Deutliche Worte: Mislintat wehrt sich gegen Vorwürfe nach BVB-Aus

Nach seinem geräuschvollen Aus bei Borussia Dortmund spricht Sven Mislintat erstmals über die Gründe für die Trennung. Und wehrt sich vehement gegen die Vorwürfe.
Sven Mislintat über BVB-Aus
Sven Mislintat über BVB-Aus / BSR Agency/GettyImages
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Im Mai 2024 kehrte Sven Mislintat als Technischer Direktor und Hoffnungsträger zu Borussia Dortmund zurück. Doch das Engagement des als "Diamantenauge" bekannten Kaderplaners endete nach nur wenigen Monaten im Chaos, begleitet von Berichten über einen internen Machtkampf mit Sportdirektor Sebastian Kehl.

Fehlende Klarheit als Hauptproblem

Im Gespräch mit dem kicker benennt Mislintat klar, was aus seiner Sicht schiefgelaufen ist. Er kritisiert, dass es die neue sportliche Führung – bestehend aus ihm, Kehl und Geschäftsführer Lars Ricken – versäumt habe, die Kompetenzen klar abzugrenzen. "Wir alle haben es nicht schnell und gut genug hinbekommen, unsere Kompetenzen abzugleichen", so Mislintat, der sich dabei "ausdrücklich mit in die Verantwortung" nimmt.

Er bemängelt, dass die neuen Rollen und Aufgabenbereiche weder intern noch extern klar kommuniziert wurden. Eine gemeinsame Pressekonferenz hätte zur Klärung beitragen können, meint Mislintat. Ein weiterer Fehler sei gewesen, Kehl nicht von Anfang an die gleiche langfristige vertragliche Sicherheit zu geben wie ihm selbst und Ricken.

Kein Machtkampf mit Kehl?

Der Darstellung, er habe Kehls Posten als Sportdirektor angestrebt, widerspricht Mislintat vehement. "Es hieß oft, ich wolle unbedingt Sportdirektor werden. Das ist falsch", stellt er klar und betont, die Rolle des Technischen Direktors sei für ihn "sehr passend" gewesen. Den Vorwurf, er habe seine Kompetenzen überschritten, weist er ebenfalls zurück: "Ich habe mich immer an meinen Arbeitsvertrag gehalten."

"Höchstleistungen erreicht man nicht in Komfortzonen."

Sven Mislintat (kicker)

Das angespannte Verhältnis zu seinem Kollegen beschreibt er als Folge unterschiedlicher Charaktere: "Sebastian und ich sind sehr verschieden, ohne es wertend zu meinen." Mislintat räumt aber auch seine eigene meinungsstarke und diskussionsfreudige Art ein: "Höchstleistungen erreicht man nicht in Komfortzonen." Trotz der unschönen Trennung bleibt seine Verbindung zum Verein bestehen: "Der BVB bleibt ein Herzensklub, ich wünsche ihm nur das Beste."



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