Eberl unter Druck! Lothar Matthäus mit überraschender Einschätzung
Von Jan Kupitz

Weil am Montagnachmittag der Aufsichtsrat und der Vorstand des FC Bayern zu einer turnusmäßigen Saztung zusammen kamen, wurde in den vergangenen Tagen und Wochen viel darüber spekuliert, ob Max Eberl als Sportvorstand wackele. Schließlich bietet das aktuelle Transferfenster durchaus Angriffsfläche am Sportchef der Münchner.
Mittlerweile ist aber klar: Auch wenn es intern die eine oder andere kritische Stimme an Eberl gibt, muss er keine Entlassung befürchten. "Eberl hat sicherlich nicht alles in seinen knapp eineinhalb Jahren beim FC Bayern richtig gemacht. Aber es ist auch eine absolute Mammutaufgabe, allen Aufsichtsräten und Vorständen gerecht zu werden, weil es so viele unterschiedliche Meinungen und Ansichten gibt", meinte Sky-Reporter Kerry Hau.
Eberl mit einem "sehr guten Job"
Lothar Matthäus geht noch einen Schritt weiter und bescheinigt Eberl in seiner Sky-Kolumne sogar "einen sehr guten Job" in diesem Sommer. "Er hat frischen Wind reingebracht und einiges an Spielermaterial verkauft, das nicht mehr gebraucht wurde."
Vor allem "auf der Verkaufsseite" habe Eberl den Rekordnationalspieler beeindruckt: "Er hat mit seinen Verkäufen über 100 Millionen Euro eingenommen und durch diese Abgänge auch einen richtig großen Berg an Gehalt eingespart. Diese Einsparungen waren auch die Aufgabe von Eberl."
Dass man Thomas Müller und insbesondere Leroy Sané ablösefrei verloren habe, gleiche sich laut Matthäus durch die Verpflichtungen von Jonathan Tah und Tom Bischof aus, die man "quasi ablösefrei" bekommen hat; wegen der Klub-WM floss lediglich eine geringe Entschädigung, um das Duo rechtzeitig zum Turnierstart im Kader zu haben.
Matthäus von Diaz begeistert
Der dritte Neue des Sommers, Luis Diaz, kostete dagegen eine dicke Stange Geld. Zu viel, wenn es nach zahlreichen Bayern-Fans geht. Für Matthäus hat der Transfer des Kolumbianers jedoch Hand und Fuß, da er "neue Elemente ins Bayern-Spiel" bringe: "Er ist schnell, torgefährlich, arbeitet viel und agiert körperlich auf dem Platz anders als Sané. Deswegen sehe ich ihn als guten Einkauf. Diaz und auch Michael Olise auf der anderen Seite arbeiten aggressiv mit nach hinten. Das sind natürlich super Voraussetzungen für jeden Trainer. Bei den defensiven Zweikämpfen ist Sané auch mal vorne stehen geblieben."
Insgesamt stuft Matthäus das vermeintliche "Offensivproblem" der Münchner auch als "nicht so schlimm" ein. "Die Qualität der Stammspieler ist Weltklasse. Zudem sehe ich es als Chance für die Jungen. Ich würde dem Trainer mitgeben, dass er vermehrt auf diese setzen soll. Ich kann aber auch den Abgang von Paul Wanner, der das Gefühl hatte, dass man nicht auf ihn setzt, verstehen." Zudem ist der 64-Jährige davon überzeugt, dass die Bayern in den letzten Tagen der Transferperiode noch jemanden holen.
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