Bayer-Coach Hjulmand über Kane - Kann man ihn überhaupt verteidigen?

Vor dem Topspiel in München erklärt Kasper Hjulmand, warum Harry Kane so schwer zu verteidigen ist – und welche Rollen der Bayern-Stürmer übernimmt.
Harry Kane definiert die 9 neu
Harry Kane definiert die 9 neu / Rene Nijhuis/MB Media/GettyImages
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Vor dem Top-Duell zwischen Bayern und Leverkusen steht Harry Kane bereits bei zwölf Toren in der Bundesliga. Nach verschiedensten Rankings, beispielsweise dem von Fotmob, befindet sich Kane an der absoluten Spitze, der statistisch besten Spieler.

Leverkusen-Trainer Kasper Hjulmand weiß, was auf sein Team zukommt. "Seine Klasse ist etwas Besonderes und schwer zu verteidigen“, sagte der Däne vor dem Spiel in München über Bayerns Wunderwaffe. "Er ist nicht nur ein Super-Stürmer, sondern auch ein Playmaker, der oft ins Mittelfeld abkippt. Wir müssen als Mannschaft verteidigen – nur im Kollektiv geht das.“

Hjulmand schätzt Kanes Spielintelligenz besonders im Strafraum: "Er spürt die Räume, er hat so viel Zeit im Kopf.“

Mehr als ein Torjäger: Kane transformiert die Neun

Wer Harry Kane auf seine Trefferquote zu reduzieren, greift zu kurz. Der Engländer agiert inzwischen weit entfernt vom klassischen Strafraumstürmer.

Im ZDF-Format Bolzplatz wurde er jüngst als "Reverse Beckenbauer" bezeichnet – der "umgekehrte Kaiser“, der das Spielfeld von vorn aus steuert. Moderatorin Lili Engels brachte es auf den Punkt: "Harry Kane – zu finden auf der Neun, der Zehn, der Acht, der Sechs. Der Mann ist überall.“

Analyst Tobias Gensler schwärmte: "Das ist einfach der Problemlöser. Wenn du glaubst, du hast alles im Griff, kommt ein Harry Kane um die Ecke. Diese Form, diese Effizienz, diese Perfektion – Wahnsinn.“

Seit seinem Wechsel 2023 von Tottenham nach München hat Kane seine Rolle stetig erweitert. Zwei Schüsse braucht er im Schnitt pro Tor – deutlich weniger als frühere Ausnahmestürmer wie Lewandowski oder Haaland. In zwei aufeinanderfolgenden Jahren wurde er Torschützenkönig, längst ist er aber auch als Vorbereiter und Verbindungsspieler unersetzlich.

Tah: "Wenn Kane mitpresst, zieht das jeden mit"

Selbst die Mitspieler staunen über den Einfluss ihres Stürmers. "Was mich persönlich pusht – wir pressen Mann gegen Mann, und wenn sein Gegenspieler in die Tiefe läuft, läuft er mit und verteidigt mit“, sagte Bayern-Verteidiger Jonathan Tah jüngst. "Wenn ein Spieler wie Harry Kane das macht, der einfach die meisten Tore schießt, dann pusht das jeden. Das macht ihn gerade so besonders.“

Kane verkörpert damit nicht nur Qualität, sondern auch Vorbildwirkung. Sein Engagement gegen den Ball und seine Bereitschaft, selbst weite Wege zu gehen, sind mitentscheidend für Bayerns aktuellen Erfolgslauf.

Der leise Superstar

Trotz all seiner Zahlen bleibt Kane ein ungewöhnlich unaufgeregter Star. Er meidet große Gesten, steht selten im Mittelpunkt außerhalb des Rasens – und wirkt gerade dadurch authentisch. "Vielleicht fehlt ihm dieses gewisse Etwas für den Ballon d’Or", meinte ZDF-Moderatorin Lili Engels, "aber Bayern und die englische Nationalmannschaft wird das wenig kümmern, solange er so weitermacht."

Mit der Meisterschale hat Kane den ersten richtigen Titel seiner Karriere gewonnen. Sein Traum bleibt die Champions League – und so lange er spielt, scheint das kein unerreichbares Ziel.


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