XXL-Umbruch und früher Trainerwechsel: Rolfes gibt Einblicke in turbulenten Sommer
Von Hendrik Gag

Simon Rolfes hatte in diesem Sommer einiges zu tun. Der Sportchef von Bayer Leverkusen musste einen der größten Umbrüche vollziehen, den es wohl jemals in der Bundesliga gegeben hat. Für insgesamt mehr als 400 Millionen Euro wechselten in diesem Sommer Spieler von Bayer Leverkusen zu anderen Vereinen beziehungsweise kamen zur Werkself.
Und damit nicht genug: Auch einen neuen Trainer mussten die Leverkusener anstellen. Und dabei schnell feststellen, die falsche Entscheidung getroffen zu haben. Bereits nach dem zweiten Spieltag entließ Rolfes Erik ten Hag, der erst im Sommer gekommen war.
Gesamtbild war bei ten Hag entscheidend
In einem Interview mit der Bild blickt der Leverkusener Sportchef auf die von außen überraschende Entscheidung zurück. "Es gab nicht den einen Moment als Auslöser. Das Gesamtbild – so war es bei Erik und so sollte es immer sein – führte letztlich zu der Entscheidung", erklärte Rolfes. Von ten Hags Nachfolger Kasper Hjulmand sprach der 43-Jährige in großen Tönen. Er sei "überzeugt, dass Kasper zu den Menschen im Verein passt. Dass die Art, wie er Fußball spielen und trainieren möchte, ideal zu uns passt", so Rolfes weiter.
Passen muss Hjulamnds auch zum Leverkusener Kader, der durch zahlreiche Neuzugänge geprägt wird. Nötig wurden die Verpflichtungen, weil im Gegenzug auch einige Leistungsträger der vergangenen Jahre den Klub verließen. Trotz der zahlreichen Abgänge betont Rolfes, bei den Verkäufen nicht nur aufs Geld geachtet zu haben: "Wir wollen eine Mannschaft aufbauen, die top ist und nicht nur profitable Transfergeschäfte machen, die gut für die Bilanzen sind. Es ist unser Geschäftsmodell, sportlich erfolgreich zu sein und mit Verkäufen wachsen zu können.“
Wirtz-Verbleib war das Traumszenario
Ein Vorteil seien die großen Einnahmen nur zum Teil gewesen: "Wenn du hohe Einnahmen hast, ist es nicht so leicht, Spieler günstig zu bekommen. Bei diesen Summen ist es wichtig, dass du als Verein Leitplanken zur Orientierung hast. Es gibt Grenzen – bei den Ablösen und auch bei den Gehältern.“
Diese Grenzen hätte Rolfes aber für einen Spieler ignoriert - falls sich Florian Wirtz für einen Verbleib bereit erklärt hätte. "Für Flo wären wir bereit gewesen, aus diesem Rahmen auszubrechen. Zumal es vermutlich auch um nicht mehr als ein weiteres Jahr gegangen wäre. Wir alle wissen, was Florian Wirtz für die Mannschaft, die Fans, den Verein, die Region und auch für Bayer 04 international bedeutet hat", sagt der Leverkusener Sportchef.
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