Welche Sperre droht Cristiano Ronaldo nach seiner Roten Karte?
Von Jan Kupitz

Die portugiesische Nationalmannschaft hat es verpasst, das Ticket für die WM 2026 vorzeitig zu buchen. Nach der 0:2-Niederlage in Irland müssen die Portugiesen plötzlich wieder bangen, auch wenn sie als Gruppenerster nach wie vor alle Karten in den eigenen Händen haben. Ein Sieg im abschließenden Quali-Spiel gegen Armenien würde die direkte Qualifikation zur Weltmeisterschaft bedeuten.
Die Partie gegen Armenien wird aber definitiv ohne Cristiano Ronaldo stattfinden, der gegen Irland die Rote Karte gesehen hat. Der Superstar hatte nach einem leichten Ellbogenschlag zunächst die Gelbe Karte gesehen, doch nach Einschreiten des VAR sah CR7 glatt Rot und musste nach einer Stunde vorzeitig zum Duschen.
Ronaldo drohen drei Spiele Sperre
Sollte die FIFA die Aktion des Portugiesen tatsächlich als Ellbogenschlag bewerten, würde ihm sogar eine Sperre von drei Spielen drohen. "Spieler und Offizielle werden wegen Fehlverhaltens wie unten angegeben für mindestens drei Spiele gesperrt, wenn sie einen Gegner oder eine andere Person, die kein Offizieller ist, tätlich angreifen, einschließlich Ellbogenschläge, Schläge, Tritte, Bisse und Spucken", heißt es in der Disziplinarordnung des Weltverbands.
Das hätte zur Folge, dass Ronaldo die ersten beiden Gruppenspiele der WM 2026 verpassen würde, sollte Portugal sich gegen Armenien direkt für das Turnier qualifizieren. Denn: Sperren gelten nur für Pflicht-, nicht aber für Testspiele. Das nächste Pflichtspiel nach der WM-Qualifikation wäre bereits die Gruppenphase der WM. Sollte Portugal in die Playoffs müssen, könnte Ronaldo dort seine Sperre absitzen - diesen Umweg wollen die Iberer aber sicherlich vermeiden.
Portugals Nationaltrainer Roberto Martinez konnte die Rote Karte für seinen Torjäger derweil nicht komplett nachvollziehen: "Das ist ein Kapitän, der in 226 Länderspielen noch nie vom Platz gestellt wurde. Das verdient Anerkennung, finde ich. Heute fand ich die Entscheidung ein wenig zu hart. Die Aktion sieht schlimmer aus, als sie tatsächlich ist."
"Er wurde 60 Minuten lang im Strafraum festgehalten, gezogen, geschubst. Und das passiert, wenn er sich von seinem Gegenspieler losreißen will", so Martinez weiter, der die Aktion nicht als Ellbogenschlag bewertete: "Er macht das mit seinem gesamten Körper." Mal schauen, ob die FIFA das auch so sieht.