Weitere Transfers beim BVB: Kovac und Brandt widersprechen Kehl
Von Oscar Nolte

Borussia Dortmund hat eine der schwächsten Saisons der letzten 15 Jahre hinter sich. Die Kaderplaner hielten es trotzdem nicht für nötig, den Kader zu verstärken. Mit Jobe Bellingham kam nur ein einziger Neuzugang dazu, die zuvor ausgeliehenen Yan Couto und Daniel Svensson wurden fest verpflichtet.
Nichtsdestotrotz betonen die Kaderplaner gebetsmühlenartig, dass der Kader gut genug sei und die wichtigsten Transfers bereits im vergangenen Sommer getätigt wurden und nun zünden sollen. Sportdirektor Sebastian Kehl erneuerte im Vorfeld des Pokalspielers gegen RW Essen am Montagabend seine Zuversicht, stellte aber zumindest mal in Aussicht, dass sich womöglich noch etwas tun wird.
"Wir wollen den Kader noch breiter machen und vielleicht sogar noch verbessern. Lassen wir uns einfach mal überraschen", sagte Kehl am Sky-Mikrofon. Der Eindruck bleibt, dass der BVB auf eine sich öffnende Tür wartet - und ansonsten mit dem aktuellen Kader in die Saison gehen. Dieser Einstellung widersprachen nach dem knappen 1:0 gegen Essen am Montag sowohl Cheftrainer Niko Kovac, als auch Spielmacher Julian Brandt.
Kovac fordert dringend Neuzugänge beim BVB
Kovac wurde auf der Pressekonferenz nach dem Spiel deutlich und forderte entschieden weitere Verstärkungen. "Wir sind uns alle einig, dass wir noch etwas machen müssen und das werden wir auch tun", sagte Kovac. Wobei infrage gestellt werden darf, wie sehr Kovac und beispielsweise Kehl bei der Kaderplanung wirklich auf einer Wellenlänge sind.
Schon vor einigen Wochen soll es zwischen Kehl und Kovac rumort haben; der Dortmunder Trainer forderte vehement die Verpflichtung eines klassischen Sechsers, stieß bei Kehl und Sportchef Lars Ricken jedoch auf taube Ohren; das Duo verwies darauf, dass der aktuelle Kader diese Problemstelle auffangen kann.
Betrachtet man nun die Zurückhaltung und Zuversicht, die Kehl nach außen trägt, kann man Kovac' Forderungen vom Montagabend durchaus so interpretieren, dass er dem Sportdirektor entschieden widerspricht.
Brandt moniert kleinen Kader beim BVB
Und auch Julian Brandt geht bei der Erzählung, der Kader sei gut genug aufgestellt, nicht wirklich mit. Angesprochen auf die möglicherweise schwere Verletzung von Yan Couto sagte der Blondschopf bei Sky: "Ich hoffe, dass uns der Couto jetzt nicht auch noch wegfällt, weil wir sind jetzt nicht der ganz große Kader momentan."
Dass der BVB einen enorm kleinen Kader hat, ist bekannt. Durch die Ausfälle von Niklas Süle, Julian Ryerson und nun womöglich auch noch Yan Couto brennt der Baum in der Defensive gewaltig. Doch auch hier will Kehl nicht mehr handeln. Medienberichten zufolge sucht der Dortmunder Sportdirektor aktuell nur nach Verstärkungen für die Offensive.
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