Droht BVB-Star Serhou Guirassy jetzt ein Bankplatz? Kovac wird deutlich
Von Oliver Helbig

Aktuell laboriert Borussia Dortmund an einem ernstzunehmenden Fall von Stotter-Sturm. Die Ladehemmung vor dem gegnerischen Tor macht den BVB-Stars und Trainer Niko Kovac das Leben aktuell um einiges schwerer als noch zum Saisonstart. Zuletzt konnte sich der BVB nur mühsam zu Punkten kämpfen: Man gewann nur vier der letzten acht Pflichtspiele, spielte zweimal Unentschieden und verlor zweimal. Von den vier Siegen konnte man zweimal nur mit einem Treffer glänzen und einzig das Champions-League-Spiel gegen den FC Kopenhagen war mit vier Treffern ein erfreulicher Ausreißer. Im DFB-Pokal gegen Eintracht Frankfurt musste am Ende das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen.
Guirassy in der Kritik - Kovac hält an ihm fest
Inmitten dieser schwierigen Phase und der vermeintlichen Torflaute steht auch Star-Stürmer Serhou Guirassy im Mittelpunkt der Kritik. Zuletzt kamen vereinzelt bereits Gerüchte auf, die den Torjäger aus Guinea auf der Dortmunder Bank sahen und stattdessen Neuzugang Fabio Silva in die Startelf vermuteten um für einen Umschwung zu sorgen. Nun äußerte sich auch Trainer Niko Kovac zu diesem Thema - mit recht deutlichen Worten.
"Seine Tore fehlen uns im Moment. Aber er wird wieder dahin kommen. Ich bin froh, dass ich ihn habe, und werde an ihm festhalten. "
- Niko Kovac über Serhou Guirassy
"Serhou hat bereits in der Vorbereitung einige Trainingseinheiten verpasst, dann hatte er mit Oberschenkel- und Schulterproblemen zu kämpfen“, gestand der 54-jährige Cheftrainer des BVB. Doch trotz der offensichtlichen Probleme wolle der Kroate nun nicht alles über den Haufen werfen. Das stellte er im Interview mit dem kicker recht deutlich klar.
"Ich weiß, dass viele auf ihn schauen als Stürmer. Ich weiß aber auch, wie wichtig er für uns ist", versicherte Kovac. Der Dortmunder Trainer hofft jedoch, dass der Knoten bei Guirassy bald wieder aufgehe: "Seine Tore fehlen uns im Moment. Aber er wird wieder dahin kommen. Ich bin froh, dass ich ihn habe, und werde an ihm festhalten. Er ist nicht nur ein toller Stürmer, sondern vor allem ein ganz toller Mensch.“ Mit diesen Worten dürfte auch das Selbstvertrauen von Serhou Guirassy wieder ein paar Prozentpunkte hinzugewonnen haben. Kovac hält ihm weiter den Rücken frei und hofft darauf, dass der 29-Jährige bald wieder mit Treffern zurückzahlt.
"Ich sehe, dass er total engagiert ist. Er spürt, was ich von ihm denke. Ich kenne es auch von meinen vorherigen Stationen, dass ein Stürmer mal eine Durststrecke hat. Genau dann braucht er Vertrauen des Trainers – und das bekommt Serhou von mir."
- Niko Kovac über Serhou Guirassy
Den guten Zuspruch seines Trainers kann Guirassy sicherlich gut gebrauchen, schließlich stockt die Torgefahr des Guineers nach gutem Saisonstart mittlerweile teils bedenklich. Zwischen dem vierten und zehnten Spieltrag traf Guirassy in der Bundesliga nur einmal. Auch in der Königsklasse ist seit Anfang Oktober tote Hose. Trotzdem lässt sich der leidende Torjäger nicht unterkriegen wie Kovac versichert und bekommt dafür Rückendeckung. "Ich sehe, dass er total engagiert ist. Er spürt, was ich von ihm denke. Ich kenne es auch von meinen vorherigen Stationen, dass ein Stürmer mal eine Durststrecke hat. Genau dann braucht er Vertrauen des Trainers – und das bekommt Serhou von mir.“
Kovac stärkt Guirassy den Rücken, während Silva in die Röhre schaut
Die Rückendeckung für Guirassy bedeutet allerdings auch, dass sich Neuzugang Fabio Silva weiter gedulden und hinten anstellen muss. Der Portugiese, der im Sommer aus England nach Dortmund kam, bleibt Backup und Joker - vorerst. Kovac: "Ganz allgemein: Die Jungs, die im vergangenen Jahr das Ding gezogen haben, die haben große Qualität gezeigt. Deshalb ist es normal, dass neue Spieler etwas Geduld aufbringen müssen, auch wenn wir sie für viel Geld verpflichtet haben. Aber die Ablöse bedeutet nicht, dass die anderen deshalb freiwillig den Weg freimachen.“ Silva (23) war Ende August für 22,5 Millionen Euro von den Wolverhampton Wanderers zum BVB gewechselt.
"Wer hier unterschreibt, der weiß, was ihn erwartet."
- Niko Kovac über Konkurrenzkampf
Dass der junge Portugiese dadurch Frust schieben könnte spielt für Niko Kovac zunächst keine große Rolle. "Wer hier unterschreibt, der weiß, was ihn erwartet", sagte der gebürtige Berliner angesichts der Rollen von Fabio Silva und etwa Jobe Bellingham. Kovac ergänzte: "Ich kann leider nicht alle aufstellen. Aber das ist mir lieber, als wenn ich mich umdrehen würde und nicht wüsste, wen ich bringen soll.“ Kann man für Kovac, Guirassy und den BVB nur hoffen, dass sich das große Vertrauen bald auch wieder in Toren auszahlt. Ansonsten kommt der Coach wohl nicht mehr lange an einer Veränderung vorbei.
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