Zwei entscheidende Kniffe: Wie Kwasniok aus El Mala einen WM-Durchstarter formt
Von Fabian Küpper

Mehrmals hatte sich der 1. FC Köln in dieser Saison schon durch späte Tore noch Punktgewinne herausgespielt, gegen St. Pauli bekamen sie einmal ihre eigene Medizin eingeflößt. Ein spätes Kopfballtor von Ricky-Jade Jones ließ den sicher geglaubten Heimsieg zerplatzen.
Der späte Nackenschlag soll jedoch nicht über die nächste Gala-Vorstellung von Said El Mala hinwegtäuschen. Der 19-Jährige traf erneut nach einem tollen Solo und ist mit sechs Toren jetzt der torgefährlichste Kölner. Auch seine WM-Chancen sind wieder gestiegen.
Taktische Kniffe machen den Unterschied
Denn Bundestrainer Julian Nagelsmann sagte nach der Nominierung El Malas vor vier Wochen: "Er muss in Köln unangefochtener Stammspieler werden. Und dann hat er auch Möglichkeiten, bei der A-Nationalmannschaft für Furore zu sorgen."
Diese Forderung hat El Mala eindrucksvoll umgesetzt, aus der Kölner Mannschaft ist er nicht mehr wegzudenken. Auch sein Trainer schwärmt von ihm: "Er verliert auch mit Ball am Fuß kein Tempo, sondern hat dann sogar die Gabe, noch mal zu beschleunigen. Das macht ihn natürlich zu einem sehr interessanten jungen Mann auf dem Fußballmarkt."
Noch begehrter dürfte ihn die Tatsache machen, dass er nicht nur auf dem linken Flügel agieren kann. Denn gegen die Kiezkicker ließ Kwasniok seinen Shootingstar im Sturmzentrum ran – und wurde nicht enttäuscht: "„Das Tor macht er aus der Position. Die Wahrscheinlichkeit ist im Zentrum noch höher, dass er zum Torerfolg kommt, wenn er im Laufduell schneller ist. Es wird Said besser machen, wenn er sich nicht nur darauf reduziert ins Dribbling zu gehen, sondern auch in die Zwischenräume geht.“
Nächster Halt WM?
Dadurch macht sich El Mala für das DFB-Team gleich doppelt interessant, schließlich herrscht dort im Sturmzentrum abseits von Nick Woltemade aktuell Flaute. Kai Havertz ist immer noch verletzt, El Mala wäre also eine spannende Alternative und würde Nagelsmanns Optionen vergrößern – auch, wenn Havertz wieder da ist.
Allerdings weiß auch Kwasniok: "Es gibt noch Situationen, in denen Said noch reifer agieren muss. Das ist jetzt der nächste Entwicklungsschritt, wenn er im nächsten Jahr im Sommer dann mit dabei sein will bei dem großen Event." Spielt er weiter so wie gegen St. Pauli, dann dürfte das nur Formsache sein.
Weitere Köln-News lesen:
feed