Winter-Wechsel: 4 Youngster auf der Werder-Streichliste?
Von Simon Zimmermann

Nach einem durchwachsenen Saisonstart unter dem neuen Trainer Horst Steffen mit sieben Punkten aus den ersten sechs Bundesliga-Spielen hat Werder Bremen am kommenden Samstag mit einem Sieg bei Schlusslicht Heidenheim die große Chance, zunächst einmal den Abstand auf die unteren Ränge zu vergrößern.
Am Osterdeich geht der Blick der Verantwortlichen aber auch schon weiter. Ab dem Jahreswechsel bis zum 2. Februar ist das Winter-Transferfenster geöffnet. Sehr gut möglich, dass dann die ein oder andere Kader-Korrektur vorgenommen wird. Auch - und vor allem - auf der Abgangsseite.
Denn im SVW-Aufgebot gibt es aktuell einige unzufriedene Profis. Besonders betroffen sind vier Youngster. Laut Bild gilt dieses Quartett als Abgangskandidaten im Winter. "Gerade junge Spieler müssen Spielzeit haben. Wir werden die nächsten Wochen abwarten und dann mit den Jungs in den Austausch gehen, um zu schauen, was das Beste für alle ist", hielt sich Profi-Chef Peter Niemeyer zu möglichen Abgängen noch bedeckt.
Diese 4 Youngster könnten Werder im Winter verlassen
Gemeint sein dürfte zum einen Keke Topp (Vertrag bis 2028). Der 21-jährige Mittelstürmer konnte in der Sommervorbereitung die Chance auf einen Stammplatz unter Steffen nicht nutzen. Im Gegenteil: Topp fiel in der Stürmer-Hierarchie weit zurück, ein Syndesmosebandriss verschlimmerte seine Situation. Auch nach dem Comeback hat der Torjäger kaum Aussichten auf Spielzeit. 48 Minuten in der Bundesliga und 18 im DFB-Pokal stehen bislang zu Buche. Einmal musste Topp in der Regionalliga für die zweite Mannschaft ran.
Zuletzt gab es von der Bild lose Gerüchte, Schalke könnte über eine Rückholaktion nachdenken. Vor allem dann, wenn Moussa Sylla im Winter verkauft werden sollte. Konkret ist die Spur nach Gelsenkirchen derzeit noch nicht. Der Kontakt zu den Knappen soll aber nie gänzlich abgebrochen sein.
Eine sportlich schwere Zeit durchlebt aktuell auch Julian Malatini. Der 24-jährige Argentinier stand zum Bundesliga-Start in Frankfurt noch als Aushilfs-Rechtsverteidiger in der Startelf. Und auch wenn auf den Außenverteidiger-Positionen vor dem Wochenende Personalnot herrscht: Malatini ist hinten rechts sicher nicht die Lösung. Im Abwehrzentrum sieht es ähnlich düster aus. Steffen setzt auf eine Viererkette, entsprechend sind nur noch zwei statt zuvor drei Innenverteidiger-Plätze zu vergeben. Einer davon ist reserviert für Kapitän Marco Friedl. Dazu ist Youngster Karim Coulibaly eine Entdeckung der Saison.
Mit Amos Pieper und Niklas Stark hat Malatini weitere namhafte Konkurrenten vor sich. Zuletzt fiel Malatini auch noch mit einer Bänderverletzung aus. Als er wieder fit war, stand er vor der Länderspielpause gegen St. Pauli nicht im Kader. Für beide Seiten scheint eine schnelle Trennung die beste Lösung zu sein.
Für Skelly Alvero (Vertrag bis 2028) dürfte ähnliches gelten. In der Rückschau war es wohl ein Fehler, dass Werder die Lyon-Leihgabe im Sommer 2024 für knapp fünf Millionen Euro fest verpflichtet hat. Mehr als Ansätze waren bei Alvero in seiner SVW-Zeit noch nicht zu sehen. Magere 27 Bundesliga-Minuten stehen 25/26 auf seinem Konto. Zuletzt blieb er dreimal in Folge 90 Minuten auf der Bank.
Schon im Sommer wollte Werder den Transfer-Flop eigentlich loswerden. Im Winter dürfte man einen erneuten Versuch starten, zumindest einen Leih-Abnehmer für den 23-Jährigen zu finden.
Auf dem Abstellgleis scheint mit Isak Hansen-Aarøen (Verrtrag bis 2027) ein weiterer Youngster zu stehen, den Werder im Winter 2024 aus der Jugend von Manchester United verpflichtet hatte. Damals schon mit der Idee, dass sich der Norweger erst noch weiterentwickeln muss. Es folgte im Januar eine halbjährige Leihe nach Dänemark zu Aalborg BK, nachdem Hansen-Aarøen in Bremen keine große Rolle spielte.
In Aalborg war der 21-Jährige zunächst Stammspieler, ehe seine Rolle immer weiter abnahm und er zum Saisonende Dauerjoker war. Zurück in Bremen ist der offensive Mittelfeldspieler aber nicht mal das. Lediglich eine Minute durfte er zum Auftakt in Frankfurt ran. Seither setzte Steffen überhaupt nicht mehr auf Hansen-Aarøen. In drei von sechs Bundesligaspielen stand er nicht mal im Spieltagskader.
Bei Hansen-Aarøen spricht - auch wegen der recht kurzen Rest-Vertragslaufzeit - alles für einen festen Verkauf. Werder hätte wohl nichts dagegen, wenn sich schon im Winter ein Abnehmer finden würde.
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