Zoff zwischen Hoeneß und Eberl: Bayern-Boss Dreesen reagiert
Von Hendrik Gag

Das Transferfenster ist geschlossen, der Kader, mit dem der FC Bayern in die Saison geht, steht. Ruhe kehrt bei den Münchenern nach einem von Wechselgerüchten geprägten Sommer dennoch nicht ein. Grund sind die häufig öffentlich ausgetragenen Auseinandersetzungen zwischen den Verantwortlichen.
Vor einer Woche hatte Ehrenpräsident Uli Hoeneß Sportvorstand Max Eberl im Doppelpass kritisiert. Unter anderem warf der Klub-Patron Eberl vor, zu empfindlich auf interne Diskussionen zu reagieren und noch nicht verstanden zu haben, wie Transfergeschäfte beim FCB am besten zu erledigen seien.
Dreesen stellt sich hinter Hoeneß
Schon länger wird kritisiert, dass Hoeneß derartige Kritik häufig öffentlich äußert. Für Jan-Christian Dreesen ist das jedoch kein Problem. "Wer Uli Hoeneß kennt, weiß: Den treibt das Verlangen und die Energie, dass es dem Klub so gut wie möglich geht. Er hat noch nie seine Meinung hinter den Berg gehalten. Es ist derselbe Uli Hoeneß wie vor 30 Jahren. Wer das weiß, kann das gut akzeptieren. Wo ist das ein Problem? Wir stehen blendend da, wirtschaftlich und sportlich", erklärte der Vorstandsvorsitzende vor dem Bundesliga-Spiel gegen den HSV (5:0) am Sky-Mikro.
Von öffentlich geäußerter Kritik fühle er sich nicht persönlich angegriffen. "Wer Uli kennt, weiß, dass er ein Mensch ist, der auch streitbar ist und der sich auch fetzen kann. Er ist aber auch ein Mensch, der verzeihen und wieder zueinanderfinden kann. Deshalb fühle ich mich da nicht weniger negativ angesprochen", so Dreesen weiter.
Eberl widerspricht
Dass Max Eberl nicht der gleichen Meinung ist, ließ er noch am selben Abend im Interview beim Aktuellen Sportstudio des ZDF durchblicken. "Man braucht nicht immer alles öffentlich machen. Ich mache das jetzt auch schon ein paar Jahre. Ich glaube, mit meiner Art, Dinge auf den Weg zu bringen, Dinge umzusetzen, bin ich sehr, sehr gut gefahren. Ich bin einer der Letzten, der das öffentlich macht. Ich mache das hinter verschlossenen Türen", sagte Eberl dort. Es ist davon auszugehen, dass die Wogen zwischen Eberl und Hoeneß weiterhin nicht geglättet sind und das auch erstmal so bleiben wird.
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