Bayern-Offensivkandidaten im Ranking: Auf diesem Star muss der Fokus liegen
Von Dominik Hager

Der FC Bayern befindet sich auf der Suche nach einem neuen Linksaußen. Dieser soll Leroy Sané ersetzen und für noch mehr Qualität und frischen Wind in der Offensive sorgen. So wirklich voran scheinen die Münchner bei diesem Vorhaben aber nicht zu kommen. Derzeit sieht alles danach aus, als hätten Max Eberl und Co. bei Bradley Barcola, Nico Williams und selbst Jamie Gittens keine Chance.
Alternativen würde der Markt noch immer bieten, jedoch wächst der Druck auf die Münchner natürlich mit fortlaufender Zeit immer weiter an. Laut Informationen der Sport Bild haben die Bayern das Liverpool-Duo Cody Gakpo und Luis Diaz im Visier sowie Ritsu Doan, Gabriel Martinelli und Rafael Leao im Auge. Möglich wäre aber auch, dass Bayern doch eher einen zentraler ausgerichteten Spielertypen wie Xavi Simons oder Nick Woltemade verpflichtet. In einem solchen Szenario könnte auch Jamal Musiala nach links ausweichen.
Wir sehen uns in unserem Ranking an, welcher der potenziellen Neuzugänge dem FC Bayern am meisten helfen könnte.
7. Gabriel Martinelli
Gabriel Martinelli hat mit zehn Pflichtspieltoren und sechs Assists definitiv keine Top-Saison hinter sich. Auch im Vorjahr war seine Bilanz eher überschaubar. Im Champions-League-Duell gegen den FC Bayern konnte er zudem gegen Joshua Kimmich überhaupt keinen Stich setzen. Seine auffälligste Saison war die Spielzeit 2022/23, als er in der Premier League 15 Tore und sechs Assists markieren konnte.
Zwar ist Martinelli mit 24 Jahren in einem sehr guten Alter, jedoch scheint seine Entwicklung zu stagnieren. Der Brasilianer lebt von seinem Tempo, einer durchaus vorhandenen Torgefahr und ist generell ein guter Konterspieler. Allerdings ist er spielerisch ein wenig limitiert, was für den Bayern-Fußball natürlich nicht optimal ist. Dribblings auf ganz engem Raum gehören nicht zu seiner Kernkompetenz.
Es müssen also Zweifel erlaubt sein, ob Martinelli wirklich zum FC Bayern passen würde. Zudem ist unklar, was Arsenal für den Spieler verlangen würde. Zwar suchen die Gunners auch einen Linksaußen, jedoch dürfte Martinelli kaum erwerbbar sein, solange keiner gefunden wurde.
6. Ritsu Doan
Mit zehn Toren und acht Assists hat Ritsu Doan selbstredend eine beachtliche Saison in Freiburg gespielt. Zudem gehörte er auch noch zu den besten Pre-Assist-Gebern der Bundesliga (Pass vor der Torvorlage). Man kann also definitiv sagen, dass der Japaner ein starker Spieler ist.
Bedenkt man aber, dass der FC Bayern nach der Wirtz-Absage eigentlich ein Statement setzen möchte, wäre Doan als alleinige Lösung schon recht dünn. Der Freiburger hat nie in der Champions League gespielt und hat im Alter von 27 wohl auch keine riesigen Entwicklungsschritte mehr vor sich.
Doan wäre für die Kaderbreite ein guter Mann und mit seinem Tempo und seiner Technik auch für das Bayern-Spiel geeignet. Allerdings müsste man zusätzlich zum Japaner einen echten Unterschiedsspieler verpflichten.
5. Luis Diaz
Für Luis Díaz spricht, dass er gleichermaßen auf Linksaußen wie im Sturmzentrum spielen kann. Der Kolumbianer könnte also auch einen erstklassigen Kane-Back-up abgeben.
Diaz bringt in Summe ein sehr gutes Komplett-Paket mit, da er schnell und dribbelstark ist und trotz einer eher mittelmäßigen Abschluss-Bilanz immer für Tore gut ist. Wirkliche Schwächen hat er in seinem Spiel im Grunde nicht. In der abgelaufenen Saison konnte er 17 Pflichtspieltore und acht Assists generieren.
Das Problem bei Diaz ist die Tatsache, dass er bereits 28 Jahre alt ist. Demnach hat der Offensiv-Star vielleicht nicht mehr ganz so viele Jahre auf Top-Niveau vor sich und auch der Wiederverkaufswert wäre nicht in dem Maße gegeben. Unklar ist auch, ob Liverpool Diaz überhaupt zu einem vernünftigen Preis ziehen lassen würde. Richtig konkret sind die Gerüchte zudem noch nicht. Vor einigen Wochen hieß es noch, Barça sei wegen Diaz in Liverpool abgeblitzt.
Sollten die Reds die Tür für einen Transfer doch noch öffnen, wäre der Kolumbianer trotz seines Alters sicher eine interessante Lösung, aber auch nicht der Top-Kandidat.
