Weigl-Abschied aus Gladbach? Sportchef Virkus bezieht Stellung
Von Simon Zimmermann

Bislang galt unter Gerardo Seoane in Gladbach immer: Julian Weigl ist im zentralen Mittelfeld gesetzt. Zum Pflichtspielstart der neuen Saison fand sich der 29-Jährige in der ersten Pokalrunde aber plötzlich 90 Minuten auf der Bank wieder. Vor dem Auftakt in die Bundesliga-Saison kochten deshalb Gerüchte auf, wonach Weigl die Fohlen noch verlassen könnte.
Schließlich droht dem einstigen Mittelfeldchef die Reservisten-Rolle. Die Konkurrenzsituation im zentralen Mittelfeld hat sich am Niederrhein durch die Verpflichtung von Jens Castrop noch einmal erhöht. Weigl selbst war schon in der abgelaufenen Spielzeit längst nicht mehr frei von Kritik. Im Pokal hatte neben dem gesetzten Rocco Reitz Philipp Sander den Vorzug erhalten.
Weigl flirtet mit Saudi-Klub
Am Mittwochabend bestätigte Sky entsprechende Meldungen aus Saudi-Arabien, wonach Al-Shabab Interesse an einem Weigl-Transfer zeige. Weigl selbst würde sich offen für einen Wechsel in die Wüste zeigen, die Borussia würde ihn bei einem passenden Angebot ziehen lassen.
Aus finanzieller Sicht würde ein Deal für die Fohlen durchaus Sinn machen. Mit bis zu 4,5 Millionen Euro im Jahr gehört der Routinier zu den Topverdienern. Sportchef Roland Virkus habe für den bis 2028 vertraglich gebundenen Weigl eine Ablöse im Bereich von zehn bis 15 Millionen Euro im Sinn - und damit weit über dem aktuell geschätzten Marktwert in Höhe von sechs Millionen Euro.
Virkus dementiert Weigl-Abschied
Öffentlich hat Virkus jegliche Verkaufspläne allerdings dementiert. "Wir wollen Julian nicht abgeben. Ich weiß, dass es Gerüchte gibt. Das ist völlig normal im Fußball", gab Virkus beim 'Rheinischen Fußballgipfel' der Rheinischen Post zum Besten. Weigls Bankplatz im Pokal habe nicht einen nahenden Verkauf eingeleitet, versicherte Virkus weiter: "Wir haben ihn nicht rausgenommen, weil jetzt unmittelbar ein Wechsel ansteht. Nein, er muss sich der Konkurrenzsituation stellen."
Ob Virkus' Worte definitiv sind - oder mehr Verhandlungstaktik, wird sich in den kommenden Tagen bis zur Schließung des Transferfensters zeigen. Einen dirketen Ersatz für Weigl müsste Gladbachs Sportdirektor nicht unbedingt finden. Neben Reitz und Sander stehen fürs Mittelfeldzentrum auch noch Castrop und Leih-Rückkehrer Oscar Fraulo zur Verfügung. Und auch Florian Neuhaus könnte eine neue Chance erhalten. Eine Rückkehr nach Düsseldorf scheint sich endgültig zerschlagen zu haben. "Ich glaube, die Akte ist geschlossen", meinte Fortuna-Chef Klaus Allofs dazu.
Weigl-Einnahmen für die Offensive?
Die Weigl-Einnahmen könnten die Fohlen aber durchaus nutzen, um andere Kader-Baustellen anzugehen. "Ohne etwas zu versprechen: Natürlich gucken wir auf den Markt und schauen, wer uns noch besser machen kann. Wo gibt es Positionen, auf denen es noch Bedarf gibt? Mal schauen, was noch passiert", meinte Virkus dazu.
Möglich wäre wohl noch ein Transfer für das offensive Mittelfeld. Aktuell gibt es Gerüchte um Gio Reyna, der beim BVB auf der Verkaufsliste steht. Bei Paul Wanner gingen die Fohlen dagegen leer aus. Der kicker berichtete am Mittwoch, dass Gladbach von den Bayern eine Absage kassierte. Stattdessen scheint es Wanner zur PSV Eindhoven zu ziehen, die den 19-jährigen Spielmacher für rund 15 Millionen Euro fest verpflichten.
Auf der Wunschliste von Virkus könnte zudem noch ein weiterer Innenverteidiger stehen. Aktuell stehen mit Nico Elvedi, Marvin Friedrich, Fabio Chiarodia und Kevin Diks nur vier im Kader. Neuzugang Diks musste im Pokal verletzt ausgewechselt werden.
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