FC Bayern: Die Verlierer der Saison 2024/25
Von Dominik Hager

Der FC Bayern hat erfolgreich zurückgeschlagen und sich die Meisterschale gesichert. Insbesondere in der Bundesliga hat die Elf von Vincent Kompany über weite Strecken überzeugt. In den Pokal-Wettbewerben lief es hingegen - auch aufgrund von Verletzungspech - nicht ganz so glatt. Im DFB-Pokal war bereits im Achtelfinale gegen Leverkusen Schluss und auch in der Champions League kamen die Münchner nicht über das Viertelfinale gegen Inter Mailand hinaus.
Nicht wenige Bayern-Stars haben eine ziemlich unrunde Saison hinter sich, die geprägt von durchwachsenen Leistungen und Verletzungen war. Wir werfen einen Blick auf die sieben Verlierer der Saison 2024/25.
1. Manuel Neuer
Schon vor der Saison war zu erwarten, dass Manuel Neuer nicht mehr an seine alten Glanzzeiten anknüpfen können wird. Dennoch war nicht damit zu rechnen, dass die Spielzeit derart enttäuschend verlaufen könnte.
Neuer konnte kaum mal wirklich positiv glänzen, sorgte dafür aber im Pokal mit seinem unglücklichen Platzverweis fast im Alleingang für das Aus. Auch im Champions-League-Vorrundenspiel gegen Aston Villa verschätzte sich der Routinier und hatte klare Aktien an der 0:1-Niederlage. Neuer hat Laut ligainsider.de nur 33,3 Prozent der gegnerischen Groß-Chancen vereitelt und 60,5 Prozent der Torschüsse pariert. Beide Werte sind ligaweit unterdurchschnittlich.
Gerade als man dachte, dass Neuer so langsam in Form kommt, verletzte er sich beim Jubeln und fehlte unter anderem in den wichtigen Champions-League-Partien gegen Inter Mailand.
2. Daniel Peretz
Es hätte die Saison von Daniel Peretz werden können, jedoch kam alles ganz anders. Der Israeli startete verletzt in die Spielzeit, bekam dann aber im Dezember angesichts der ersten Verletzung von Manuel Neuer das Vertrauen. Dabei machte sich Peretz auch durchaus ordentlich und konnte im Rahmen der Nations League sogar richtig glänzen.
Zu seinem Pech verpflichtete der FC Bayern im Winter aber Jonas Urbig, während er aufgrund von Nierenproblemen ausfiel. Inzwischen ist Peretz die klare Nummer drei und der FC Bayern scheint auch voll auf die Karte Urbig und fast gar nicht mehr auf Peretz zu setzen. Dieser soll im Sommer verliehen oder gar verkauft werden. Ohne die Urbig-Verpflichtung und seinen gesundheitlichen Problemen hätte er zahlreiche Chancen bekommen, sich zu beweisen. Extrem bitter!
3. Sacha Boey
Was um alles in der Welt hat sich der FC Bayern dabei gedacht, 30 Millionen Euro in Sacha Boey zu investieren? Knapp eineinhalb Jahre später hat man noch immer zahlreiche Fragezeichen im Gesicht.
Wirklich herausragende Fähigkeiten sind beim Rechtsverteidiger schlichtweg nicht zu erkennen. Der Ex-Galatasaray-Star leistet sich zahlreiche Fehler im Stellungsspiel und besticht weder durch Qualitäten im Passspiel, bei Flanken oder anderweitig im technischen Bereich. Natürlich hatte Boey angesichts der zahlreichen Verletzungen auch Pech und insgesamt zu wenig Spielpraxis. Dennoch fehlt der Glaube, dass die Zusammenarbeit noch eine positive Wende erfahren kann.
4. Hiroki Ito
Wenn es einen Spieler gibt, der noch mehr Pech hatte als Sacha Boey, dann ist das wohl Hiroki Ito. Der Japaner verletzte sich direkt in einem frühen Testspiel und fiel lange aus. Der an einem Mittelfußbruch laborierende Abwehrspieler musste nochmals operiert werden und feierte erst im Februar sein Pflichtspiel-Debüt.
Ito machte es sowohl links hinten als auch im Abwehr-Zentrum solide, weshalb er nicht als klassischer Flop zu sehen ist. Allerdings verletzte er sich erneut am Fuß und wird wohl bis zum Jahresende fehlen. Insgesamt hat es in der laufenden Saison nur für acht Pflichtspiele gereicht - und weitere werden so schnell nicht dazu kommen. Unter dem Strich sind das bittere 23,5 Millionen Euro für den FC Bayern.
5. Joao Palhinha
Die 23,5 Millionen Euro für Hiroki Ito wirken immerhin nicht ganz so bitter, wenn man sich die rund 50 Millionen Euro für Joao Palhinha ansieht. Der Portugiese kam nach langen Verhandlungen als sehnlichst erwartete Holding Six. Nur scheint Vincent Kompany einen solchen Spieler eben nicht zu brauchen.
Der 29-Jährige musste sich hinter Aleksandar Pavlovic und später in der Saison auch hinter Leon Goretzka anstellen. Zwar hatte Palhinha Pech mit Verletzungen, jedoch kam er auch in fitten Phasen kaum zum Zuge. So spielte er in den wichtigen Champions-League-Spielen etwas überraschend überhaupt keine Rolle. Man kann gar nicht behaupten, dass Palhinha bei seinen wenigen Einsätzen grottenschlecht war, jedoch plant Kompany einfach mit anderen Spielertypen im Mittelfeld. Bis jetzt ist der Sommer-Neuzugang ein äußerst teures Missverständnis.
6. Kingsley Coman
Kingsley Coman hat zwar keine wirklich schlechte Saison gespielt, allerdings auch nur selten wirklich positiv auf sich aufmerksam machen können. Der Franzose war meist nur zweite Wahl, was an den üblichen Problemen lag. Immer wieder gelang es ihm nicht, im richtigen Moment mit qualitativ guten Flanken oder Abschlüssen die Angriffe zu finalisieren. Elf Pflichtspiel-Scorer sind sicherlich auch eine etwas enttäuschende Bilanz. Bedenkt man, dass Coman anders als in den meisten anderen Jahren fast verletzungsfrei durchgekommen ist, hätte man sich mehr erwarten können. Der Außenstürmer ist ein klarer Verkaufskandidat für den Sommer.
7. Mathys Tel
Eigentlich hatte man gedacht, dass Mathys Tel unter Vincent Kompany der große Gewinner werden würde - letztlich war genau das Gegenteil der Fall. Der Sturm-Youngster bekam direkt zum Saison-Auftakt im Pokal die Chance, enttäuschte jedoch auf ganzer Linie. In den Wochen darauf spielte Tel immer weniger und zeigte in seinen überschaubaren Einsatzminuten auch keine guten Leistungen. Tel wirkte behäbig, unglücklich und schien jegliches Selbstvertrauen und seinen Killer-Instinkt verloren zu haben.
Im Winter folgte die Leihe zu Tottenham, wo er bis jetzt allerdings auch kaum Erfolge verzeichnet. Man wird sehen müssen, ob er langfristig zu den Spurs wechselt oder doch nochmal zurückkommt. Die Entwicklung von Tel ist aber gewiss eine der ganz großen Enttäuschungen der Saison - und dürfte den Bayern-Anhängern auch persönlich schmerzen.
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