Schlecht verhandelt: Warum Zaragoza demnächst wieder für Bayern spielen könnte

Bryan Zaragoza wurde mit großen Erwartungen im Winter 2023 vom FC Bayern verpflichtet und nun zu überraschend schlechten Konditionen vom Hof gejagt. Ein Transfer, der sich zum Bumerang entwickeln könnte.
Max Eberl steht beim FC Bayern in der Kritik
Max Eberl steht beim FC Bayern in der Kritik / RONNY HARTMANN/GettyImages
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Der FC Bayern steht vor dem nächsten Transfer. Mit Bryan Zaragoza soll ein Spieler den Verein verlassen, der einst als großes Versprechen geholt wurde und als Missverständnis den Klub nach nur sieben Pflichtspielen wieder verlässt.

Bryan Zaragoza war ein cleverer Transfer der Bayern

Zaragoza, mittlerweile spanischer Nationalspieler, wurde vom FC Bayern im Dezember 2023 Neuzugang verkündet. Ein damals bemerkenswerter Wechsel, da er nicht nur still und heimlich vonstatten ging, sondern auch mit einer gewissen Weitsicht getätigt wurde. Der Wechsel war kreativ, Zaragoza zeigte in der La Liga gute Ansätze, und auf den Bedarf zugeschnitten. Der FC Bayern brauchte frisches Blut auf den offensiven Außenbahnen, da sowohl Serge Gnabry als auch Kingsley Coman zu selten ihre Qualitäten über einen langen Zeitraum auf dem Platz zeigen konnten.

Zaragoza brachte mit seiner Schnelligkeit und seinem niedrigen Schwerpunkt alles mit, was man in München suchte. Ein Wechsel, der Sinn machte und eineinhalb Jahre später wieder rückabgewickelt wird. Während Coman und Gnabry noch im FCB-Kader stehen, sucht Zaragoza das Weite und wird nun zu Celta Vigo ausgeliehen. Der letztjährige Tabellensiebte der La Liga hat sich für den 23-jährigen Angreifer eine Kaufpflicht gesichert, über deren Art es verschiedene Aussagen gibt.

Schlecht verhandelt: Das Eintreten der Kaufpflicht ist unwahrscheinlich

Ein Detail, das mehrere Medien aufgreifen, ist, dass die Kaufpflicht abhängig von der Platzierung von Celta Vigo ist. Nur wenn der Verein aus Galicien unter die ersten elf Plätze gelangt, wäre der Transfer für zwölf Millionen Euro bindend. Ein in der Tat sehr optimistischer Deal. Zwar beendete Celta die vergangene Saison auf Platz sieben, aber in den acht Spielzeiten zuvor erreichten die Celtiñas nur einmal diese Vorgabe.

Auch die zweite Bedingung für die Kaufpflicht, die allerdings nicht von allen Medien genannt wird, ist ambitioniert. JournalistVictor López schreibt beispielsweise, dass neben der Platzierung auch die Spielzeit von Zaragoza entscheidet für einen festen Transfer wäre. Nur wenn Celta Vigo in der kommenden Saison unter den ersten elf Plätzen landet und Zaragoza 70% aller Spielminuten spielt, würde der Deal zustande kommen.

Jetzt ist natürlich nicht ganz klar, ob bei den Spielminuten einfach alle Pflichtspiele von Celta Vigo gemeint sind oder lediglich die Spiele betrachtet werden, in denen Zaragoza zur Verfügung steht (also nicht verletzt und nicht gesperrt). Nehmen wir mal den ersten Fall. Celta Vigo hatte in der vergangenen Saison 38 Ligaspiele und vier Einsätze in der Copa del Rey. Macht in Summe eine Gesamtspielzeit von 3.780 Minuten. Legt man an dieser Kennzahl die Bedingung von 70% zu Grunde (2.646 Minuten) und überprüft die Leistungsdaten der letzten Saison, fällt auf: Lediglich fünf Spieler haben diese Marke geknackt, darunter mit Vicente Guaita der Stammtorhüter und kein einziger Offensivspieler. Und Zaragoza selbst hat alleine in der letzten Saison 14 Spiele verletzungsbedingt verpasst.

Steht Zaragoza im Sommer wieder beim FC Bayern auf der Matte?

Heißt: Der FC Bayern scheint bei Zaragoza einen schlechten Deal ausgehandelt zu haben. Es erscheint extrem unwahrscheinlich, dass der Spanier zu den genannten Konditionen fest verpflichtet wird. Ein Umstand, der schon Fragezeichen hinterlässt. Schließlich wurde der Linksaußen ja von mehreren Vereinen umworben. Warum schafft es der FC Bayern nicht, den Spieler zu vernünftigen Konditionen zu verkaufen oder zu realistischen Konditionen mit Kaufpflicht auszuleihen?

Nimmt man alles zusammen, ist es nicht unwahrscheinlich, dass Zaragoza in einem Jahr wieder in München vor der Tür steht. Heimlich, still und leise.


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