Champions-League-Prognose: Was können Bayern, Leverkusen, Frankfurt und der BVB leisten?

Die Champions-League-Saison 2025/26 beginnt. Was können die deutschen Vertreter international reißen?
Der FC Bayern möchte wieder um den Titel mitspielen
Der FC Bayern möchte wieder um den Titel mitspielen / Alexander Hassenstein/GettyImages
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Nach zahlreichen Star-Abgängen steht die Stärke der Bundesliga auf dem Prüfstand. Das deutsche Oberhaus scheint international ein wenig an Strahlkraft verloren zu haben und kann finanziell vor allem nicht nicht mit der Premier League mithalten.

Demnach kursieren vor dem Start der Champions League durchaus einige Fragen bezüglich der Wettbewerbsfähigkeit der Klubs. Wir nehmen die vier deutschen Vertreter genauer unter die Lupe und wagen eine Prognose.

FC Bayern (Champions League)

Gegner: FC Chelsea (H), Paris Saint-Germain (A), FC Brügge (H), FC Arsenal (A), Sporting Lissabon (H), PSV Eindhoven (A), Royale Union Saint-Gilloise (H), Paphos FC (A)

Der FC Bayern hat bereits in der Gruppenphase einige große Aufgaben vor der Brust. Neben dem Titelverteidiger aus Paris warten mit Chelsea und Arsenal auch zwei starke Premier-League-Klubs. Für die Münchner wird es wichtig sein, in dieser Saison direkt unter die Top 8 zu kommen, um nicht durch die Playoffs zu müssen. Der Kader ist ziemlich dünn besetzt, weshalb jedes Spiel weniger von Vorteil ist.

Auf der anderen Seite ist aber auch festzuhalten, dass die Bayern-Startelf äußerst viel Qualität hat und die Symbiose aus Mannschaft und Trainer stark ist. Spielerisch können die Münchner an guten Tagen jedem Gegner Paroli bieten und wenn alles zusammenläuft auch die Champions League gewinnen.

Das Wörtchen "Wenn" ist beim FCB aber sicherlich größer als bei einigen anderen Top-Teams. Das Abschneiden dürfte ziemlich deutlich an mehrere Bedingungen geknüpft sein. Ganz wichtig ist, dass zum einen die verletzten Leistungsträger Jamal Musiala und Alphonso Davies schnell ihre Form finden und zum anderen keine weiteren einschneidenden Ausfälle dazukommen. Der FC Bayern kann beispielsweise keine längere Verletzungspausen von Joshua Kimmich, Michael Olise oder Harry Kane kompensieren.

Zudem ist entscheidend, dass die Chancenverwertung besser wird. Dies war in den vergangenen Jahren immer eines der größten Probleme. Der Spielstil von Kompany lässt es nicht zu, dass hinten ständig die Null steht. Demnach müssen vorne die Gelegenheiten genutzt werden.

Prognose: Die Bayern kommen mindestens ins Viertelfinale und haben im Optimalfall auch eine kleine Chance auf den Titelgewinn

Borussia Dortmund

Gegner: Inter Mailand (H), Manchester City (A), FC Villarreal (H), Juventus Turin (A), FK Bodö/Glimt (H), Tottenham Hotspur (A), Athletic Bilbao (H), FC Kopenhagen (A)

Der BVB war in den vergangenen Jahren international nicht schlechter als die Bayern, was schon ein Gütesigel ist. Tatsächlich waren die Auftritte der Borussen in der Königsklasse regelmäßig besser als in der Bundesliga. Das Programm in der Ligaphase ist schon relativ anspruchsvoll, jedoch darf man davon ausgehen, dass es zumindest für den Einzug in die Playoffs reicht.

Von da an dürfte es aber anspruchsvoll werden. Ganz wichtig wäre jedenfalls, dass Nico Schlotterbeck wieder in Topform kommt. Dieser war neben Hummels in der vorletzten Saison der entscheidende Faktor für den Finaleinzug. Steht die Defensive kompakt, hat man im Mittelfeld athletische Box-to-Box-Spieler und mit Karim Adeyemi und Maximilian Beier schnelle Konterstürmer. Zudem wäre da auch noch Serhou Guirassy, der in der letzten Saison der vielleicht beste Mittelstürmer der Königsklasse war.

