FC Bayern macht Jagd auf Offensiv-Juwel - und droht an sich selbst zu scheitern
Von Dominik Hager

Es ist eine Meldung, die bei so manchem Bayern-Fan gleichermaßen Hoffnung wie Ärger auslösen dürfte. Wie die französische Quelle Le Progres berichtet, haben die Bayern bei Olympique Lyon bezüglich Flügelstürmer Malick Fofana angefragt. Dem Bericht zufolge erwägt der FC Bayern eine Leihe des 20 Jahre alten Belgiers, was sich ja auch mit den jüngsten Aussagen von Max Eberl und Uli Hoeneß decken würde.
Problem bei der Sache: Olympique Lyon hat bereits die Tür für einen möglichen Leih-Deal geschlossen, was auch einen einfachen Grund hat. Laut der französischen Zeitung L’Équipe muss Lyon noch rund 40 Millionen Euro durch Spielerverkäufe einnehmen, um die Auflagen zu erfüllen. Die Sache ist wohl auch ernst, zumal der Klub dem Zwangsabstieg fürs Erste nur gerade so aus dem Weg gehen konnte. Genau diese fehlenden 40 Millionen Euro soll der Verkauf von Fofana einbringen.
Fofana-Leihe die reinste Utopie: Bayern muss seinen Kurs ändern
Als FC Bayern zu glauben, Fofana leihen zu können, kann also als völlig weltfremd abgestempelt werden. Ebenso könnte man einem hungernden Bettler frische Semmeln anbieten, die er aber erst in einem Jahr bekommt. Sollten sich die Meldungen bestätigen, dass die Bayern wirklich Interesse an Fofana haben, gilt es, die ohnehin schon kuriose Idee, nur noch Leihspieler holen zu wollen, über Bord zu werfen.
Dass Fofana für den FC Bayern ein spannender Spieler wäre, steht außer Frage. Der Youngster besticht durch seine Schnelligkeit, Dribbelstärke und Unbeschwertheit und erinnert damit an den jungen Kingsley Coman. Auch seine Effizienz lässt sich für einen 20-Jährigen durchaus sehen, was elf Tore und sechs Assists in 2280 Pflichtspielminuten 2024/25 unterstreichen. Ein solches Talent für 40 Millionen Euro unter Vertrag nehmen zu können, erscheint also äußerst attraktiv. Auch in Sachen Gehalt würde Fofana wohl deutlich günstiger sein als erfahrene Optionen wie Christopher Nkunku.
Fofana-Deal für Bayern eigentlich locker stemmbar
Das Geld für Fofana müsste eigentlich für den FC Bayern recht locker aufzubringen sein. Es ist ja wohl kaum so, dass der Verein an der Insolvenz geschrammt hätte, wenn man Kingsley Coman und Paul Wanner nicht verkauft hätte. Die einzige wirkliche Erklärung für das Vorgehen der Bayern bestände nur noch darin, dass man doch noch den Woltemade-Deal bis zum 1. September fix machen möchte.
Sollten die Münchner doch einen Fofana-Kauf in Erwägung ziehen, wäre wohl schnelles Handeln gefragt. Auch der FC Arsenal, FC Chelsea, Olympique Marseille und der FC Everton sollen am jungen Außenstürmer interessiert sein. Bei Desire Doué hat der FC Bayern schon im Vorsommer an der falschen Stelle gespart. Ähnliches droht nun erneut - es sei denn, man geht durch die (noch) offene Tür.
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