Zu viel Hype? Das ist der Karl-Plan der Bayern
Von Fabian Küpper

Zwei Tore in den ersten zwei Champions League-Spielen, dazu zwei Treffer in der Bundesliga: Lennart Karl hat in dieser Saison einiges getan, was den Hype um ihn gefüttert hat. Längst gehört der 17-Jährige zu den gefragtesten Spielern der Bundesrepublik.
Dabei sah es im Sommer noch anders aus. Da war Lennart Karl noch ein unbeschriebenes Blatt, und die Entscheidung der Bayern, mit ihm als Backup von Michael Olise zu planen, sorgte für einige hochgezogene Augenbrauen. Doch das war ganz bewusst so gewählt, sagt Sportvorstand Max Eberl.
Persönlichkeitsentwicklung an erster Stelle
"Das war wirklich eine bewusste Entscheidung, wo wir gesagt haben: Wir wollen es in der Offensive kleiner haben“, bestätigt der 52-Jährige gegenüber der Sport Bild. "Vor allem wollten wir uns auf drei Spieler konzentrieren: Wisdom Mike, Cassiano Kiala und eben Lennart. Dadurch hat er seine Minuten bekommen und hat es natürlich auch eindrucksvoll genutzt. Er hat diese Frechheit und diese Unbekümmertheit auf dem Platz, ergänzt er.
Gerade Letzteres soll er unbedingt beibehalten, das ist der Plan des Rekordmeisters. Karl soll nicht verbogen oder vor den Medien versteckt werden. Vielmehr soll sich der 17-Jährige wie auch die Stars nach den Spielen den Fragen der Reporter stellen dürfen. So soll er lernen und seine Persönlichkeit weiterentwickeln.
Sätze wie "Natürlich darf man mich mit Messi vergleichen, das sagen sehr viele" sind also ausdrücklich gewollt und kommen bei Experten und Fans gleichermaßen sehr gut an. Der Argentinier ist das das große Vorbild Karls – für Lothar Matthäus hat er ihn in einigen Aspekten jedoch schon überholt.
Nächster Stopp WM?
"In diesem Alter ist er weiter, als es Messi zur gleichen Zeit war: Messi hat länger auf ein Tor gewartet und hatte statistisch nicht die Einsatzzeiten, die Karl nun schon bekommt", erklärt der Sky-Experte. Und wie der kleine Argentinier soll Karl seine Dribbling-Fähigkeiten laut Matthäus auch bei der kommenden WM zeigen dürfen.
"Er ist auf jeden Fall ein Kandidat für die WM", meint der Weltmeister von 1990. Bringt Karl weiter so gute Leistungen, dann kann sich Julian Nagelsmann eigentlich nicht leisten, ihn zuhause zu lassen. Denn wie auch Eberl schon sagte: "Er hat einfach die technischen Fähigkeiten und hat natürlich einen begnadeten linken Fuß." Beides stünde dem DFB-Team gut zu Gesicht.
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