HSV stellt zwei Negativrekorde gegen Köln auf
Von Lennart Fitzler

Ein brisanter Abend in Köln-Müngersdorf war das am Sonntag. Der Hamburger SV verlor mit 1:4 gegen den 1. FC Köln und befindet sich mit nur noch zwei Punkten Vorsprung über dem Relegationsplatz. Eine Niederlage, die durch diskutable Entscheidungen des Schiedsrichters Daniel Schlager möglicherweise gar nicht oder zumindest nicht in dieser Höhe passiert wäre.
Schlager verteilte mehrere Gelbe Karten an die Rothosen im Spielverlauf, zwei Spieler erwischte es sogar knüppeldick. Fabio Vieira und Immanuel Pherai bekamen vom Spielleiter jeweils zweimal die Gelbe Karte vorgehalten und mussten vorzeitig duschen gehen. Zwei Entscheidungen des Schiedsrichters, die nicht nur klar das weitere Spielgeschehen bestimmten, sondern auch zwei neue Bundesliga-Negativrekorde mit sich brachten.
Zwei Negativrekorde für den HSV
Wie die Daten- und Analyseplattform Opta mitteilte, waren beide Gelb-Roten Karten neue Negativrekorde in der Bundesliga. Pherai war vor seinem Platzverweis insgesamt nur 42 Sekunden (!) auf dem Spielfeld gewesen – folgerichtig: die schnellste Gelb-Rote Karte im deutschen Oberhaus nach Einwechslung seit Beginn der Datenerfassung 2004/2005.
2 – Immanuël Pherai kassierte gestern gegen Köln die schnellste Gelb-Rote Karte nach Einwechslung seit Datenerfassung (2004/05) in der Bundesliga (2:35 Minuten). Fábio Vieira wurde zum ersten Spieler, der in seinen ersten fünf BL-Spielen zweimal vom Platz flog. ROThosen. @HSV pic.twitter.com/8JyQqpMoFd
— OptaFranz (@OptaFranz) November 3, 2025
Der andere HSV-Sündenbock, Fabio Vieira, flog aufgrund mehrfachen Meckerns an Schlagers Entscheidungen vom Platz. Dabei war der Portugiese gut im Spiel, erzielte den vermeintlichen Anschlusstreffer zum 1:2, den Schlager und seine Kollegen im Anschluss per VAR-Analyse wieder einkassierten.
Damit wurde Vieira zum ersten Spieler jemals, der in seinen ersten fünf Bundesliga-Partien zweimal des Feldes verwiesen wurde. Seine erste Rote Karte hatte er am 5. Spieltag gegen Union Berlin gesehen.
HSV um Punkte gebracht?
Beide Gelb-Rote Karten wirkten auf Außenstehende und Zuschauer ziemlich hart und die Entscheidungen voreilig getroffen. Bei Schiedsrichter Schlager war keine erkennbare Linie nachzuvollziehen.
Der Platzverweis an Immanuel Pherai war deutlich zu hart. Hamburgs Nummer Zehn hatte für seine einzigen zwei Fouls sofort zweimal Gelb gesehen, hatte bei der zweiten Karten-Entscheidung kaum Schuld am Einsteigen gegen Kölns Kristoffer Lund, da er auf dem nassen Rasen ausrutschte und den Blick auf den Ball gerichtet hatte.
Fest steht: Mit dem zurückgenommenen Tor von Vieira und den beiden Platzverweisen nahm Daniel Schlager deutlichen Einfluss auf den weiteren Spielverlauf. Im Anschluss konnten die Hamburger mit nur acht Feldspielern kaum noch etwas gegen die anstürmenden Kölner ausrichten, obwohl sich die Mannschaft von Merlin Polzin so gut es ging dagegen stemmte. Am Ende blieben dem HSV aber null Punkte und zwei neue Rekorde, auf die man nicht wirklich stolz sein kann.
feed