4. Xavi Simons
Xavi Simons wurde zuletzt beim FC Bayern nicht so wirklich heiß gehandelt. Dies liegt daran, dass er kein klassischer Flügelstürmer ist. Simons bringt nicht die Dynamik wie ein Gakpo, Leao oder Martinelli mit. Langsam ist der Leipziger allerdings auch nicht.
Simons ist gewissermaßen eine Wirtz-Light-Version, weil er ähnliche Qualitäten hat, wenn auch nicht ganz auf dem Wirtz-Niveau. Seine technischen Anlagen und seine Spielstärke sind jedoch hervorzuheben. Noch dazu ist er ein starker Scorer. Obwohl er für seine letzte Saison ordentlich Kritik abbekam, reichte es in 25 Bundesligaspielen zu zehn Toren und sieben Assists.
Mit seinen 22 Jahren ist der Niederländer gewiss auch noch entwicklungsfähig. Bedenkt man, dass mit Alphonso Davies bereis ein pfeilschneller Spieler auf der linken Seite spielt, würde Simons mit seinen Spielmacher-Fähigkeiten eigentlich ganz gut dazu passen. Allerdings steht auf der rechten Seite mit Michael Olise ein ähnlicher Spielertyp auf dem Platz. Es bestände schon die Gefahr, dass das Trio Musiala, Olise, Xavi zu zentrumsorientiert ist. Diese hätte bei Wirtz allerdings auch bestanden.
3. Nick Woltemade
Natürlich ist Nick Woltemade kein Spieler für den Flügel, jedoch dürfte er in den Überlegungen der Bayern ebenso eine Rolle spielen. Sollte der Stuttgarter kommen, würde er wohl am ehesten eine Rolle als hängende Spitze einnehmen, wodurch dann Jamal Musiala nach links rücken müsste. Ein klassischer Flügel-Transfer wäre dann zwar noch immer möglich, aber nicht mehr zwingend nötig.
Woltemade bringt mit seiner Größe, seiner Technik, seinen überraschenden Fähigkeiten im Passspiel und auf engem Raum enorm viel mit. Eines Tages könnte der 23-Jährige zum perfekten Kane-Nachfolger reifen, jedoch müsste man ihm für einen Transfer auch jetzt schon eine klare Rolle aufzeigen. Woltemade als hängende Spitze hinter Kane wäre definitiv eine interessante Vorstellung und nur sehr schwer zu verteidigen.
Gewissermaßen bestände natürlich die Gefahr, dass das Bayern-Spiel zu zentrumslastig wird, jedoch können sich die Münchner Woltemade perspektivisch kaum durch die Lappen gehen lassen. Optimal wäre wohl, wenn er erst 2026 oder 2027 nach München wechseln würde. Geht seine Entwicklung so weiter, wird die internationale Konkurrenz aber sicher nicht schlafen.
Womöglich würde sich auch die Chance ergeben, Woltemade und einen Top-Flügelspieler zu holen. In diesem Szenario müssten aber wohl Verkäufe her. Ansonsten dürfte lediglich ein günstigerer Spieler für die Breite, wie beispielsweise Ritsu Doan, realistisch sein.
2. Cody Gakpo
Cody Gakpo bringt eine enorme Dynamik mit und verzeichnet starke Scorer-Werte. Mit 18 Pflichtspieltoren und sieben Assists konnte er exakt die gleichen Zahlen markieren wie Luis Diaz in der vergangenen Saison. Mit knapp 2.700 Pflichtspielminuten stand er jedoch gut 600 Minuten kürzer auf dem Platz als sein Kollege.
Mit seiner Größe von 1,93 Metern hat Gakpo eine eher untypische Statur für einen Flügelspieler. Dies ist gewissermaßen Fluch und Segen zugleich. Auf der einen Seite bringt er eine gute Durchsetzungskraft und Kopfballstärke mit, auf der anderen Seite ist er nicht ganz der filigrane Dribbler auf engem Raum, selbst wenn er das für einen Spieler seiner Statur noch gut beherrscht. Mit seinem wuchtigen Schuss kann er zudem auch aus der zweiten Reihe für Gefahr sorgen.
Gakpo kann ähnlich wie Diaz auch als Mittelstürmer agieren. Dies macht den Niederländer auch äußerst interessant. Mit seinen 26 Jahren ist er zudem in einem guten Alter für einen Bayern-Wechsel.
1. Rafael Leao
Bedenkt man, dass die Bayern bei Nico Williams und Bradley Barcola keine Chance haben, müsste der Fokus eigentlich Rafael Leao gelten. Dieser wäre zwar zweifellos teuer, bringt dafür aber auch das beste Gesamtpaket der gehandelten Linksaußen auf den Platz. Leao ist pfeilschnell, trickreich, ein guter Eins-gegen-Eins-Spieler und sowohl als Vollstrecker als auch als Vorbereiter gefährlich. Mit seinen 26 Jahren befindet er sich zudem im besten Alter.
Zweifel gibt es an der Mentalität, Konstanz und den Defensivfähigkeiten des Portugiesen, jedoch kann ein Wechsel einem Spieler diesbezüglich schon auch nochmal einen Schub geben. Möchte man einen potenziellen Weltklasse-Mann haben, so sollte die Wahl auf Leao fallen.
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