FC Bayern: Wer könnte 'Plan C' für die Offensive sein?

Der FC Bayern sucht immer noch nach einer Offensiv-Verstärkung. Wer könnte nun noch auf dem Zettel von Max Eberl stehen und als Neuzugang beim FC Bayern landen? Wir haben die Antwort. Vielleicht.
Wird seinen speziellen Torjubel wohl nicht in München präsentieren: Christopher Nkunku
Wird seinen speziellen Torjubel wohl nicht in München präsentieren: Christopher Nkunku / Marc Atkins/GettyImages
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Der FC Bayern hat auch wenige Tage vor dem Bundesliga-Auftakt gegen RB Leipzig seinen Kader noch nicht final beisammen. Nach dem Abgang von Kingsley Coman klafft in der FCB-Offensive eine Lücke, zudem könnte auch Paul Wanner den Rekordmeister noch verlassen. Die in den Medien gehandelten Kandidaten, Xavi Simons und Christopher Nkunku, werden, so der Stand der Dinge, nicht nach München wechseln. Was also nun? Jugend forscht beim FC Bayern oder wird das Festgeldkonto doch noch geplündert?

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Die Gretchenfrage: Welches Profil benötigt der FC Bayern?

Im Grunde genommen hat Max Eberl zwei Optionen, wie er den Kader verstärken kann: Mit einem Zehner oder einem offensiven Außenbahnspieler. Da Jamal Musiala dem FCB noch ein paar Monate fehlen wird, spielt Michael Olise immer häufiger hinter Harry Kane in der Zentrale. Eine Position, die der Franzose durchaus spielen kann, auf der rechten Außenbahn sorgte der 23-Jährige in der vergangenen Saison allerdings für Furore.

Mit Nick Woltemade, Xavi Simons und Christopher Nkunku beschäftigen sich die Bayern daher mit Spielern, die primär zentral spielen und, bis auf den deutschen Nationalspieler, auch auf den Außenbahnen agieren können. Flexibilität scheint hier eine Fähigkeit zu sein, auf die die Bayern besonders Wert legen.

Darüber hinaus muss man sich an der Säbener Straße die Frage stellen, ob man in ein Talent oder in einen fertigen Spieler investiert. Ersteres ist günstiger, zweiteres erhöht die Chance, dass der Transfer auch gleich funktioniert und sportlich sofort weiterhilft. Dafür bindet ein Spieler wie beispielsweise Nkunku viel Budget und stellt dementsprechend auch Anforderungen an Spielzeit. Ein Woltemade hingegen hätte auch einen entsprechenden Wiederverkaufswert.

Kommt der neue FCB-Offensivspieler aus der Bundesliga?

Vor nicht allzu langer Zeit kaufte der FC Bayern am liebsten in der heimischen Bundesliga ein. In Zeiten, wo das Scouting noch nicht so ausgebaut war, konnte man die Spieler in der höchsten deutschen Liga Woche für Woche beobachten. Mehmet Scholl, Oliver Kahn, Michael Ballack oder Zé Roberto sind nur einige Beispiele für Spieler, der innerhalb der Liga an die Isar gewechselt sind. Und auch abseits der Personalie Woltemade gibt es in der Bundesliga Spieler, die durchaus interessant sein könnten für den deutschen Meister.

Paul Nebel (1. FSV Mainz 05)

Paul Nebel
Mainzer Shootingstar: Paul Nebel / Christian Hofer/GettyImages

Mit Paul Nebel haben die Mainzer einen Shootingstar in ihren Reihen. Der deutsche U21-Nationalspieler spielte eine überragende letzte Saison (10 Tore und 6 Assists) und wird sich mit den 05ern nun erstmals europäisch beweisen dürfen. Oder wagt das Eigengewächs der Mainzer den nächsten Karriereschritt? Nebel ist beidfüßig, technisch stark und in der Offensive auf allen Positionen einsetzbar. Ein Profil, wie gemacht für den FC Bayern.

Romano Schmid (SV Werder Bremen)

Romano Schmid
Ein weiterer Österreicher für den FC Bayern? / Christian Hofer/GettyImages

Romano Schmid von Werder Bremen verfügt über ein ähnliches Profil wie Nebel. Der Österreicher, drei Jahre älter als der Mainzer, ist seit fünf Jahren der Dreh- und Angelpunkt in der Werder-Offensive. Der österreichische Nationalspieler ist ebenfalls auf vielen unterschiedlichen Positionen zuhause, am häufigsten agiert Schmid aber als Zehner. Mit 41 Torbeteiligungen in 158 Pflichtspielen hat der Grazer dabei eine ordentliche Quote.

