Xabi Alonso rechtfertigt überraschende Entscheidungen - Druck wächst immer weiter
Von Jan Kupitz

Die Stimmung bei Real Madrid wird nach dem 2:2 gege Aufsteiger Elche immer angespannter. Und Xabi Alonso rückt zunehmend in den Fokus! Der Trainer entschied sich aufgrund mehrerer Verletzungen in der Abwehr und der hohen Belastung einiger Spieler durch Länderspiele für eine ungewöhnliche 3-4-1-2-Formation.
Alvaro Carreras wurde vom linken Außenverteidiger auf die linke Innenverteidigerposition versetzt, wo er neben Dean Huijsen und Raul Asencio spielte. Fran Garcia wurde als linker Außenverteidiger in die Startelf berufen, Trent Alexander-Arnold spielte auf der rechten Seite und Dani Ceballos begann im Mittelfeld.
Los Blancos gerieten zu Beginn der zweiten Halbzeit in Rückstand, als Aleix Febas für Elche traf. Real glich durch Huijsen zwölf Minuten vor Schluss aus, geriet dann aber erneut in Rückstand und musste sich auf einen späten Ausgleichstreffer von Jude Bellingham verlassen, um zumindest einen Punkt zu retten.
Xabi Alonso versuchte nach dem Spiel, sein überraschendes Experiment zu rechtfertigen. "Es ist eine vertraute Position [für Garcia]“, betonte er. "Er hat dort schon oft gespielt. Nach dem Spiel hatten die Spieler, die nicht für ihre Nationalmannschaften im Einsatz waren, mehr Trainingszeit, und die Spieler auf der Bank waren wichtig, um in der zweiten Halbzeit frische Kräfte zu bringen. Wir wollten Breite auf den Flügeln. Es war schade, dass wir schnell ein Gegentor kassiert haben, als wir gerade dabei waren, zurückzukommen. Wir haben hart gekämpft, nach dem Ausgleichstreffer hätten wir meiner Meinung nach etwas mehr nach vorne drängen müssen."
Xabi Alonso: "Die Mannschaft ist nicht zusammengebrochen"
Nachdem Real Madrid vor der Länderspielpause gegen Rayo Vallecano unentschieden gespielt hatte, hat der Verein nun in aufeinanderfolgenden Spielen gegen Mannschaften Punkte verloren, von denen die meisten erwartet hätten, dass sie leicht zu schlagen sind.
"So ist Fußball. Nach einer guten Serie haben wir Ergebnisse erzielt, die nicht unseren Erwartungen entsprechen", räumte Alonso ein. Er fügte hinzu, dass niemand mit den letzten Wochen "zufrieden" sein könne, drückte aber nicht die Paniktaste.
"Die Mannschaft ist nicht zusammengebrochen", betonte er. "Sie kämpft weiter. Die Ergebnisse und das Spiel können verbessert werden. Wir sind selbstkritisch, aber die Stimmung bleibt gut. Wir müssen angesichts der Widrigkeiten durchhalten. Das ist Real Madrid, und wir wissen, dass wir mit Kritik leben müssen."
"Pessimismus in der Luft"
Soweit die öffentlichen Aussagen des Trainers. Doch hinter den Kulissen scheint es deutlich mehr zu brodeln, wie The Athletic aus internen Quellen erfahren habe. "Man spürt den Pessimismus in der Luft", wird eine Quelle aus dem Trainerstab zitiert. "Zu Beginn der Saison herrschte große Aufregung, und vielleicht wendet sich das jetzt gegen uns. Sofortige Erfolge sind selten, und in diesem Verein sind die Erwartungen brutal hoch."
Eine weitere Quelle meinte, dass die Mannschaft "eine Katastrophe" sei. Dazu waren mehrere Stars "verärgert" über den Patzer gegen Elche, da das Team lernen müsse, "das Tempo des Spiels besser zu kontrollieren".
The Athletic war es auch, das vor mehreren Wochen berichtete hatte, dass Alonso bereits Teile der Kabine verloren habe. Dagegen helfen eigentlich nur Erfolge - weitere Blamagen wie am Wochenende sind tunlichst zu vermeiden. Bis Jahresende spielt Real noch gegen Olympiakos, Girona, Athletic Club, Celta Vigo, Manchester City, Alaves und FC Sevilla. Kein allzu schweres Programm, so dass Alonso und seine Truppe nun liefern müssen.
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