FCN-Fehlstart: So sehr wackelt der Trainerstuhl von Klose
Von Simon Zimmermann

Raus im DFB-Pokal gegen einen Regionalligisten, der eigentlich gegen die eigene U23 antritt. Drei Pleiten zum Start der 2. Liga und Tabellenschlusslicht. Der 1. FC Nürnberg hat den Saisonstart komplett in den Sand gesetzt!
Das 1:2 gegen Preußen Münster am vergangenen Freitag hat die Krisenstimmung am Valznerweiher mächtig eingeheizt. Vor dem Spiel hatte sich Sportvorstand Joti Chatzialexiou noch öffentlich klar hinter Trainer Miroslav Klose gestellt und eine Art Jobgarantie ausgesprochen. "Vertrauen ist wichtig, denn wir wollen hier etwas aufbauen - mit Miro. Darum wird es wichtig sein, dass wir zusammenhalten. Daran habe ich aber keine Zweifel", so der FCN-Boss gegenüber der Sportbild.
Endspiel für Klose? "Fußball ist ein Ergebnissport"
Man wisse, was man am Trainer habe. Der eingeschlagene Weg, vor allem auf junge Talente zu setzen, sei für den Club "alternativlos". Doch auch Chatzialexiou weiß, dass im harten Alltag vor allem die Ergebnisse zählen. "Fußball ist ein Ergebnissport", erklärte er nach der Pleite gegen Münster.
Einen klassischen Fehlstart, wie ihn die Ergebnisse zeigen, will Chatzialexiou dennoch nicht sehen: "Weil wir auch heute nicht unbedingt als Verlierer vom Platz gehen mussten", meinte er am Freitag. In vier Tagen haben Klose und sein Team nun die nächste Chance auf die ersten Saisonpunkte. Der FCN empfängt am Freitagabend (18:30 Uhr) den SC Paderborn.
"Ich bin froh und dankbar, dass unsere Fans zu uns halten und auch dem Trainer den Rücken decken. Das machen auch wir im Vorstand und im Aufsichtsrat. Von daher werden wir gemeinsam alles geben, um gegen Paderborn die ersten drei Punkte einzufahren", so Chatzialexiou.
Die Bild interpretiert diese Aussage als klare Vorgabe an Trainer Klose: Gegen den SCP braucht es Zählbares - ansonsten wackelt sein Trainerstuhl. Ein "Endspiel" für Klose dürfte das Duell gegen Paderborn aber noch nicht sein - es sei denn, es setzt eine herbe und deutliche Niederlage.
Die FCN-Verantwortlichen werden auch wissen, dass neun der letzten zwölf Pflichtspiele saisonübergreifend verloren gingen. Klose selbst scheint sich dem Druck bewusst zu sein. "Ich weiß, dass es gewisse Mechanismen im Fußball gibt, was auch ganz normal ist. Wir müssen schleunigst punkten", gab er zu Protokoll.
Bis dahin bedient sich der Weltmeister von 2014 an Durchalteparolen. "Es bleibt ja nichts anderes, wie Positivität hineinzubringen, daran zu glauben. Das lebe ich vor! Ich bin fest davon überzeugt, dass wir das noch drehen können."
Und weiter: "Wir wissen auch, dass Mentalität manchmal Qualität schlägt. Und wir müssen schauen, dass wir Mentalität auf den Platz bekommen. Und zwar von der ersten Minute an."
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