Emails geleakt: So lief der Woltemade-Poker zwischen Stuttgart und Bayern ab
Von Oscar Nolte

Der FC Bayern ist mit seinen Bemühungen um einen Transfer von Nick Woltemade beim VfB Stuttgart abgeblitzt. Der Rekordmeister unterbreitete den Schwaben mehrere Angebote, biss sich am VfB aber die Zähne aus. Der Poker wurde schließlich von den Bayern und auch von Woltemades Berater in die Öffentlichkeit getragen - alles ohne Erfolg.
Mittlerweile ist die Akte laut Aussagen von beiden Vereinen geschlossen. Einen letzten Akt hat das Transferdrama dann aber doch zu bieten: Der SportBild liegen Emails zwischen dem FC Bayern und dem VfB Stuttgart vor, in denen über den Wechsel von Woltemade verhandelt wurde.
FC Bayern mit zwei schriftlichen Angeboten für Woltemade
Der FC Bayern nahm die Gespräche demnach am 08. Juli auf, nannte in einer ersten Anfrage aber noch keine Zahlen. Zwei Tage später schickte der Rekordmeister - in persona von Verhandlungsführer Jan-Christian Dreesen - ein schriftliches Angebot über 40 Millionen Euro plus fünf Millionen an Boni.
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Der VfB lehnte das Angebot nach drei Tagen ab. Die beiden Bosse Alexander Wehrle und Fabian Wohlgemuth baten den FCB in einem Schreiben, die Bemühungen um Woltemade einzustellen, da das Angebot aus München deutlich unter dem liege, was sich die Stuttgarter vorstellen würden.
"Vielen Dank für Ihren Vorschlag. Die Abweichung zu unseren Vorstellungen ist derart fundamental, dass wir die Chance auf eine Einigung als absolut unrealistisch bezeichnen müssen. [...] Aus diesem Grund möchten wir die Gespräche beenden. Wir bitten Sie darum, von weiteren Werbungsversuchen abzusehen", heißt es in der Mail des VfB.
Ungeachtet dessen schickten die Bayern vier Tage später ein neues Angebot, dieses mal über 50 Millionen Euro plus fünf Millionen Boni und einer Weiterverkaufsbeteiligung in Höhe von zehn Prozent. Auch diese Anfrage lehnte der VfB ab.
VfB Stuttgart im Woltemade-Poker knallhart
Als die Bayern-Verantwortlichen anschließend um ein persönliches Treffen baten, wurde die VfB-Führung deutlich - und wechselte vom 'Sie' zum 'Du', um ihren Standpunkt noch klarer zu machen.
"Unser Ansatz, auf persönliche Gespräche zu verzichten, ist darin begründet, dass wir zu weit auseinanderliegen. Daran ändert auch Euer jüngstes Angebot nichts." Und gezielt an Bayerns Verhandlungsführer Dreesen gewandt: "Wir bitten Dich, hierzu unsere Position zu respektieren."
Die Absage der Stuttgarter an den FC Bayern ist deutlich. Die geleakten Mails zeigen noch einmal auf, dass der Rekordmeister als klarer Verlierer aus dem Poker um den deutschen Nationalstürmer geht. Offen bleibt jetzt noch die Frage, wer diese pikanten und privaten Mailverläufe an die Öffentlichkeit durchgestochen hat...
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