Warum gibt es bei der Champions-League-Auslosung keine Loskugeln mehr?

Zum zweiten Mal wird am Donnerstag (28.8.) die Vorrunde der Königsklasse im neuen Ligamodus ausgelost.
Wesley Sneijder als Losfee
Wesley Sneijder als Losfee / Eurasia Sport Images/GettyImages
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Die Auslosungen im Fußball für große Turniere und Wettbewerbe werden von den Fans immer mit Spannung erwartet. Meist sind es berühmte Persönlichkeiten, die im Topf rühren und dann eine entsprechende Kugel ziehen. Es ist ein - überspitzt formuliert - dramatischer Akt, die Kugeln zu öffenen und zu erfahren, welches Team in welcher Gruppe auf welche Gegner trifft.

In der Champions League ist dieses so beliebte Verfahren aber Geschichte. Zumindest bei der Auslosung der Ligaphase. Im neuen Modus, der vergangene Saison erstmals ausgetragen wurde, gibt es keine Gruppen in der Vorrunde mehr. Stattdessen werden jetzt 36 statt zuvor 32 Mannschaften in einer großen Tabelle vereint. Jedes Team spielt acht Spiele, im Anschluss steht fest, wer als eines der besten acht Teams direkt ins Achtelfinale einzieht, wer auf Platz 9 bis 24 in die Playoffs muss - und wer dahinter (Platz 25 bis 36) ausscheidet.


Champions-League-Auslosung: Die wichtigsten Infos

  • Wettbewerb: UEFA Champions League,
  • Auslosung Ligaphase

  • Datum: Donnerstag, 28. August
  • Uhrzeit: ab 18 Uhr
  • Ort: Grimaldi Forum, Monaco
  • Übertragung: DAZN

Mehr Spiele, mehr Vorgaben: Warum es keine Loskugeln mehr gibt

Der neue Modus hat nicht nur mehr Spannung und mehr Topduelle in der Vorrunde versprochen (und zum Großteil auch gehalten) - sondern auch vor allem eines: mehr Spiele. Um diese Spiele auszulosen, bräuchte es laut dem Direktor für Klubwettbewerbe, Tobias Hedtstück, über 1.000 Loskugeln und 35 Töpfe. Nicht mal, um die Dramaturgie aufrecht zu erhalten, wäre das noch praktikabel.

Stattdessen gehören die Lostöpfe und -kugeln der Vergangenheit an. Das Verfahren übernimmt eine Software von
ae.live. Manuell bestimmt wird nur noch die jeweilige Mannschaft, für die die acht Ligaphasen-Gegner gesucht werden. Im Anschluss übernimmt die Software und "lost" die Gegner nach dem Zufallsprinzip zu.

Lostopf eins bringt keinen Vorteil mehr

Dabei muss die Software zahlreiche Variablen berücksichtigen. Jedes Team bekommt je zwei Gegner aus den Lostöpfen eins, zwei, drei und vier, die nach dem UEFA-Klubkoeffizienten bestimmt sind. Jedes Team soll zudem nur höchstens zweimal auf Teams aus demselben Verband treffen.

Anders als bei früheren Auslosungen bringt es übrigens keinen Vorteil mehr, in Topf eins mit den nach dem UEFA-Ranking besten neun Teams zu stehen. Alle Mannschaften bekommen immer zwei Gegner aus allen vier Töpfen. Beispielsweise muss auch der FC Bayern in Topf eins in der Ligaphase gegen zwei Gegner aus Topf eins ran.

Wenn am Donnerstag (28. August) ab 18 Uhr im Grimaldi Forum in Monaco die Auslosungs-Zeremonie startet, werden die Zuschauer wohl zunächst wieder überfordert sein von den zahlreichen Begegnungen, die die Software ausspucken wird. Der Charme der Lostöpfe und -kugeln wird dann nicht mehr dabei sein. Stattdessen bekommt man erst nach der kompletten Auslosung ein vollständiges Bild zu den Paarungen und Spieltagen. Zu sehen sein wird die Auslosung live beim Streamingdienst DAZN.


Champions-League-Spielplan 25/26

Ligaphase

  • 1. Spieltag: 16.-18. September 2025
  • 2. Spieltag: 30. September-1. Oktober 2025
  • 3. Spieltag: 21./22. Oktober 2025
  • 4. Spieltag: 4./5. November 2025
  • 5. Spieltag: 25./26. November 2025
  • 6. Spieltag: 9./10. Dezember 2025
  • 7. Spieltag: 20./21. Januar 2026
  • 8. Spieltag: 28. Januar 2026

K.o.-Phase

  • Play-offs: 17./18. & 24./25. Februar 2026
  • Achtelfinale: 10./11. & 17./18. März 2026
  • Viertelfinale: 7./8. & 14./15. April 2026
  • Halbfinale: 28./29. April & 5./6. Mai 2026
  • Finale: 30. Mai 2026 (Budapest)

Historisch: 6 Premier-League-Teams in CL-Ligaphase

Aus deutscher Sicht warten neben den Bayern auch Vizemeister Leverkusen, Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund auf ihre Gegner. Erstmals in der Königsklassen-Geschichte werden zudem sechs englische Teams aus der Premier League dabei sein. Zum einen die vier über die Liga qualifizierten Teams (Liverpool, Arsenal, Man City und Chelsea) sowie Europa-League-Sieger Tottenham. Und zusätzlich der Liga-Fünfte aus dem Vorjahr (Newcastle), weil sich der englische Verband einen zusätzlichen Startplatz sichern konnte.

Das hatte zum Start des neuen Modus die Bundesliga geschafft. Jedes Jahr wird je ein zusätzlicher Startplatz an die beiden Verbände vergeben, die im Vorjahr international am besten abgeschnitten haben. Neben England darf sich 25/26 die spanische La Liga über einen zusätzlichen Starter freuen.


Champions-League-Ligaphase: Qualifizierte Klubs

29 Teams sind schon sicher dabei. Die übrigen Startplätze werden am Dienstag und Mittwoch in den sieben Playoff-Quali-Duellen vergeben.

  • England: Liverpool, Arsenal, Manchester City, Chelsea, Tottenham, Newcastle
  • Spanien: Barcelona, Real Madrid, Atlético Madrid, Athletic Club, Villarreal
  • Italien: Napoli, Inter, Atalanta, Juventus
  • Deutschland: Bayern München, Bayer Leverkusen, Eintracht Frankfurt, Dortmund
  • Frankreich: PSG, Marseille, Monaco
  • Niederlande: PSV, Ajax
  • Portugal: Sporting CP
  • Belgien: Union Saint-Gilloise
  • Türkei: Galatasaray
  • Tschechien: Slavia Prag
  • Griechenland: Olympiakos

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