Remberg gesperrt: Wie reagiert der HSV auf den Ausfall seines Dauerläufers?
Von Leonard Schmidt

Auch wenn der Hamburger SV das Nord-Derby gegen Werder Bremen mit 3:2 gewinnen konnte, sogt das Spiel für ein großes Problem. Nicolai Remberg holte sich in der 90.+7 sein fünfte Gelbe Karte ab. Damit müssen die Hamburger das erste Mal in dieser Bundesliga-Saison auf den 25-Jährigen verzichten.
Dabei ist Remberg nicht nur statistisch unverzichtbar. Seine Aggressivität, sein Timing in den Zweikämpfen und sein unermüdlicher Einsatz prägen das Spiel des HSV. In Kategorien wie gewonnenen Luftduellen und defensiven Aktionen liegt der Mittelfeldspieler im obersten Perzentil vergleichbarer Profis.
Wer ersetzt den Taktgeber im Zentrum?
Die wohl größte Herausforderung liegt nun in der Frage, wie HSV-Coach Merlin Polzin das Zentrum für das kommende Spiel gegen die TSG Hoffenheim umbaut. Am naheliegendsten ist eine Rückkehr von Jonas Meffert in die Hamburger Startelf, der die Position vor der Abwehr schon unzählige Male durchaus zufriedenstellend gespielt hat und lange Zeit in dieser Rolle auch Leistungsträger war.
Doch es existiert eine zweite Option: Daniel Elfadli. Sollte der Allrounder seine Adduktorenverletzung rechtzeitig überwinden, könnte er entweder direkt im Zentrum starten oder in die Innenverteidigung rücken, damit Capaldo den Part auf der Sechs übernimmt.
Hoffnung auf Rückkehr: Omari arbeitet am Comeback
Es gab aber auch eine durchaus erfreuliche Nachricht: Der seit Ende September verletzte Warmed Omari war erstmals wieder bei Übungen auf dem Trainingsplatz zu sehen. Zwar ist der Innenverteidiger noch weit weg von einem Einsatz, doch seine Fortschritte kommen zur richtigen Zeit.
Ein Spiel, das Polzins Weitsicht testen wird
Der HSV hat sich in dieser Saison enorm stabilisiert. Doch der Ausfall eines Schlüsselspielers wie Remberg ist ein ernster Test. Ob Meffert, Elfadli oder eine andere Lösung, Polzin muss das richtige Gleichgewicht zwischen Stabilität und Dynamik finden. Für einen Trainer gehört der Verlust eines Leistungsträgers samt notwendiger Umstellung ohnehin zu den anspruchsvollsten Aufgaben.
Klar ist: Der HSV fährt mit Selbstvertrauen nach Hoffenheim. Doch ohne seinen Dauerarbeiter wird das Duell zu einer echten Herausforderung - auch mit dem Schwung aus dem Derbysieg im Rücken.
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