Bayern-Juwel Lennart Karl zur WM? Hoeneß und Hainer sprechen Klartext

Lennart Karl wird von Woche zu Woche besser und wird als potenzieller WM-Fahrer angesehen. Uli Hoeneß und Herbert Hainer wollen dem Youngster jedoch Zeit geben.
Lennart Karl blüht in der U21-Nationalmannschaft auf
Lennart Karl blüht in der U21-Nationalmannschaft auf / Levan Verdzeuli/GettyImages
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Bei seinen ersten beiden U21-Länderspielen konnte Lennart Karl zeigen, dass er eigentlich schon fast zu gut für das Niveau ist. Das Bayern-Juwel erzielte in den Spielen gegen Malta (6:0) und Georgien (2:0) insgesamt drei Tore und überzeugte mit seinen Dribblings und seiner Spielkunst.

Natürlich sorgt das dafür, dass immer mehr Leute Karl auch als möglichen WM-Fahrer 2026 auf dem Zettel haben. Uli Hoeneß zeigt sich diesbezüglich noch etwas zurückhaltend. "Das ist nicht unsere Aufgabe, aber der Lennart hat, wenn er gespielt hat, sensationell gespielt. Aber man darf nicht vergessen, dass er erst drei, vier Bundesligaspiele gemacht hat", erklärte er in einer Medienrunde und verwies auf seine eigene Erfahrung von früher.

"Ich kann mich noch entsinnen, als ich eine ganze Saison mit 20 Jahren gut gespielt habe. Da hat mich der Helmuth Schön auf die Seite genommen und gesagt: ‘Herr Hoeneß, wenn sie so weitermachen, lade ich sie zum nächsten Lehrgang mal ein.‘ Nach einem Jahr. Bei uns ist es so, dass einer nach drei, vier Bundesligaspielen schon mit Messi verglichen wird. Das ist schon ein bisschen übertrieben", empfindet er.

Der ebenfalls anwesende Herbert Hainer stimmte dem Münchner Ehrenpräsident zu und tritt bewusst auf die Bremse. "Da muss man auch mal die Kirche im Dorf lassen. Dem jungen Kerl muss man die Zeit geben, sich zu entwickeln. Ansonsten wird er so überfrachtet von den Medien und dem ganzen Umfeld. Der ist erst 17 Jahre alt, gebt ihm ruhig die Zeit", forderte er.

Hoeneß schwärmt von Kompany: "Das tut dem ganzen FC Bayern gut"

Sehr wohl dürfte den Bossen aber gefallen, dass mit Lennart Karl und auch Tom Bischof zwei junge Bayern-Stars bei der U21 und auch im Klub für Furore sorgen. Dies war ja ein Kritikpunkt, den sich Vincent Kompany durchaus auch von Hoeneß gefallen lassen musste. Nachdem nun auch die Talente Spielzeit erhalten, stimmt die Harmonie zwischen dem Ehrenpräsidenten und dem Coach jedenfalls voll und ganz. Besonders imponiert Hoeneß, dass es Kompany im Vergleich zu Julian Nagelsmann und Thomas Tuchel gelingt, keine Schlagzeilen zu erzeugen, die dann rund um die Uhr in den Medien kursieren.

"Er hat zwei, drei Vorteile. Zum Beispiel, dass Sie als Journalisten wieder arbeiten müssen. Die früheren Trainer bei uns haben Ihnen immer die Vorlage gegeben, die sich wochenlang diskutieren konnten. Das ist bei ihm nicht so, weil er mit Ihnen über Fußball reden will und das tut dem ganzen FC Bayern gut", erläuterte Hoeneß, der das Spiel mit den Vorlagen selbst aber eher auf Tuchel- und weniger auf Kompany-Niveau beherrscht.


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