Feintuning um 5 Zentimeter: So soll Kobel auf ein neues Level gelangen

Gregor Kobel zählt bereits zu den besten Torhütern der Bundesliga. Doch um das letzte Prozent herauszukitzeln, arbeitet Borussia Dortmund mit seinem Mentor Patrick Foletti an Centimeter-Details.
Neune Ideen im Training sollen Kobel besser machen
Neune Ideen im Training sollen Kobel besser machen / Stuart Franklin/GettyImages
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Für Patrick Foletti, Torwart-Trainer der Schweizer Nati und einer der wichtigsten Mentoren von Gregor Kobel, ist die Arbeit mit seinem Schützling eine klare Sache: "Torhüter sind wie Formel-1-Autos. Man versucht immer, ein bisschen zu schrauben, Kleinigkeiten zu verbessern." Genau das ist vor der Saison in enger Absprache mit den BVB-Verantwortlichen passiert. Drei zentrale Themen standen auf der Agenda, um den ohnehin starken Kobel noch besser zu machen, wie die Sport Bild berichtet.

Zentimeterarbeit für mehr Stabilität und Explosivität

Im Fokus der "Mechaniker" stand zunächst die Basisarbeit. Mithilfe spezieller Kameras, die im Training auf Kobel gerichtet waren, wurde seine Statik analysiert. Das Ziel: Beine und Oberkörper in eine perfekte gerade Linie zu bringen, um zu verhindern, dass Gelenke wie die Knie nach außen abstehen. Diese optimierte Körperhaltung soll für eine bessere Kraftübertragung in seinen Bewegungen sorgen.

Zusätzlich wurde Kobels Grundstellung um rund fünf Zentimeter angepasst. Eine kleine Veränderung mit großer Wirkung: Der BVB-Keeper soll dadurch flexibler sein und der erste Schritt zu einer Parade erleichtert werden. Das wiederum spart Energie, die für einen explosiveren Hechtsprung zur Verfügung steht.

Neues Athletik-Rezept gegen die Verletzungsanfälligkeit

Ein weiterer entscheidender Punkt war die Anpassung des Athletiktrainings. Da Kobel in der Vergangenheit immer wieder verletzungsbedingt ausfiel, wurde sein Trainingsplan nach dem Motto "weniger ist mehr" überarbeitet. Statt schwere Gewichte an den Maschinen zu stemmen, konzentriert sich der 27-Jährige nun stärker auf einzelne Muskelpartien, die durch gezielte Übungen unterstützt werden.

Die harte Arbeit und das Feintuning scheinen sich bereits auszuzahlen. Kobel spielt einen starken Saisonstart und glänzte zuletzt mit beeindruckenden Paraden beim spektakulären 4:4 im Champions-League-Auftakt in Turin. Die "Mechaniker" haben ganze Arbeit geleistet – und der BVB hofft, dass das Formel-1-Auto im Tor die ganze Saison über auf Hochtouren läuft.

Kobels Planänderung zum richtigen Zeitpunkt

Ein Ausfall im Tor wäre für die Dortmunder ein herber Rückschlag. Mit Niklas Süle und Emre Can muss die Defensive immer noch auf zwei starke Kräfte verzichten und Nico Schlotterbeck kam gerade erst aus einer Verletzungspause. Wie das Spiel in Turin zeigte, braucht es in Dortmund definitiv mehr defensive Stabilität. Ein Gregor Kobel auf Hochtouren könnte da genau das Richtige sein.


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