Werder-Star offen über Auswirkungen seines geplatzten Sommer-Abschiedes
Von Simon Zimmermann

Die österreichische Nationalmannschaft will sich erstmals seit 1998 für eine WM-Endrunde qualifizieren. Die Ausgangslage ist gut: Das ÖFB-Team geht als Gruppenerster in die letzten beiden Quali-Duelle gegen Zypern und Bosnien-Herzegowina.
Dennoch erlebte das Team von Nationaltrainer Ralf Rangnick auf Zypern einen Schock. Ein Erdbeben der Stärke 5,3 erschütterte die Insel. "Das habe ich noch nie erlebt. Der Sessel hat gewackelt, auf einmal hat jeder geschaut. Aber die Leute um mich herum haben null Angst gezeigt und waren entspannt, also war ich auch entspannt", erklärte Romano Schmid.
"Hat viel mit mir gemacht" - Schmid offen über geplatzten Wechsel
"Werder hätte mir keine Steine in den Weg gelegt."
- Schmid über einen Sommer-Wechsel 2025
Nicht ganz so entspannt ist der Werder-Star offenbar mit seiner Situation im vergangenen Sommer umgegangen. Der nach Marktwert zweitwertvollste SVW-Profi (17 Mio. Euro, Victor Boniface 20 Mio. Euro) galt als Verkaufskandidat. Die Bremer Verantwortlichen hätten dem 25-Jährigen bei einem passenden Angebot keine Steine in den Weg gelegt. Über viele Wochen wurde über Schmids Abgang spekuliert. Sportlich wäre das für Werder ein herber Verlust gewesen. Finanziell wäre es dagegen ein wichtiger Gewinn gewesen.
Beim österreichischen Nationalteam sprach Schmid nun offen über diese für ihn nicht so einfache Zeit. Dabei bestätigte er: "Werder hätte mir keine Steine in den Weg gelegt." Doch am Ende kam es nicht zu einem Transfer. Der Grund dafür ist recht simpel: "Es war einfach nichts Passendes dabei", so Schmid.
Der auch zugab: "Aber das hat viel mit mir gemacht."
Friedl bestätigt: Schmid wollte Werder verlassen
Werder- und ÖFB-Kollege Marco Friedl lieferte weitere Einblicke: "Ich weiß, dass er den nächsten Schritt gehen wollte, dass er den Wechsel vollziehen wollte. Das hat aber nicht funktioniert", so der Verteidiger über Schmid. Friedl hatte gehofft, dass Schmid bleibt, hätte sich "aber auch für ihn gefreut".
Der SVW-Kapitän lobte dann auch Schmids Einstellung, nachdem klar wurde, dass es nicht zu einem Transfer kommt: "Er hat uns sofort signalisiert, dass es keinen Romano geben wird, der enttäuscht ist und den Kopf in den Sand steckt. Er war ab dem Moment, an dem klar war, dass er hierbleibt, voll da und hat sich in den Dienst der Mannschaft gestellt."
Nicht selbstverständlich, zumal Schmid aus seiner Enttäuschung keinen Hehl macht. "Ich fühle mich sehr wohl bei Werder, doch natürlich war die Laune nicht sehr gut, wenn du viele Gespräche und Telefonate führen musst. Das war auch das erste Mal, seit ich Kinder habe, dass ich sage, zu Hause war es auch schwierig in diesen drei, vier Wochen", gab er zu.
Schmid-Wechsel spätestens im Sommer 2026 unumgänglich?
Schmid habe aber auch versucht, den geplatzten Wechsel schnell abzuhaken: "Damit war klar, jetzt muss ich alles geben, um dem Verein zu helfen. Das ist mein Beruf, und mir geht es ja nicht schlecht bei Werder. Ich fühle mich wohl im Verein."
Bis Sommer 2027 steht Schmid bei Werder noch unter Vertrag. Auch unter Trainer Horst Steffen gehört er zu den Säulen der Offensive. In allen zehn Bundesliga-Partien stand Schmid in der Startelf. Immerhin zwei Tore und zwei Assists sind dem offensiven Mittelfeldspieler bereits gelungen. Insgesamt kommt Schmid in 168 Pflichtspielen für Werder auf 16 Tore und 29 Vorlagen.
Einige weitere sollen noch folgen. Dann dürfte Schmid spätestens im kommenden Sommer erneut in den Transfer-Fokus geraten. Für ihn selbst wäre ein lukrativer Wechsel mit nur noch einem Jahr Rest-Vertrag sicher einfacher abzuwickeln. Zumal mit Österreich auch die WM-Teilnahme winkt, wo sich Schmid noch mehr in den internationalen Fokus spielen kann.
feed