Gerüchte um Transferhammer: Wird der nächste Bittencourt-Klub ein ganz besonderer?
Von Oliver Helbig

Seit 2019 trägt Leonardo Bittencourt das Trikot von Werder Bremen und absolvierte seitdem 180 Pflichtspiele für die Norddeutschen. Für keinen anderen Klub in seiner Karriere lief der in Leipzig geborene Deutsch-Brasilianer häufiger auf, doch am Saisonende wird für Bittencourt in Bremen Schluss sein.
In der letzten Woche wurde bekannt, dass der 31-Jährige seinen 2026 auslaufenden Vertrag an der Weser nicht verlängern wird. Bittencourt äußerte sich dazu in einem umfassenden und emotionalen Instagram-Post. Seitdem hält sich das hartnäckige Gerücht, zu welchem Verein es den Bremer Mittelfeldstar im Anschluss ziehen könnte – und es wird offenbar immer konkreter.
Kehrt Bittencourt zu Ex-Klub zurück?
Der FC Energie Cottbus, Bittencourts Ausbildungsverein, möchte den verlorenen Sohn offenbar gerne zurückholen. Insbesondere die Fans der Lausitzer hoffen auf die Verwirklichung dieses Traums. Bittencourt, Sohn der Cottbus-Legende Franklin Bittencourt, wurde im Nachwuchs des FC Energie Cottbus ausgebildet und schaffte den Sprung in den Herrenbereich. Von dort aus zog er 2012 weiter zu Borussia Dortmund. Über die Umwege Hannover 96, 1. FC Köln und TSG Hoffenheim landete er schließlich an der Weser. Der Rest ist Geschichte.
Cottbus-Coach lässt mit Aussagen zu Bittencourt-Rückkehr aufhorchen
"Ich kann ihn auch abholen, ich würde ihn sogar gerne abholen."
- Energie-Coach Wollitz zu Bittencourt
Interessant bei den Cottbus-Gerüchten um Bittencourt sind die Aussagen des Trainers des Drittligisten. Claus-Dieter Wollitz äußerte sich vor wenigen Tagen bereits zu diesem aufkommenden Gerücht und öffnete dem Bremer weit die Tür. "Er ist jederzeit herzlich willkommen. Die [Tür] würde nicht nur auf, sondern riesengroß gemacht werden", so der Kulttrainer und ergänzte: "Ich kann ihn auch abholen, ich würde ihn sogar gerne abholen - damit wir damit schon mal Reisekosten gespart haben." Und Pele Wollitz geriet bei Bittencourt ins große Schwärmen.
"Toller Spieler, toller Typ. Ich glaube, dass das hier seine Heimat ist. Er ist auch hier aufgewachsen, und ich durfte seine ersten Schritte im Profifußball begleiten. [...] Er ist zurecht ein Star geworden. Wo er gespielt hat, Borussia Dortmund, 1. FC Köln, Hoffenheim, Werder Bremen jetzt. Das ist eine Figur der Bundesliga", so Wollitz über Bittencourt.
Bittencourt-Rückkehr nach Cottbus wäre ein Sensationstransfer
Bittencourts Tür zurück in die alte sportliche Heimat steht also sperrangelweit offen. Wollitz kam aus dem Schwärmen um den Ex-Cottbuser gar nicht mehr heraus und ließ durchblicken, wie groß diese Rückkehr für den gesamten Verein und die Region wäre. "Er ist heutzutage noch ein Talent mit einer Unbekümmertheit, mit einer Freude, mit einer positiven Frechheit, mit einer Art Fußball zu spielen, für die Leute ins Stadion gehen und sagen, dafür zahl ich Eintritt."
"Wenn er sich das vorstellen kann, dann bin ich mir sicher, dass einige mithelfen und sagen würden: Für den geh ich ins Stadion und für den geb' ich noch fünf Euro mehr."
- Wollitz über Bittencourt-Rückkehr
Obwohl der in Cottbus so geliebte Bittencourt im Sommer ablösefrei ist, müsste sich der Drittligist finanziell weit strecken, um ihn sich zu angeln – selbst bei einem Aufstieg in die 2. Bundesliga. Bittencourt selbst müsste wohl auf einen erheblichen Teil seines Gehalts verzichten. Um seine Verpflegung müsste sich Bittencourt allerdings keine Sorgen machen. Wollitz scherzhaft: "Ich kann dafür sorgen, dass er zweimal warmes Essen pro Tag bekommt – von mir persönlich."
Der Energie-Coach wurde dann aber wieder ernster und schien sich der Hilfe von ganz vielen Händen in Cottbus sicher, sollte Bittencourt Interesse an einer Rückkehr zu seinem Ausbildungsklub signalisieren. "Wenn er sich das vorstellen kann, dann bin ich mir sicher, dass einige mithelfen und sagen würden: Für den geh ich ins Stadion und für den geb' ich noch fünf Euro mehr. Ob das sein Anspruch sein könnte, aufgrund seiner sportlichen Qualität, das lassen wir mal im Raum stehen. Ansonsten ist er ein toller Junge, ein top Mensch, und ich bin froh, dass ich ihn mal begleiten durfte."
Allerdings soll auch die US-amerikanische MLS bei Bittencourt im Raum stehen und mit erst 31 Jahren ist ein Ausklingen der Karriere noch nicht in Sicht. Um eine Rückkehr nach Cottbus überhaupt realistisch werden zu lassen, wäre ein Aufstieg der Lausitzer wohl zwingend notwendig, denn Bittencourt hat noch jede Menge Fußball im Tank.
Bittencourt reagierte bereits auf Lobgesang von Wollitz
Durchaus spannend also, wie sich dieses vermeintliche Transfermärchen weiterentwickelt. Interessanterweise teilte Bittencourt in der vergangenen Woche genau diesen Interview-Beitrag der Niederlausitz Aktuell auf Instagram in seiner Story und versah diese mit Herz Emojis und den Satz "Vermisse dich, Trainer". Die Wertschätzung und Liebe besteht also ganz offensichtlich beidseitig.
Weitere Werder-News lesen:
feed