Warum Klose auf eine Vertragsverlängerung beim FCN warten muss

In Nürnberg will man mit Trainer Miro Klose "irgendwann mal oben anklopfen". Dafür müsste aber zunächst der auslaufende Vertrag des Cheftrainers verlängert werden. FCN-Sportchef Joti Chatzialexiou erklärt, warum das noch nicht passiert ist.
Kloses Vertrag als FCN-Trainer läuft am Saisonende aus
Kloses Vertrag als FCN-Trainer läuft am Saisonende aus / Christof Koepsel/GettyImages
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Mit drei Siegen und zwei Remis hatte sich der 1. FC Nürnberg in die letzte Länderspielpause des Jahres verabschiedet. Die Krise zu Saisonbeginn wurde damit abgewendet, der Club steht wieder auf einem stabileren elften Tabellenplatz.

Die Hoffnung am Valznerweiher ist wieder größer geworden, das von Sportvorstand Joti Chatzialexiou aufgerufene Saisonziel zu erreichen - ein Platz unter den ersten Sieben der 2. Liga. Trainer Miroslav Klose will sich von diesem Ziel aber nicht zu sehr unter Druck setzen lassen. "Joti ist sehr ambitioniert. Wir müssen uns die Zeit nehmen, die Spieler zu entwickeln", erklärte er im Gespräch mit dem ZDF.

Zwar könne der FCN "perspektivisch oben angreifen", aber "das wird dieses Jahr noch nicht der Fall sein", so Klose weiter.

Auf der Jahreshauptversammlung am Dienstag betonte auch Chatzialexiou, dass die Franken "irgendwann mal oben anklopfen" wollen. Das soll im Bestfall mit Trainer Klose passieren. "Grundsätzlich ist es nach wie vor der Plan, mit Miro langfristig etwas beim FCN aufzubauen", hatte der FCN-Sportboss zuletzt betont.

Chatzialexiou erklärt Zögern bei Klose

Sky hatte kürzlich berichtet, dass sich der Club mit Klose bereits grundsätzlich auf eine Vertragsverlängerung bis 2028 verständigt habe. Das aktuelle Arbeitspapier läuft am Saisonende aus. Bis Ende des Jahres solle die Verlängerung verkündet werden. Spekuliert wurde dabei, dass dies schon auf der Jahreshauptversammlung mitgeteilt werde.

Doch am Dienstag wurde in Sachen Klose-Zukunft nichts verkündet. Laut Chatzialexiou stehe die Vertragsverlängerung derzeit auch noch nicht auf der Agenda: "Sowohl ich als auch meine Vorstandskollegen und der Aufsichtsrat haben eine große Wertschätzung gegenüber Miro. Ich habe aber vor ein paar Wochen mit Miro gesprochen und mich mit ihm darauf verständigt, dass wir erst einmal den Fokus auf die tagtägliche Arbeit richten", erklärte der FCN-Sportvorstand auf der Jahreshauptversammlung, bei der Klose krank fehlte.

Übersetzt heißt das wohl, dass man mit der aktuellen Vertragssituation des Cheftrainers in die Winterpause geht. Spätestens dann dürfte aber eine Entscheidung fallen. Passen die Ergebnisse bis dahin, spricht alles für eine Klose-Verlängerung. Zumal Chatzialexiou auch in der Phase, in der die Ergebnisse ausblieben, am Trainer festhielt.

FCN verkündet Rekord-Bilanz

Derweil durften sich die Club-Mitglieder am Dienstag über die Verkündung von Bilanz-Rekorden freuen. Maßgeblich wurden diese durch die starken Transfer-Überschüsse (u.a. durch die Verkäufe von Tzimas, Uzun, Jeltsch, Castrop und Jander) erzielt.

"Durch unser Rekord- und Jubiläumsjahr machen wir einen großen Schritt zur Steigerung unserer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit. Sie ist eine Grundlage für dauerhaften sportlichen Erfolg. Der Jahresüberschuss von 13,1 Millionen Euro ist zurückzuführen auf außerordentlich hohe Transfererträge, positive Jubiläumseffekte sowie die Verringerung des strukturellen Defizits um etwa 40 Prozent", frohlockte Finanzboss Stefan Heim.

Heim musste dabei aber auch zugeben, dass das strukturelle Defizit weiter über drei Millionen Euro liegt. Klar ist auch, dass durch die hohen Einnahmen durch Spielerverkäufe das Bilanz-Jahr eine positive Ausnahme sein wird. Zieht man bei allen Einnahmen und Ausgaben im letzten Geschäftsjahr die Transferposten ab, steht sogar ein Minus von 10,8 Millionen Euro.

In Nürnberg braucht es auch in den kommenden Jahren eine starke Transferpolitik, damit der Club finanziell stabil bleibt und irgendwann vielleicht auch tatsächlich wieder mal oben angegriffen werden kann.


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