Gladbach-Star giftet gegen Mitspieler

Gladbach befindet sich als Tabellenletzter in einer prekären Situation. Joe Scally redet seinen Kollegen mit einem scharfen Appell ins Gewissen.
Joe Scally ist sauer auf einige Mitspieler
Joe Scally ist sauer auf einige Mitspieler / Christof Koepsel/GettyImages
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Die Stimmung bei Borussia Mönchengladbach ist derzeit - freundlich ausgedrückt - enorm angespannt. Nach der 4:6-Pleite gegen Eintracht Frankfurt (0:5 zur Pause) stehen die Fohlen auf dem letzten Tabellenplatz und benötigend dringend eine Kehrtwende. Notwendig ist dafür aber womöglich auch mal eine deutlichere Ansprache.

"Wir haben zu viele Egos in unserem Team."

Joe Scally

Nach der Frankfurt-Pleite platzte Rechtsverteidiger Joe Scally mal so richtig der Kragen. "Wir haben zu viele Egos in unserem Team. Wir machen unsere Arbeit nicht. Wir denken, dass wir mehr können, als wir wirklich können. Das muss aufhören", so sein knallharter Appell im englischsprachigen Bundesliga-Kanal.

Erfolg kann Scally zufolge nur durch mannschaftliche Geschlossenheit erzielt werden. "Wir müssen als Team spielen und unsere Rolle erfüllen. Wenn man seine Eins-gegen-Eins-Duelle nicht verliert, gewinnt man das Spiel auch", machte er deutlich.

Es scheint also auch intern bei den Borussen einiges im Argen zu liegen. Scally sieht die Probleme insbesondere im Mindset des Teams. "Wir müssen unsere Denkweise ändern. Wir haben jeden einzelnen Zweikampf verloren und unser Passspiel nicht verfolgt. Auch das hat damit zu tun, dass Spieler denken, dass wir die Arbeit nicht wirklich machen müssen - in der Realität müssen wir das aber machen", führte er aus.

Scally steuert gegen Frankfurt zwei Assists bei

Scally selbst gehörte bei der 4:6-Pleite der Fohlen noch zu den besseren Akteuren. Der Außenverteidiger bereitete zwei Treffer vor und konnte somit zur Ergebniskosmetik beitragen. Allerdings gewann auch er nur vier seiner elf Zweikämpfe, was für einen Verteidiger natürlich eher dürftig ist.

Letztlich macht es bei Gladbach aber auch keinen Sinn, sich einzelne Akteure herauszupicken. Der Gesamt-Auftritt der Fohlen muss wieder besser und konstanter werden. Die Rückkehr des ein oder anderen Verletzten dürfte dem Team helfen, jedoch wird es kein Selbstläufer, aus dem Tabellenkeller zu entfliehen. Egal ob Eugen Polanski der Cheftrainer bleibt - oder doch noch ein externer Seoane-Nachfolger geholt wird.

Derzeit stehen die Borussen als Tabellen-18. bei mickrigen zwei Punkten aus fünf Spielen. Mit 5:12 hat man auch das schlechteste Torverhältnis der Liga. Die nächsten Gegner lauten Freiburg, Union Berlin und Bayern München. Spätestens dann muss auch die Trainerfrage endgültig geklärt sein.


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