Fans reagieren mit Unmut: In dieser Rolle plant der BVB mit Nmecha
Von Dominik Hager

Beim BVB herrscht im Mittelfeld ein ziemliches Wirrwarr. Mit Pascal Groß, Marcel Sabitzer, Felix Nmecha, Jobe Bellingham, Emre Can und möglicherweise auch weiterhin Carney Chukwuemeka stehen zahlreiche zentrale Mittelfeldspieler zur Verfügung. Trotzdem weiß bei einigen Akteuren niemand so genau, welche exakte Rolle sie bei den Borussen einnehmen sollen.
Die meisten der genannten Akteure haben ihre Stärke als Achter, weshalb die Frage nach einer klassischen Nummer Sechs immer wieder auftaucht. Lars Ricken sprach sich aber im Interview mit den Ruhr Nachrichten klar gegen eine neue Holding Six aus und sieht in Felix Nmecha einen geeigneten Mann für die Position. "Über eine Holding Six müssen wir nicht diskutieren", machte Ricken klar. Zwar sei Nmecha "2023 nicht als Sechser geholt" worden, jedoch bringe dieser "alle Voraussetzungen dafür mit".
Ricken sieht Groß und Nmecha als passenden Fit an: Fans laufen Sturm
Für Ricken ist beispielsweise das Duo Pascal Groß und Felix Nmecha eine sehr gut funktionierende Option. "Auf diese Weise haben wir strategische Fähigkeiten, eine physische Präsenz und Spielmacher-Fertigkeiten. Das passt zusammen", führte er aus.
Kommentare auf X lassen allerdings darauf schließen, dass viele Fans die Sache ganz anders sehen. "Ich bin gespannt, was wir uns im nächsten Jahr für Ausreden überlegen, um keinen Sechser zu holen", monierte ein User. "Stimmt. War gegen Fluminense und die Sundowns wieder richtig gut zu sehen, wie Groß die Löcher vor der Abwehr stopfen konnte mit seinen fünf km/h, die er läuft", meinte ein anderer ironisch. Weitere Kommentare wie "Bro spielt FIFA" und "Habe jetzt schon keinen Bock auf die neue Saison" zeigen die angespannte Stimmungslage nur zu gut.
Groß & Nmecha nur auf dem ersten Blick eine passende Kombi
Zwar hat Ricken durchaus Recht damit, dass sich Pascal Groß und Felix Nmecha von ihren Fähigkeiten so unterscheiden, dass die Kombination passen könnte, jedoch benötigt es schon auch Fantasie, um Nmecha als Holding Six betiteln zu können. Der 24-Jährige hat sich auch bei seinen bisherigen Stationen eher darin ausgezeichnet, mit seiner Athletik mit in die Offensive zu stoßen. Diese Qualität nimmt man ihm, wenn er eine statische Position im defensiven Mittelfeld halten soll.
Zwar hat Nmecha ein sicheres Passspiel und kann auch längere Bälle spielen, jedoch ist er nicht der geborene Stratege, der im Mittelfeld die Bälle anzieht und in klassischer Toni-Kroos-Manier verteilt. Ein typischer Zerstörer ist er aber auch nicht. Klar ist allerdings, dass ein Nmecha, der zu viel nach vorne unterwegs ist, Groß nicht ausreichend helfen kann. Der Routinier ist bekanntlich nicht der begnadetste Zweikämpfer und oft zu wenig athletisch, um die wichtigen Duelle überhaupt bestreiten zu können. Demnach ist wieder anzuzweifeln, ob die Kombination wirklich so gut passt.
Mittelfeldfrage beim BVB: Kovac gefordert
Für Nico Kovac wird es jetzt darum gehen, die beste Kombination ausfindig zu machen und den Betroffenen eine klare Vorgabe zu geben, wie sie taktisch zu agieren haben. Dies ist dem Coach bei dem vorhandenen Personal auch durchaus zuzutrauen.
Im Rahmen der Klub-WM hat Kovac meist in einem 3-5-2-System auflaufen lassen. Mit Jobe Bellingham stand ein weiterer athletischer Mittelfeldspieler in einer etwas offensiveren Rolle auf dem Platz, der natürlich auch defensiv helfen kann. Bindet man den Engländer richtig ein, kann er Groß und Nmecha die nötige Unterstützung liefern.
Gegen Real Madrid wird der Engländer allerdings dazu nicht kommen, weil er wegen einer Gelbsperre fehlt. Marcel Sabitzer steht als möglicher Ersatz bereit.
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