Wegen Bayern-Juwel: Lothar Matthäus mit scharfer Kritik an Kompany
Von Franz Krafczyk

Die Generalprobe vor dem Bundesliga-Start ist dem FC Bayern geglückt: Die Münchner gewannen im Franz-Beckenbauer-Supercup mit 2:0 beim VfB Stuttgart und sind nun bereit für den 1. Spieltag gegen RB Leipzig. Dennoch sah Lothar Matthäus einen Grund, um den Finger in die Wunde zu legen.
Konkret ging es um Vincent Kompany, der rund zehn Minuten vor Schluss Raphael Guerreiro einwechselte und dafür einige Youngster auf der Bank ließ, was beim heutigen TV-Experten für Unverständnis sorgte.
"Lennart Karl, Paul Wanner, Jonah Kusi-Asare oder auch Wisdom Mike haben in den Testspielen gegen Grasshoppers Zürich, aber auch gegen einen englischen Champions-League-Teilnehmer wie Tottenham Hotspur eindeutig bewiesen, dass sie auf hohem Niveau mithalten können. Diesen Spielern sollte man nun eine Chance geben und ich finde nicht, dass der Kader - selbst ohne den gehandelten Christopher Nkunku - zu klein ist", schrieb Matthäus in seiner Sky-Kolumne.
"Junge Spieler brauchen Selbstvertrauen und mit solchen Entscheidungen nimmt Kompany ihnen das."
- Lothar Matthäus
Der 64-Jährige äußerte sein Unverständnis darüber, dass Kompany in der 80. Minute Raphael Guerreiro für den angeschlagenen Serge Gnabry eingewechselt habe. "Guerreiro ist ohne Zweifel ein guter Spieler, aber ich bin sicher, dass die Bayern-Verantwortlichen hier gerne gesehen hätten, dass ein Youngster ins Spiel gekommen wäre. Junge Spieler brauchen Selbstvertrauen und mit solchen Entscheidungen nimmt Kompany ihnen das. Vor allem, da sie in den Testspielen überzeugten und zudem ein Spieler eingewechselt wird, der auf der Position gar nicht zu Hause ist", so der 64-Jährige.
Matthäus sieht Guerreiro lieber auf der Achter- oder Sechserposition, weshalb aus seiner Sicht Karl als "Eins-zu-Eins-Wechsel" für Gnabry "sinnvoller" gewesen wäre. "Am Ende muss das natürlich der Trainer entscheiden, aber was kann ein junger Spieler vorne rechts groß kaputtmachen bei einer Zwei-Tore-Führung?"
Matthäus: Kompany hat Chance verpasst
Gleichzeitig hätte Kompany mit der Einwechslung von Karl "ein Zeichen an alle jungen Spieler gesetzt" und so das Vertrauen an den eigenen Nachwuchs unterstrichen. "Nicht nur an Karl, der möglicherweise reingekommen wäre, sondern auch an die anderen Youngster. Diese Chance hat er verpasst, aber Kompany ist der Trainer und diese Entscheidung gilt es zu akzeptieren, auch wenn viele es wahrscheinlich anders gemacht hätten."
Zwar kam Karl am Samstag trotzdem noch zum Einsatz, allerdings erst nach seiner Einwechslung in der Nachspielzeit für Michael Olise. Beim Bundesliga-Eröffnungsspiel am Freitagabend dürfte insbesondere das 17-jährige Juwel auf mehr Spielzeit hoffen.
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