Warum die Bayern ein ganz neues Level erreicht haben – Tah nennt den Unterschied

Der Comeback-Sieg gegen Freiburg hat dem FC Bayern erneut gezeigt, wie viel Stabilität und Reife die Mannschaft unter Vincent Kompany entwickelt hat. Jonathan Tah beschreibt die Gründe dafür – und ein Talent sorgt zusätzlich für Rückenwind.
Bayern das Mentalitäts-Monster
Bayern das Mentalitäts-Monster / KARL-JOSEF HILDENBRAND/GettyImages
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Der Nachmittag hätte für den Tabellenführer kaum ungünstiger beginnen können. Freiburg nutzte zwei frühe Standards und führte nach zwölf Minuten mit zwei Toren Vorsprung. Die Münchner wirkten überrascht, suchten nach Zugriff und mussten erst den Treffer von Lennart Karl und kurz vor der Pause den Ausgleich von Michael Olise abwarten, um wieder in ihren Rhythmus zu kommen. Doch genau in solchen Momenten zeigt sich, was Bayern in dieser Saison auszeichnet.

Jonathan Tah machte nach dem Schlusspfiff deutlich, wie stark das Selbstverständnis der Mannschaft inzwischen ist. Er erklärte: "Natürlich waren wir nach dem Rückstand nicht zufrieden. Wir wussten, wir mussten uns steigern, und das haben wir schnell getan. Danach hatten wir die nötige Energie." Der Innenverteidiger beschrieb eine Qualität, die Bayern in dieser Spielzeit nahezu unantastbar macht: den festen Glauben, jedes Spiel gewinnen zu können und zu müssen.

Der Teamgeist als Schlüssel – und ein Youngster als Symbol

Tah betonte, dass die Mannschaft inzwischen genau wisse, wie sie in kritischen Phasen reagieren müsse. "Wir wissen, dass wir ein Spiel jederzeit drehen können. Wir haben auch den nötigen Teamgeist und Zusammenhalt dafür", sagte der Nationalspieler. Dieses Vertrauen ist nicht nur Ergebnis der Kompany-Ideen, sondern auch Ausdruck eines Kaders, der in den entscheidenden Momenten Verantwortung übernimmt.

Ein Beispiel dafür ist der erst 17-jährige Lennart Karl. Der Offensivspieler wurde in den vergangenen Wochen zu einer der prägenden Figuren im Münchner Angriff und zeigt eine Reife, die weit über sein Alter hinausgeht. Nicht nur mit seinem Tor, sondern auch mit seiner klaren Körpersprache ließ er den Rückstand gegen Freiburg vollständig verblassen. Beobachter diskutieren bereits, ob Karl sogar ein Kandidat für die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr sein könnte – und angesichts seiner Leistungen erscheint selbst dieses Szenario nicht abwegig.

Dominanz, Rekorde und ein neuer Selbstanspruch

Nach dem Ausgleich noch vor dem Halbzeitpfiff übernahm der Rekordmeister die volle Kontrolle. Olise sammelte fünf direkte Torbeteiligungen, Karl, Harry Kane und Nicolas Jackson setzten die Offensive in Szene, und Freiburg fand nach dem Wiederanpfiff kaum Zugriff mehr. Am Ende stand ein deutlicher Sieg, der die Tabellenführung auf aktuell acht Punkte anwachsen ließ und den historischen Wert von 43 Spieltagen an der Spitze festigt.

Jonathan Tah richtete den Blick anschließend bereits auf das Topspiel gegen den FC Arsenal. "Wir freuen uns riesig auf dieses Spiel. Wir gehen mit vollem Selbstvertrauen hinein und wollen die drei Punkte holen", erklärte er. Genau dieser Satz zeigt, warum Bayern derzeit ein neues Level erreicht hat: Diese Mannschaft glaubt an sich – und besitzt genug Qualität und Mentalität, um diese Haltung Woche für Woche zu untermauern. Tugenden, die in München in den vergangenen Jahren immer wieder gefehlt hatten.


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