Warum wird FC Bayern gegen BVB "Der Klassiker" genannt?

Am Samstag ist es wieder so weit. Der FC Bayern und Borussia Dortmund stehen sich gegenüber. Im Vorfeld wird oftmals vom "deutschen Klassiker" gesprochen. Warum eigentlich?
Jürgen Klopp (l.) und Arjen Robben
Jürgen Klopp (l.) und Arjen Robben / Anadolu/GettyImages
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Der Name hat keine jahrzehntelange Tradition. "Zu meiner Zeit als Spieler hatte diese Partie nie die große Bedeutung wie heute", meinte Sky-Experte Dietmar Hamann mal. Hamann spielte von 1993 bis 1998 beim FC Bayern.

Der Ursprung geht auf die Ära von Trainer Jürgen Klopp beim BVB zurück. Klopp gewann mit den Schwarzgelben 2011 und 2012 die deutsche Meisterschaft. Zum ersten Mal seit 1996 wurde der FC Bayern in zwei aufeinanderfolgenden Jahren nicht mindestens einmal Meister. 2012 holten die Dortmunder sogar das Double, indem sie die Bayern mit 5:2 im Pokalfinale düpierten. Die Vorherrschaft der Münchener in Deutschland schien so ernsthaft gefährdet wie lange nicht mehr. Die direkten Duelle boten eine besondere Brisanz.

Klassiker-Begriff entsteht in der Dortmunder Klopp-Ära

2013 trafen sich die beiden Mannschaft sogar im Champions-League-Finale. Der FC Bayern konnte sich durch das späte Siegtor von Arjen Robben den Henkelpott sichern. In dieser Zeit erhielt der Begriff "Klassiker" Einzug in die deutsche Fußballsprache. Wohl auch, um die entstandene Rivalität im Ausland zu vermarkten.

"Durch die internationale Vermarktung wurde dieses Spiel zum German Clasico gepusht", so der damalige BVB-Torwart Roman Weidenfeller. Angelehnt ist der Begriff an 'El Clasico', den Spitznamen für die Duelle zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona. Im Gegensatz zum deutschen Pendant wird diese Bezeichnung jedoch schon seit geraumer Zeit Fans in Spanien und der ganzen Welt benutzt, weshalb sich nicht jeder mit dem Begriff anfreunden kann.

"Klassiker-Kultur" liegt in Spanien und Südamerika

"Es ist der Versuch, etwas zu adaptieren, das nicht in der Kultur liegt", befindet Sky-Kommentator Wolff Fuss. In der Kultur liegen solche "Klassiker"-Bezeichnungen vielmehr im spanisch sprachigen Raum. So wird etwa das Duell der Erzrivalen in Argentinien zwischen den Boca Juniors und River Plate als 'Superclasico' bezeichnet.

'Klassiker' oder 'Clasicos' leben demnach auch davon, dass zwei Dauer-Rivalen um den nationalen Titel kämpfen. In Dortmund wartet man allerdings seit jenen Klopp-Tagen auf die nächste Meisterfeier auf dem Borsigplatz. Die letzte von acht Meisterschalen feierte Schwarzgelb 2012. Immerhin: Wenn Dortmund am 7. Spieltag 25/26 nach München reist, trifft mal wieder der Spitzenreiter auf den ersten Verfolger. Ist ein Hauch von 'Klassiker' also zurück?


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