Mit einem ganz tiefen Run wird es aber dennoch schwierig. Die Wing-Backs sind nicht nicht stark genug und im Mittelfeld fehlt es an Kreativität. Abgesehen von Kobel, Schlotterbeck und Guirassy mangelt es zudem an qualitativ absoluten Top-Spielern.

Prognose: Der BVB kämpft sich in die Playoffs und könnte bis ins Achtel- oder Viertelfinale kommen. Ein Halbfinal-Einzug wäre eine große Überraschung

Bayer 04 Leverkusen

Gegner: Paris Saint-Germain (H), Manchester City (A), FC Villarreal (H), Benfica Lissabon (A), PSV Eindhoven (H), Olympiakos Piräus (A), Newcastle United (H), FC Kopenhagen (A)

Leverkusen hat mit Paris Saint-Germain und Manchester City zwei absolute Kracher-Gegner, dafür aber auch einige auf dem Papier leichtere Aufgaben zu bewerkstelligen. Entscheidender als die Gegner ist jedoch, ob es Kasper Hjulmand gelingt, aus der völlig neu zusammengewürfelten Truppe eine Einheit zu formen und nach dem ten-Hag-Fiasko eine Aufbruchsstimmung zu erzeugen.

Es steht außer Zweifel, dass Leverkusen durch die Abgänge von Florian Wirtz, Jonathan Tah, Granit Xhaka, Jeremie Frimpong und Co. einiges an Qualität verloren hat und der Plan nun eher vorsieht, perspektivisch wieder an die Spitze zu kommen. Der sehr überzeugende 3:1-Erfolg gegen Frankfurt hat aber gezeigt, dass das Team vielleicht doch schon weiter ist, als man gedacht hätte.

Fußballerisches Können ist noch immer reichlich vorhanden und es ist auch davon auszugehen, dass Leverkusen den Einzug in die Playoff-Runde schafft. Mutmaßlich fehlt es dem Team aber ein wenig an Erfahrung, wenn die ganz großen Spiele anstehen. Gewissermaßen ist Bayer 04 aber eine echte Wundertüte, da kann es in viele Richtungen gehen. Bitter ist der langfristige Ausfall von Palacios.

Prognose: Der Einzug ins Achtelfinale ist dem Team durchaus zuzutrauen, das Viertelfinale wäre hingegen schon eher eine Überraschung.

Eintracht Frankfurt

Gegner: FC Liverpool (H), FC Barcelona (A), Atalanta Bergamo (H), Atlético Madrid (A), Tottenham Hotspur (H), SSC Neapel (A), Galatasaray Istanbul (H), Qarabag Agdam (A)

Das Programm der Eintracht ist ein ziemlicher Hammer. Mit Qarabag Agdam ist nur ein Underdog mit dabei. Abgesehen davon warten durch die Bank Top-Gegner oder zumindest sehr ambitionierte Gegner. Folgerichtig wäre es keine Schande, in der Ligaphase die Segel streichen zu müssen. Frankfurt ist allerdings bekannt für große europäische Abende und ist gerade daheim in der Lage, auch mal die Top-Klubs gewaltig zu ärgern.

Der Auftakt in die neue Saison war vielversprechend, jedoch enttäuschte Frankfurt bei der 1:3-Pleite in Leverkusen schon ziemlich. Probleme gibt es, wenn Hugo Larsson und Ellyes Skhiri ausfallen, weil es sonst im zentralen Mittelfeld zu wenig Qualität gibt. Zudem trifft die Verletzung von Rasmus Kristensen die Hessen hart. Hoffnung machen hingegen die starken und schnellen Youngster. Jean-Mattéo Bahoya und Can Unzun wären hier zuallererst zu nennen.

Entscheidend könnte auch sein, ob Jonathan Burkardt den Ekitike-Abschied einigermaßen kompensieren kann. Dies konnte er bisher noch nicht beweisen, wäre aber notwendig, weil Elye Wahi und Michy Batshuayi weit von ihrer Topform entfernt sind.

Frankfurt ist wie Leverkusen eine ziemliche Wundertüte, jedoch ist ein frühes Ausscheiden angesichts der Gegner wahrscheinlicher. Nun geht es darum, auf die eigenen Trumpfkarten zu setzen.

Prognose: Frankfurt schafft mit Ach und Krach aus der Gruppenphase, jedoch ist in den Playoffs oder im Achtelfinale voraussichtlich Schluss.


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