Was ist die 50+1-Regel im deutschen Fußball?
Von Oscar Nolte

Im Gegensatz zu anderen großen Ligen - zum Beispiel der englischen Premier League - legt die Deutsche Fußball Liga (DFL) Wert darauf, dass die Vereine der 1. und 2. Bundesliga nicht von Investoren, sondern von gleichberechtigten Vereinsmitgliedern geführt werden. Um das zu gewährleisten, gibt es im deutschen Fußball die 50+1-Regel.
Die 50+1-Regel besagt, dass ein Fußballverein die Mehrheit der Stimmen behalten muss, wenn er seine Profimannschaft ausgliedert. Das heißt, mehr als die Hälfte der Entscheidungen trifft weiterhin der Verein, der von seinen Mitgliedern geführt wird. Investoren dürfen also nicht allein bestimmen, was passiert.
Investoren können demnach zwar Anteile an einem Fußballverein erwerben, niemals aber mehr als 50 Prozent und somit das absolute Stimmrecht.
Bayer Leverkusen und VfL Wolfsburg Ausnahmen von 50+1 - doch wie lange noch?
Die 50+1-Regel wurde im Jahr 1998 in die Satzung der DFL aufgenommen. Einzige Ausnahmen der Regel sind aktuell Bayer 04 Leverkusen und der VfL Wolfsburg. Begründet werden diese Ausnahmen damit, dass beide Vereine seit mehr als 20 Jahren von ihren Mutterkonzernen (VW bei Wolfsburg, Bayer AG bei Leverkusen) ununterbrochen und erheblich gefördert werden.
2025 unterzog das Bundeskartellamt der 50+1-Regel jedoch einer neuen Prüfung. Daraus resultierte, dass es künftig keine Ausnahmen mehr von der 50+1-Regel geben darf. Die DFL muss nun Lösungen und Maßnahmen entwickeln, um diese Empfehlung umzusetzen.
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