Heftige Vorwürfe: Star-Trio Schuld an der Krise von Real Madrid?

Real Madrid schwächelt aktuell gewaltig. Liegt es an Trainer Xabi Alonso oder doch eher an einem zu egoistischen Star-Trio?
Wer trägt die Schuld an der Real-Leistungsdelle?
Wer trägt die Schuld an der Real-Leistungsdelle? / Michael Regan/GettyImages
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So richtig rund läuft es bei Xabi Alonso bei Real Madrid noch nicht. Nach einem starken Oktober mussten die Königlichen im November gleich mehrere Rückschläge hinnehmen. In fünf Partien gab es lediglich einen Sieg gegen Olympiakos in der Champions League, wohingegen das Top-Spiel gegen Liverpool verloren ging und es in der Liga dreimal nur zu einem Remis reichte.

Besonders bedenklich: Mit Ryao Vallecano, Elche und Girona hatten die Madrilenen wahrlich kein hartes Programm. Durch die Remis-Serie ist der ebenfalls schwächelnde FC Barcelona in der Liga-Tabelle vorbeigezogen. Auf Xabi Alonso wirft das natürlich nicht das beste Licht, nachdem bereits der Einstand bei der Klub-WM durch die 0:4-Pleite gegen PSG misslungen war.

"Es ist eine lange Saison und wir müssen weitermachen. Wir waren kurz davor, das Spiel zu drehen. Wir müssen mit der Einheit weitermachen, mit fairer und notwendiger Selbstkritik", erklärte Alonso im Rahmen der PK nach dem 1:1 gegen Girona.

Zweifel an Alonso-Methoden

Die ganz große Frage ist, wie gut die Harmonie zwischen Alonso und dem Star-Ensemble wirklich ist. In den Medien kursieren seit Monaten zahlreiche Gerüchte. Ende Oktober berichtete The Athletic, dass Alonso mit seiner Persönlichkeit und seinem fußballerischen Konzept nicht bei der gesamten Mannschaft gut ankommt. Jüngst berichteten spanischen Medien, dass es ein Treffen zwischen Alonso und den Real-Stars gegeben habe, um Differenzen zu überwinden. "Ich werde die positiven Dinge, die passiert sind, mitnehmen", soll sich Alonso danach geäußert haben.

Vor dem Wochenende hatten Fede Valverde und Eduardo Camavinga öffentlich bekundet, dass die Mannschaft "geeinter denn je" sei.

The Athletic zufolge soll es im Real-Kader allerdigns zwei Lager geben. Teile des Teams sind nicht überzeugt von Alonsos Methoden, während andere argumentieren, dass diesem keine Schuld träfe. "Das ist nicht das Problem des Trainers, es ist sehr offensichtlich", soll ein Real-Spieler dem in der Regel sehr gut informierten Portal gesagt haben.

Sind die Real-Topstars Schuld an der Ergebniskrise?

Eine von The Athletic nicht namentlich genannte vereinsnahe Quelle hat bei den Madrilenen ganz andere Probleme ausgemacht. "Das Problem ist nicht Xabi. Mbappé, Vinicius Junior und Jude Bellingham sind unvereinbar. Mit diesen drei Spielern kann man kein ausgeglichenes Team haben", so die scharfe Kritik an das Star-Trio.

Sportlich kann man zumindest Mbappé nicht viel vorwerfen. Der Franzose steht bei 23 Pflichtspieltoren und hat mit seinem Viererpack beim 4:3 in Piräus dafür gesorgt, dass Real im November zumindest ein Spiel gewonnen hat. Problematischer ist die Situation bei Vinicius Junior. Der viel kritisierte Brasilianer startete zwar gut in die Saison, konnte in den letzten sechs Liga-Spielen aber nur einen Scorer markieren und soll vor einem Real-Abschied im Sommer stehen.

Sowohl Vinicius Junior als auch Mbappé sind außerdem bekannt dafür, ungern defensiv mitzuarbeiten. Die Formkurve von Bellingham ging im Gegensatz zu den meisten anderen Madrilenen jüngst leicht nach oben, jedoch ist der Engländer auch nicht mehr der Schlüssel-Faktor, der er in seiner ersten Saison war. Dies liegt wohl auch daran, dass er nicht mehr so offensiv zum Einsatz kommt.

Ganz abgesehen von der sportlichen Performance ist es aber für Alonso und Real natürlich problematisch, dass die drei Stars allesamt ein recht großes Ego besitzen. Dies ist für das Klima auf und neben dem Platz nicht sonderlich förderlich und sorgt offenbar für Risse in der Mannschaft. Paris Saint-Germain musste seine Ego-Stars erst verkaufen, um die Champions League gewinnen zu können. Gut möglich, dass sich die Königlichen vom ein oder anderen Spieler mit zu großen Allüren verabschieden müssen.


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