Der Rechtsfuß könnte Bremen noch verlassen, seit Wochen gibt es Gerüchte über einen Wechsel in die Premier League. Oder lockt ihn der FC Bayern in den Süden der Republik? Sowohl Nebel als auch Schmid wären Transfers, die den Kader als Rollenspieler gut ergänzen würden. Nicht allzu teuer, erfahren, flexibel einsetzbar: so wie es Ivan Perišić in der Triple-Saison war.

Lotst Max Eberl ein Talent nach München?

Oder sucht der FCB vielleicht den nächsten Mathys Tel und verpflichtet ein vielversprechendes Talent aus dem Ausland in der Hoffnung, das es durchstartet und in München eine Ära prägen kann? Die Vorteile bei einem solchen Transfer liegen genauso auf der Hand wie das Risiko: Zwar kann man hier günstig einkaufen und auch den ein oder anderen Treffer landen, die Gefahr besteht allerdings, dass der Spieler sich in München nicht zurechtfindet. Heißt: Kommt ein Talent an die Isar, muss es auch unbedingt eine faire Chance auf Einsatzzeiten kriegen. Etwas, was bei Tel und auch Zirkzee nicht immer der Fall war.

Malick Fofana (Olympique Lyon)

Malick Fofana
Wechselt Fofana nach München? / Eurasia Sport Images/GettyImages

Ein Name, der in diesem Zusammenhang immer fällt: Malick Fofana. Der 20-jährige Belgier stürmt seit zwei Jahren für Lyon und hat es in dieser Zeit auf beachtliche 23 Scorer in 63 Pflichtspielen gebracht. Doch auch für seinen Heimatverein KAA Gent lief er in schon 64 Pflichtspielen (15 Scorer) auf.

Der kleingewachsene Linksaußen ist für sein Alter also schon sehr erfahren. Einziges Manko: Seine Paradeposition ist auf der linken Seite. Hier, wo Neuzugang Luis Díaz zuhause ist. Fofana müsste also die Seite wechseln, wenn er in München auf Spielzeit kommen möchte. Ein nicht unmögliches Unterfangen.

Bénie Traoré (FC Basel)

Benie Traore, Christian Fassnacht
Bénie Traoré vom FC Basel passt ins Profil der Münchner / Daniela Porcelli/GettyImages

Oder kommt ein Name, den bisher Niemand auf der Rechnung hat? Bénie Traoré vom FC Basel ist in den letzten Jahren ganz schön rumgekommen. Der Ivorer wechselte im Februar 2021 nach Schweden und konnte dort auf sich aufmerksam machen. Nach einem Sommer-Wechsel 2023 zu Sheffield United und einer Leihe zum FC Nantes landete Traoré im Sommer 2024 beim FC Basel in der Schweiz, wo er sofort überzeugte. Für den letztjährigen Double-Sieger erzielte er 14 Pflichtspiel-Tore und bereitete zehn weitere Treffer vor. Traoré, der jede Position in der Offensive spielen kann, verfügt über eine hohe Grundschnelligkeit und eine gute Technik.

In der aktuellen Saison gehört der 22-Jährige bisher noch nicht zum Stammpersonal. Sein Vertrag am Rhein läuft im Sommer 2028 aus. Ein Wechsel wäre wohl erst zum Ende der Transferperiode denkbar, Basel steht in der Champions-League-Qualifikation vor dem Duell mit dem FC Kopenhagen

Ob Nebel, Schmid, Fofana oder Traoré: Der Transfermarkt gibt Max Eberl genügend Möglichkeiten seinen Kader entsprechend zu erweitern. Dabei ist auch ein Leihgeschäft eines Akteurs, der in seinem Klub unzufrieden ist, denkbar. Ein Tranfermodell, das Ehrenpräsident Uli Hoeneß laut der Süddeutschen Zeitung bevorzugen würde. So kamen damals Coutinho und James zum FC Bayern. Und vielleicht findet so auch ein Brahim Díaz seinen Weg nach München, mit den Königlichen pflegt der FCB ja tradtionell ein gutes Verhältnis. Oder es kommt am Ende doch ganz anders, als wir denken. Lassen wir uns überraschen.


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