Yamal bricht sein Schweigen über die Niederlage beim Ballon d’Or

Im Gegensatz zu seinem Vater nahm Lamine Yamal nach der Ballon-d'Or-Zeremonie eine noble Haltung ein und gratulierte Ousmane Dembélé zu einer "großartigen Saison", die ihm individuellen Ruhm einbrachte.

Yamal gewann die Kopa-Trophäe als bester Spieler unter 21 Jahren und belegte einen bemerkenswerten zweiten Platz in der Seniorenwertung des Ballon d'Or, womit er sich im Vergleich zum Vorjahr um sechs Plätze verbesserte.

Hätte der 18-Jährige den Hauptpreis gewonnen, hätte er Ronaldos Rekord als jüngster Ballon-d'Or-Gewinner aller Zeiten gebrochen. Yamal hat noch zwei Jahre Zeit, um diesen Rekord zu brechen, und zeigte nach seiner Niederlage am Montagabend keine Anzeichen von Verbitterung.

"Gottes Plan ist perfekt, man muss klettern, um an die Spitze zu gelangen", schrieb der Stürmer des FC Barcelona auf Instagram. "Ich freue mich über die Kopa-Trophäe x2 und gratuliere Dembélé zu der Auszeichnung und der großartigen Saison."

Lamine Yamal im Vergleich zu Ousmane Dembélé

Yamals Vater war zuvor nicht ganz so respektvoll gewesen. Mounir Nasraoui bezeichnete die Tatsache, dass sein Sohn nicht zum Ballon-d'Or-Sieger gekürt wurde, als "moralischen Schaden für einen Menschen" und klagte: "Ich denke, Lamine Yamal ist mit Abstand der beste Spieler der Welt, und zwar mit großem Abstand. Nicht weil er mein Sohn ist, sondern weil er der beste Spieler der Welt ist. Ich denke, es gibt keine Konkurrenten."

Dass Yamal sogar auf den zweiten Platz geklettert ist, wurde von einigen angesichts der herausragenden Saison seines Barcelona-Teamkollegen Raphinha, der überraschend weit abgeschlagen auf dem fünften Platz landete, in Frage gestellt.

Dembélé, der zehn Jahre älter ist als Yamal, erwähnte den jugendlichen Stürmer in seiner tränenreichen Dankesrede nicht direkt, sondern nutzte die Gelegenheit, um seiner Familie und den Verantwortlichen von Paris Saint-Germain zu danken, die ihn kurz vor Yamals Durchbruch aus Barcelona weggeholt hatten.

"Was ich gerade erlebt habe, ist außergewöhnlich, mir fehlen die Worte dafür, was mit PSG passiert ist", sagte Dembélé im vollbesetzten Théâtre du Châtelet, während seine Teamkollegen gleichzeitig mit 0:1 gegen den Erzrivalen Marseille verloren. "Ich bin ein bisschen nervös, es ist nicht leicht, diesen Pokal zu gewinnen. Dass er mir von Ronaldinho, einer Fußballlegende, überreicht wird, ist etwas ganz Besonderes."

"Ich möchte PSG danken, die mich 2023 geholt haben. Es ist eine unglaubliche Familie. Der Präsident Nasser [Al-Khelaifi] ist wie ein Vater für mich. Ich möchte auch allen Mitarbeitern und dem Trainer danken, die mich außergewöhnlich unterstützt haben – [Luis Enrique] ist auch wie ein Vater für mich – und all meinen Teamkollegen."

"Wir haben praktisch alles zusammen gewonnen. Ihr habt mich in guten und in schwierigen Zeiten unterstützt. Diese individuelle Trophäe ist eine, die das Team gemeinsam gewonnen hat."

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