Die wahrscheinlichsten Abschiedskandidaten bei Gladbach
Von Jan Kupitz

Im Laufe dieser Saison galt Borussia Mönchengladbach zwischenzeitlich als ein Kandidat für die europäischen Plätze, doch nach nur zwei Punkten aus den letzten sechs Spielen ist nun sogar das Saisonziel - ein einstelliger Tabellenplatz - in Gefahr. Es wäre folglich nicht überraschend, wenn es im Sommer zu mehreren, auch namhaften Abgängen kommen würde.
Wir zeigen, bei welchen Spielern ein Abschied ein wahrscheinliches Szenario ist:
1. Jonas Omlin
Der Kapitän verlor seinen Stammplatz im Saisonverlauf an Moritz Nicolas, profitierte dann aber von einer Verletzung seines Konkurrenten und rückte wieder zwischen die Pfosten.
Auch wenn es zuletzt hieß, dass Gladbach nicht aktiv auf einen Verkauf von einem der beiden Torhüter dränge, so wäre es eine dicke Überraschung, wenn am Ende Omlin UND Nicolas bei der Borussia bleiben. Deutlich wahrscheinlicher ist ein Abschied von einem der beiden Schlussmänner - und hier wäre Omlin die naheliegendere Lösung. Nicht zuletzt aufgrund seines dicken Gehalts und seiner Verletzungsanfälligkeit.
"Natürlich werden wir uns Gedanken machen und alles analysieren. Was will der Verein, was will ich, wie ist die Gesamtsituation?", ließ Omlin seine Zukunft zuletzt offen.
2. Ko Itakura
Itakura galt schon im vergangenen Jahr als Wechselkandidat, am Saisonende könnte es soweit sein. Seinen bis 2026 datierten Vertrag möchte er laut Medienberichten nicht verlängern, so dass ein Verkauf in diesem Sommer alternativlos für die Borussia ist.
Der Japaner wurde u.a. mit Eindhoven, Bayern und Leverkusen in Verbindung gebracht und dürfte trotz nur einem Jahr Restlaufzeit noch eine stabile Ablöse einbringen.
3. Nico Elvedi
Neben Itakura gehört auch sein Abwehrpartner Elvedi quasi seit Jahren zu den potenziellen Abschiedskandidaten. Der Schweizer soll eine Ausstiegsklausel von rund zehn Millionen Euro besitzen, wodurch Gladbach machtlos wäre, wenn ein Verein ernst machen würde.
4. Luca Netz
Der Linksfuß hat seinen Stammplatz längst an Lukas Ullrich verloren. Bei ihm ist die Ausgangslage ähnlich wie bei Itakura: Sein Vertrag ist nur bis 2026 datiert - kommt es zu keiner Verlängerung, muss in diesem Sommer ein Verkauf her.
Da bislang keine Meldungen zu Vertragsgesprächen bekannt sind, scheint es auch hier auf eine Trennung hinauszulaufen; im Ausland soll es Interesse an Netz geben.
5. Stefan Lainer
Nach sechs Jahren neigt sich seine Zeit am Niederrhein dem Ende zu: Zwar kam Lainer in dieser Saison in 21 Pflichtspielen zum Einsatz, davon stand er allerdings nur fünfmal in der Startelf. Sein Ex-Klub RB Salzburg soll mit einer Rückholaktion liebäugeln.
Emotional wäre Lainers Abschied ein großer Verlust, sportlich aber zu verschmerzen.
6. Florian Neuhaus
Unter Gerardo Seoane ist Neuhaus völlig außen vor, weshalb ein Verbleib nur denkbar ist, wenn der Chefcoach überraschend seinen Platz räumen würde. Aber auch unabhängig von Seoane muss man zugeben, dass Neuhaus in den vergangenen Jahren hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist - dabei zählt er mit einem Jahresgehalt von rund vier Millionen Euro zu den Topverdienern der Fohlen.
Bei einem Wechsel müsste er wohl Einbußen beim Salär hinnehmen; der FC Augsburg soll ernsthaftes Interesse an einer Verpflichtung zeigen.
7. Tomas Cvancara
Mit einer Ablöse von über zehn Millionen Euro gehört Cvancara zu den zehn teuersten Einkäufen der Vereinshistorie - gleichzeitig ist er aber auch eines der größten Missverständnisse. Laut Sport Bild sollen sich die Führungsspieler zuletzt sogar gegen eine Aufstellung des Tschechen ausgesprochen haben, woraufhin dieser auf Social Media reagierte und unter anderem die Verantwortlichen attackierte.
Das Tischtuch scheint zerschnitten, eine Zukunft dürfte Cvancara am Niederrhein nicht mehr haben.
8. Tim Kleindienst
Die Verpflichtung des Ex-Heidenheimers war ein voller Erfolg! Kleindienst ist auf Anhieb zum Leistungsträger und Publikumsliebling gereift und konnte sogar sein Debüt für die Nationalmannschaft feiern.
Seine 25 Bundesliga-Scorer (in 31 Einsätzen) haben andere Vereine auf ihn aufmerksam werden lassen. So werden zum Beispiel Tottenham und West Ham als Interessenten genannt; laut englischen Medien wollen sie bis zu 28 Millionen Euro für Kleindiest hinblättern.
Bei solchen Summen kann Gladbach kaum ablehnen. Macht ein Interessent wirklich ernst, muss (und wird) die Borussia das Geld mitnehmen.
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