Große Namen dabei: Bayerns Gewinner & Verlierer der Klub-WM
Von Dominik Hager

Der FC Bayern hat bei der Klub-WM wechselhafte Leistungen gezeigt und musste nach dem 0:2 gegen PSG im Viertelfinale die vorzeitige Heimreise antreten. Das Turnier in den USA hat angesichts der Verletzung von Jamal Musiala mehr Negatives als Positives hervorgebracht. Der ein oder andere Spieler konnte sein Standing allerdings auch verbessern.
Wir werfen einen Blick auf Bayerns Gewinner und Verlierer der Klub-WM.
Gewinner
Konrad Laimer
Konrad Laimer kann als vielleicht größer Lichtblick beim Rekordmeister angesehen werden. Sollte es Zweifel daran gegeben haben, dass der 28-Jährige das nötige Niveau mitbringt, hat er diese mit starken Auftritten entschärfen können. Es ist bemerkenswert, wie viel Dynamik und Engagement der Österreicher auf dem Platz zeigt. Seine Arbeitsrate ist schlichtweg unglaublich. Natürlich hat Laimer technische Defizite und ist kein besonders guter Flankengeber, trotzdem ist er mit seiner Mentalität enorm wichtig geworden. Die Bayern haben aktuell andere Probleme als die Rechtsverteidiger-Position.
Manuel Neuer
Der Bayern-Schlussmann zeigte einige bemerkenswerte Reflexe. Insbesondere gegen Paris Saint-Germain rettete er einige Male stark, jedoch war der Routinier auch in den Partien zuvor auf der Linie immer zur Stelle. Nach der insgesamt mäßigen Saison konnte sich Neuer bei diesem Turnier auf Top-Ebene zurückmelden. Lediglich seine riskanten Aktionen in der zweiten Hälfte gegen PSG trüben das Gesamtbild ein wenig. Neuer muss sich darum bemühen, das Risiko bei seinen Aktionen so gering wie möglich zu belassen.
Sacha Boey
Viel Positives gab es bei Sacha Boey im Trikot der Bayern noch nicht zu vermelden. Die Klub-WM nährt aber zumindest ein klein wenig die Hoffnung, dass der Franzose immerhin als Laimer-Backup eingeplant werden kann. Zweifellos war nicht alles top, jedoch konnte er sich schon gegen Auckland gut in Szene setzen. Nach einem durchwachsenen Auftritt gegen Benfica zeigte er dann nach seiner frühen Einwechslung gegen PSG ein durchaus ordentliches Spiel. Insbesondere defensiv sah er gegen die Top-Offensivkräfte der Franzosen recht stabil aus. Bezeichnend ist auch, dass er Stanisic ersetzen durfte und nicht Raphael Guerreiro, obwohl Laimer so auf die ungeliebte linke Seite musste.
Kingsley Coman
Der FC Bayern scheint zwar weiterhin auf einen Linksaußen aus zu sein, jedoch melden sich auch immer mehr Fürsprecher von Coman zu Wort. Ganz unbegründet ist das nicht, weil der Franzose ein gutes Turnier gespielt hat. Gegen Flamengo lief bei einem angeschlagenen Coman wenig zusammen, dafür waren seine Auftritte gegen Auckland, die Boca Juniors und PSG überzeugend.
Die ganz große Spritzigkeit früherer Tage vermisst man ein wenig, aber Coman ist in der aktuellen Konstellation beim FC Bayern ein wichtiger Spieler. Selbst wenn noch neue Offensivspieler kommen, lohnt es sich, den Franzosen dabei zu behalten. Im Vergleich zu einem Serge Gnabry bietet er noch immer einen Mehrwert.
Verlierer
Jamal Musiala
Bitterer hätte die Klub-WM für Musiala nicht laufen können. Zwar meldete er sich direkt mit drei Treffern gegen Auckland zurück, jedoch musste er dann schon im zweiten Spiel gegen die Boca Juniors angeschlagen raus. Bereits hier befürchtete man eine schwere Verletzung. Rückblickend ist man aber geneigt zu sagen, dass es besser gewesen wäre, hätte er sich gegen die Argentinier erneut eine Muskelverletzung zugezogen. Die schwere Verletzung gegen PSG ist ein heftiger Schlag für den Spieler und alle, die es mit dem FC Bayern halten. Musiala wird wohl erst 2026 wieder im Bayern-Trikot zu sehen sein. In welcher Verfassung, ist bei der Schwere der Blessur absolut ungewiss.
Tom Bischof
Zwar steht Tom Bischof noch ganz am Anfang seiner Bayern-Zeit, jedoch war der Auftakt nicht unbedingt vielversprechend. Vincent Kompany gab dem jungen Neuzugang lediglich eine Halbzeit gegen Benfica, die nicht sonderlich überzeugend war. Viel heftiger ist aber eigentlich, dass er in den anderen vier Spielen keine Minute gesehen hat. Bedenkt man, wie wenig Chancen junge Spieler unter Kompany bislang bekommen haben, steht die Bayern-Zeit von Bischof unter keinem guten Stern.
Adam Aznou
Die Möglichkeit, Adam Aznou Spielzeit zu geben, war eigentlich sehr häufig gegeben. Der 19 Jahre alte Marokkaner bekam aber lediglich mickrige acht Minuten gegen Auckland ab. Im Anschluss spielte er gar nicht mehr. Aznou scheint mächtig frustriert über seine Rolle zu sein und über einen Wechsel nachdenken. Es gibt allerdings auch Gerüchte darüber, dass er sich im Training nicht voll reinhaut. Klar ist jedenfalls, dass die Klub-WM Aznou keinen Schritt weiter gebracht hat.
Serge Gnabry
So wenig Leistung bei so viel Gehalt gibt es wirklich selten zu sehen. Serge Gnabry wirkt nicht fit, nicht spritzig und meist auch nur in der Anfangsphase eines Spieles motiviert, ehe er in seinen Trott verfällt. Zwar brachte Kompany den 29-Jährigen immer wieder, jedoch konnte dieser seine zahlreichen Einsatzchancen überhaupt nicht nutzen. Gnabry gewinnt keine Eins-gegen-Eins-Duelle, entwickelt keinen Zug zum Tor und wird kaum mal gefährlich. Tatsächlich ist er nur noch ein Schatten seiner 2020er-Version. Immer wieder stellt sich die Frage, warum statt Gnabry nicht mal ein junger Spieler eine Chance bekommt. Abgesehen von einem Assist gegen Auckland verbuchte Gnabry keine weitere Torbeteiligung. In dieser Form blockiert er nur Geld und einen Kaderplatz.
Joao Palhinha
Ein Abschied von Joao Palhinha wäre für alle Parteien die beste Lösung. Auch die Klub-WM hat wieder mal bewiesen, dass der Portugiese im System von Vincent Kompany einfach nicht gefragt ist. Palhinha durfte ähnlich wie Bischof nur eine Halbzeit gegen Benfica ran und spielte nicht gut. Davor und danach saß er durchgängig auf der Bank. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit scheint auch für die Zukunft ausgeschlossen zu sein.
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