Transfer-Coup: Wie der HSV mit einem Schnäppchen-Deal die Winterplanung sichert

Mit einem cleveren Doppel-Deal am Deadline Day hat der HSV nicht nur seinen Kader verstärkt, sondern sich auch finanziellen Spielraum für den Winter geschaffen.
Sambi Lokonga ein Megatransfer?
Sambi Lokonga ein Megatransfer? / Maja Hitij/GettyImages
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Während Aufsteiger im Sommer in der Regel tief in die Tasche greifen müssen, um den Kader bundesligatauglich zu machen, hat der Hamburger SV einen anderen Weg eingeschlagen. Die Transferphase endete mit einem minimalen Ausgabenminus von nur 1,6 Millionen Euro – ein Bruchteil dessen, was Konkurrenten wie der 1. FC Köln investierten.

Dass diese finanzielle Vernunft nicht zu Lasten der Qualität ging, beweisen die jüngsten Auftritte und insbesondere der Einschlag der Last-Minute-Neuzugänge.

Der Arsenal-Doppelpack als Schlüssel zum Erfolg

Im Zentrum des cleveren Transfersommers steht der Deadline-Day-Doppelpack vom FC Arsenal. Mit Fábio Vieira, der per Leihe inklusive Kaufoption kam, sicherte sich der HSV den erhofften Spielmacher. Der eigentliche Coup war jedoch die Verpflichtung von Albert Sambi Lokonga. Für den belgischen Nationalspieler mit einem Marktwert von acht Millionen Euro mussten die Hamburger nur eine geringe Gebühr von rund 300.000 Euro zahlen.

Möglich wurde dieses Schnäppchen, weil Arsenal seinen Kader verkleinern wollte und nicht mehr an den Durchbruch des 25-Jährigen glaubte. Der HSV schlug zu, nachdem das eigentliche Transferziel, Fabian Rieder, zu teuer war und nach Augsburg wechselte.

Finanzieller Spielraum und eingeschlagene Neuzugänge

Der Erfolg dieser Strategie ist doppelt positiv: Sportlich haben die Neuzugänge sofort gezündet. Sambi Lokonga traf bei seinem Startelf-Debüt, Vieira glänzt als Kreativspieler und auch teurere Transfers wie Rayan Philippe und Nicolai Remberg haben sich bereits als Leistungsträger etabliert.

Finanziell hat sich der HSV durch die eingesparten Ablösesummen eine komfortable Ausgangslage für die Winter-Transferperiode geschaffen. Sportvorstand Stefan Kuntz und Sportdirektor Claus Costa haben nun die Möglichkeit, bei Bedarf – wie etwa nach der schweren Verletzung von Innenverteidiger Warmed Omari – nachzulegen, ohne finanziell ins Risiko gehen zu müssen. Das Hamburger Abendblatt vermeldet, dass noch Geld für Wintertransfer übrig ist!

Trotz der Euphorie bleibt ein Wermutstropfen: Viele der neuen Leistungsträger wie Vieira, Luka Vušković und Omari sind nur ausgeliehen. Ob der HSV die ausgehandelten Kaufoptionen am Ende ziehen kann und will, wird die Zukunft zeigen. Aktuell überwiegt jedoch die Freude über eine Transferperiode, die den HSV sportlich gestärkt und finanziell handlungsfähig gehalten hat.


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