Holper-Start: Eberl mit klarer Ansage an Bayern-Neuzugang Jackson
Von Leonard Schmidt

Als am letzten Tag des Transferfensters die Leihe von Nicolas Jackson zum FC Bayern verkündet wurde, galt er als mögliches "Schweizer Taschenmesser" für die Offensive der Bayern. Zwei Spiele später ist die erste Bilanz ernüchternd: Der 24-jährige Senegalese fremdelt sichtlich, ihm fehlt die Bindung zum Spiel seiner neuen Mannschaft. Die Frage, ob sein Spielstil zum dominanten Ballbesitzfußball der Münchner passt, steht im Raum.
Fremdkörper mit schwachen Zahlen: Das Startelf-Debüt in der Analyse
Der Start für Jackson stand unter keinem guten Stern. Nach seiner Unterschrift reiste er direkt zur Nationalmannschaft und hatte kaum Zeit, sich im Team zu integrieren. Beim 4:1-Sieg in Hoffenheim sollte er nun als Teil einer flexiblen Doppelspitze mit Harry Kane erstmals seine Chance von Beginn an nutzen – doch die Bewährungsprobe misslang.
Bislang hatte Jackson erhebliche Probleme, als ein wirklicher Teil der Mannschaft zu agieren. In seinen zusammengerechnet 106 Minuten gegen den HSV und Hoffenheim kam er auf mickrige 40 Ballkontakte. Zwar konnte er gegen Hamburg mit ein paar guten Pässen im Aufbau für Torchancen sorgen, doch da galt das Spiel schon lange als gewonnen.
Auch wirkte die Abstimmung noch nicht wirklich ausgereift. Immer wieder haperte es im Zusammenspiel mit den Flügelspielern Diaz und Karl. Letzterer hatte zwar ebenfalls ein eher unbeeindruckendes Startelfdebüt. Dennoch wirkte Karl deutlich agiler und mutiger - auch wenn ihm nicht viel gelang.
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Eberl: "Er erwartet mehr von sich, da ist auch mehr möglich"
Noch will bei den Bayern niemand den Stab über den Neuzugang brechen. Sportvorstand Max Eberl zeigte Verständnis für die Anlaufschwierigkeiten. "Die Zeit ist relativ kurz, man merkt, dass die Bindung noch fehlt", räumte er gegenüber dem kicker ein, lobte aber gleichzeitig die Einstellung des Spielers: "Wir erwarten immer Bereitschaft, die hat er auch an den Tag gelegt."
Gleichzeitig formulierte Eberl eine unmissverständliche Botschaft in Richtung des Spielers. "Auch er erwartet mehr von sich. Ich glaube, da ist auch noch mehr möglich", so der Sportvorstand.
Neue Chance in kommenden Wochen
Die Gelegenheit dazu wird Jackson schnell bekommen. Trainer Vincent Kompany machte bereits deutlich, dass er angesichts des kleinen Kaders auf Rotation setzen muss. In den anstehenden Wochen dürfte der Senegalese mindestens eine weitere Chance von Beginn an erhalten. Dann kann er beweisen, dass er mehr ist als nur ein Fremdkörper im Bayern-Spiel.
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