Keine Stiller-Nominierung: VfB-Boss lässt tief blicken

Beim DFB-Team sind nur noch zwei Schwaben dabei – dabei spielt ein Anderer beim VfB Woche für Woche groß auf.
Großer Frust in Stuttgart
Großer Frust in Stuttgart / Rene Nijhuis/MB Media/GettyImages
facebooktwitterreddit

Beim VfB Stuttgart herrscht Unverständnis über die Kaderpolitik von Bundestrainer Julian Nagelsmann. Mittelfeldspieler Angelo Stiller wurde trotz starker Leistungen nicht für die Nationalmannschaft berücksichtigt, während Durchschnittsleistungen von z.B. Goretzka und Sané belohnt werden – eine Entscheidung, die intern für Kopfschütteln sorgt.

Überraschung nach guter Leistung

Noch vor einem Jahr stellte der VfB deutlich mehr Nationalspieler. Heute sind mit Alexander Nübel und Jamie Leweling nur noch zwei Stuttgarter im DFB-Kader vertreten. Besonders die Nicht-Nominierung von Angelo Stiller fällt dabei ins Gewicht. Der 24-Jährige war in den letzten Wochen absoluter Leistungsträger beim aktuellen Tabellenvierten und überzeugte unter anderem beim 2:0 gegen Feyenoord mit einem soliden Auftritt im Mittelfeld.

Sportdirektor Fabian Wohlgemuth fand nach dem Spiel deutliche Worte: "Das hat bei uns schon für eine Überraschung gesorgt. Gerade, weil Angelo weitere enorme Entwicklungsfortschritte gemacht hat und wieder einer der zentralen Erfolgs-bestimmenden Spieler ist."

Stiller schweigt, Mitspieler irritiert


Stiller selbst reagierte auf die Fragen zur Nicht-Berücksichtigung äußerst zurückhaltend. Auf RTL-Nachfrage wollte er nichts kommentieren, betonte lediglich, dass man das intern geklärt habe. Ein klarer Kommentar – ohne Worte.

Offener zeigte sich Linksverteidiger Maximilian Mittelstädt, der ebenfalls nicht nominiert wurde: "Angelo ist gut drauf, wir als Team sind erfolgreich. Natürlich überrascht uns das." Auch Deniz Undav äußerte sich: "Ich kann die Entscheidung nicht nachvollziehen. Er gehört qualitativ in die Nationalelf."

Undav ergänzte, Stiller sei vom Entschluss des Bundestrainers durchaus getroffen gewesen: "Er hat es gut weggesteckt, aber es war unerwartet. Ich habe ihm gesagt: Du bist zu gut, um dauerhaft außen vor zu bleiben."

VfB verliert an Einfluss beim DFB

Dass ausgerechnet ein formstarker Mittelfeldspieler wie Stiller erneut außen vor bleibt, wirft Fragen auf. Gerade im Vergleich zu anderen Nominierten wie Goretzka oder auch ein Sané, die in dieser Saison nicht konstant überzeugen konnten, erscheint Nagelsmanns Wahl zumindest diskutabel.

Der Frust beim VfB ist greifbar. Stiller spielt eine Schlüsselrolle beim Pokalsieger – und könnte genau der Spielertyp sein, der dem DFB-Team guttäte. Ob Nagelsmann seine Meinung bis zur nächsten Kadernominierung ändert, bleibt abzuwarten. Verdient hätte es der Spielmacher allemal.


Weitere VfB Stuttgart-News lesen:

feed