FC Bayern sucht Stanisic-Ersatz: Die 5 besten Optionen im Ranking
Von Dominik Hager

Josip Stanisic hat sich im Spiel gegen den FC Chelsea eine Teilverletzung des Innenbands am rechten Kniegelenk zugezogen und wird wohl mindestens die nächsten vier Pflichtspiele verpassen. Ein für die Münchner bitterer Ausfall, zumal mit Alphonso Davies, Hiroki Ito und Raphael Guerreiro ja bereits drei Linksverteidiger-Optionen verletzungsbedingt ausfallen.
Zwar befindet sich Guerreiro auf dem Wege der Besserung, jedoch wird der Portugiese wohl mindestens noch das Spiel gegen Hoffenheim (Samstag, ab 15:30 Uhr) verpassen. Vincent Kompany ist also gezwungen, umzubauen. Wir sehen uns die fünf besten Optionen an, die dem Bayern-Coach zur Verfügung stehen.
5. Kim min-jae, Umstellung auf Dreierkette
Kim min-jae ist zwar in dieser Saison kein Stammspieler, agierte aber überzeugend und souverän, wenn er dann doch mal gefragt war. Demnach wäre es gewissermaßen schon eine Überlegung wert, Kim in die Startelf zu holen.
Dies könnte mit einer Umstellung auf ein 3-5-2-System einhergehen. In diesem würde Konrad Laimer ein wenig offensiver als Schienenspieler die rechte Seite unsicher machen. Sein Pendant auf der linken Seite wäre - noch etwas offensiver ausgerichtet - Luiz Diaz.
Gewiss würde Diaz auf dieser Position nicht optimal zur Geltung kommen, jedoch besitzt er wie Laimer die richtige Arbeitseinstellung und Mentalität, um sich auch in einer ungewohnten Rolle ordentlich zu präsentieren.
Natürlich muss man sich aber die Frage stellen, ob man das funktionierende System umstellen möchte. Dies ist eigentlich der entscheidende Faktor dafür, dass es bessere Optionen gibt.
Rein theoretisch könnte man auch das System so belassen und einen Innenverteidiger nach außen stellen. So wirklich im Blut hat diese Rolle aber keiner aus dem Trio.
4. Joshua Kimmich rechts hinten, Konrad Laimer nach links
Joshua Kimmich wurde in seiner Karriere schon häufig vom Mittelfeld auf die Rechtsverteidigung-Position geschoben. Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass Kompany auf diese Option zurückgreift, jedoch bestände die Möglichkeit grundsätzlich schon.
Es ist bestens bekannt, dass Kimmich ein exzellenter Außenverteidiger ist, jedoch würde er eben im Mittelfeld fehlen. Dort ist der 30-Jährige wie in der Nationalmannschaft praktisch unersetzlich. Im Endeffekt ist die Personalsituation ja ähnlich. Letztlich ist das Mittelfeld-Zentrum einfach die wichtigere Position im Vergleich zur Außenverteidiger-Position.
3. Sacha Boey hinten links
Standen Laimer und Boey gemeinsam auf dem Platz, durfte Boey in der Regel auf seiner bevorzugten rechten Seite spielen, während der Österreicher auf die linke Seite rückte. Dies hat wohl den einfachen Grund, dass man Boey, der ohnehin schon mit sich und dem Bayern-Niveau zu kämpfen hatte, nicht noch zusätzlich mit einer Positionsänderung belasten wollte.
Inzwischen scheint sich der Franzose aber ein klein wenig stabilisiert zu haben. Der Vorteil von Laimer als Rechts- und Boey als Linksverteidiger besteht darin, dass Laimer sehr gut mit Olise harmoniert und auf diese Weise offensiv ein absoluter Gewinn ist. Dennoch tut man Boey wohl einfach keinen Gefallen, wenn man ihn jetzt nach links schiebt.
2. Sacha Boey rechts hinten, Laimer nach links
Die wohl bevorzugte Lösung von Vincent Kompany besteht darin, Laimer für Stanisic hinten links aufzubieten und Boey rechts hinten spielen zu lassen. Boey scheint langsam zur Konstanz zu finden, wenngleich er sich immer noch schwer damit tut, so abzuliefern, wie man sich das von einem Bayern-Spieler erwartet. Der Franzose hat jedoch das Vertrauen von Kompany und könnte mit ein wenig mehr Spielpraxis noch besser werden.
Sicherlich hat diese Option aber den Nachteil, dass Laimer auf der linken Seite offensiv nicht ganz so viel für das Team machen kann. Der Österreicher ist rechts inzwischen eine echte Waffe, weshalb dieser Faktor schon ins Gewicht fällt. Bezüglich der Frage, ob eher Boey oder Laimer nach links muss, ist aber eben festzuhalten, dass die Gefahr, Boey mit einer fremden Rolle zu verunsichern, letztlich überwiegt.
1. Tom Bischof hinten links
So richtig viel Einsatzzeit hat Tom Bischof bis jetzt noch nicht bekommen. Dies ist ein wenig schade, weil er im Falle des Falles eigentlich immer zu überzeugen wusste. Die Verletzung von Stanisic kann nun aber eine Chance für ihn sein. Bischof half bereits gegen Hamburg in der zweiten Hälfte links hinten aus und machte einen guten Job.
Zwar war der Gegner natürlich auch ein Stück weit überfordert, jedoch kann man Bischof zutrauen, auch gegen stärkere Gegner zu überzeugen. Der Youngster besitzt die nötige mentale Stärke und fußballerische Intelligenz, um auf jeder Position so einigermaßen zu funktionieren. Zudem verkörpert er ähnliche Eigenschaften wie Joshua Kimmich, der ja auch ein guter Außenverteidiger ist.
Die Option, Bischof als Linksverteidiger spielen zu lassen, ist ziemlich interessant. Beim FC Bayern ist das natürlich nur kurzfristig der Fall, in Bezug auf die Nationalmannschaft könnte Bischof aber eine potenzielle Dauerlösung sein. Man darf gespannt sein.
Weitere News zum FC Bayern lesen:
feed