."
- Lukas Kwasniok
"Wir werden auch weiterhin damit spielen. Weil das Said besser machen wird, wenn er sich nicht nur darauf reduziert, ins Dribbling zu gehen, sondern auch in den Zwischenräumen besser wird", gab Kwasniok zu verstehen. Der Ausbildungsplan für seinen Musterschüler hat der Effzeh-Coach offenbar klar vor Augen und wenn es den Geißböcken derart positiv in die Karten spielt wie zuletzt, dürfte es ein erfreuliches Gesamtpaket für alle Beteiligten darstellen.
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