Besonderes Pokal-Geschenk für Kölns Sorgen-Stürmer
Von Lennart Fitzler

Darauf hatte Ragnar Ache lange gewartet: Sein erster Pflichtspiel-Treffer für den 1. FC Köln und das erste Spiel über 90 Minuten. Abgesehen von der 1:4-Niederlage in der 2. Runde des DFB-Pokals gegen den FC Bayern München, war es ein gelungener Abend für Ache im Rhein-Energie-Stadion.
Der 27-jährige Sommer-Neuzugang köpfte in der 31. Spielminute nach einem Eckball von Johannesson zum 1:0-Führungstreffer ein und ließ das Kölner Stadion explodieren. Der Treffer untermalte die starke Anfangsphase der Kölner gegen den deutschen Rekordmeister. Vor allem aber konnte Ache seine Kopfballstärke das erste Mal in dieser Saison für ein Tor nutzen.
Ache glücklich über seinen Premieren-Treffer
Ein lauter Freudenschrei entwich Ragnar Ache, als er an der Eckfahne nach langer Wartezeit seinen personalisierten Samurai-Schwert-Jubel endlich auch in Köln machen durfte. "Das war ein geiles Gefühl. Es waren in den letzten Wochen nur Assists, keine Tore. Wenn man dann endlich das Tor schießt, fühlt man sich erleichtert", sagte der 27-Jährige im Anschluss an die Partie.
"Das war ein geiles Gefühl."
- Ache über seinen ersten FC-Treffer
In den letzten Wochen hatte Ache verzweifelt auf sein erstes Pflichtspieltor für die Geißböcke gewartet. Was in der letzten Saison bei Kaiserslautern noch wie am Schnürchen geklappt hatte, wollte ihm zuletzt in Köln nicht so richtig gelingen. Es hagelte Kritik – wie immer, wenn ein Stürmer keine Tore schießt. Vor dem Bayern-Spiel stand Ache bislang nur einmal in der Startelf, konnte nur mit Assists überzeugen (jeweils zwei in Liga und Pokal).
Auch die volle Spieldistanz war Ache in Köln bisher noch nicht vergönnt. Gegen die Bayern dann der Wendepunkt. Kwasniok ließ seinen Stürmer 90 Minuten lang auf dem Feld, der sich neben seinem Treffer auch durch zahlreiche erfolgreiche Luftduelle auszeichnete. "Ich bin sehr glücklich, dass ich 90 Minuten geschafft habe. Wenn der Trainer mit mir rechnet, bin ich bereit. Ich fühle mich top", sagte Ache.
Der Geißböcke-Trainer antwortete darauf im Nachgang des Spiels mit viel Humor. "Regi war bisher gar nicht in der Lage, 90 Minuten zu spielen", feixte Kwasniok, lobte Ache aber im Anschluss. "Er hat ein gutes Spiel gemacht. Das Spiel war aber auch extrem auf ihn zugeschnitten."
Harry-Kane-Trikot als Belohnung für Ache
Nach dem Abpfiff konnte sich Ache schon zum zweiten Mal am Abend selbst belohnen. Er staubte das Trikot von Bayerns Star-Stürmer Harry Kane ab. Der Ex-Kaiserslauterer zeigte sich sehr ehrfürchtig gegenüber dem englischen Stürmer: "Das zweite Tor macht Kane überragend. Dann rennt man wieder hinterher. Und dann sieht man, welche Qualität die haben." Kane hatte die Bayern nur knapp drei Minuten nach dem FC-Führungstreffer mit einem sehenswerten Linksschuss aus der Drehung in Führung gebracht, erzielte im zweiten Durchgang auch noch das 3:1 per Kopf nach Ecke.
Nach dem Pokalfight heißt es jetzt wieder Fokus auf die Bundesliga zu nehmen. Am kommenden Sonntag steigt in Köln das Duell der Aufsteiger – der Hamburger SV ist zu Gast (15:30 Uhr). In diesem Spiel wird Ache wohl eher nicht als Zielspieler fungieren, verriet Lukas Kwasniok bereits.
"Gegen den HSV können wir das nicht eins zu eins so machen. Der Gegner wird uns nicht so anlaufen, wie der FC Bayern das macht. Da gilt es, neue Lösungen zu finden. Aber Regi hat auf sich aufmerksam gemacht. Er stellt auf jeden Fall eine Option dar", sagte der FC-Trainer über seinen Stürmer. Ein deutliches Signal in Richtung des Stürmers, nach dem Motto: "Weiter so!"
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