Warum der Bayern-Deal mit Nicolas Jackson plötzlich ganz anders aussieht
Von Leonard Schmidt

Laut Informationen aus England und Deutschland war die Leihe von Nicolas Jackson mit einer Kaufoption über 65 Millionen Euro verbunden. Unter bestimmten Voraussetzungen hätte daraus sogar eine Kaufpflicht werden können. Entscheidend wäre gewesen, dass der Stürmer mindestens 40 Pflichtspiele über mindestens 45 Minuten in der Bundesliga und Champions League bestreitet.
Genau hier beginnt die Rechnung. Jackson steht aktuell bei sechs dafür gültigen Einsätzen. Maximal bleiben ihm noch 33 Spiele, selbst wenn er ab sofort jedes Spiel absolviert. Dazu kommt seine Abstellung für den Afrika Cup mit Senegal, wodurch weitere Minuten verloren gehen. Die Schwelle von 40 Spielen ist damit unerreichbar.
Schon im September hatte Uli Hoeneß angedeutet, wie unwahrscheinlich die Klausel tatsächlich sei. Im Sport1 Doppelpass sagte er: "Das große Geld muss ja nur dann bezahlt werden, wenn er 40 Spiele von Anfang an macht. Die macht er nie." Heute zeigt sich: Genau diese Einschätzung trifft ein.
Details des Deals bestätigen Hoeneß
Der Ehrenpräsident hatte damals auch die tatsächlichen Kosten offengelegt. Von den 16,5 Millionen Euro Leihgebühr übernahm Jacksons selbst drei Millionen Euro. Bayern zahlte somit 13,5 Millionen Euro, was Hoeneß als vollkommen vertretbar beschrieb. "Wenn ich einen Spieler für 80 Millionen kaufe, kostet das im Jahr auch 16 Millionen an Abschreibung. So sind es 13."
Die Leihe wurde somit bewusst als risikoarmes Projekt angelegt, ohne finanzielle Zwangspunkte, falls Jackson sportlich nicht einschlägt.
Sportliche Realität: Ein wichtiges Spiel, aber keine Explosion
Jackson wird möglicherweise gegen St. Pauli in der Startelf stehen. Doch für ihn geht es längst nicht mehr darum, Minuten zu sammeln. Er braucht konstante Einsätze und muss zeigen, dass er Bayern im Angriff tatsächlich weiterbringt. Der bisherige Eindruck bleibt durchwachsen, und die Erwartungen an seine Entwicklung sind entsprechend hoch. Vor allem dann, wenn Jackson sich eine Zukunft beim Rekordmeister über diese Saison hinaus offenhalten will.
Bayern wiederum hat sich durch die Klausel-Situation große Flexibilität erhalten. Die Kaufoption bleibt bestehen, aber sie ist nicht verpflichtend und nicht einmal besonders wahrscheinlich. Schon eher, dass Chelsea auch einer deutlich geringeren Ablöse zustimmen würde, sollte sich der FCB 2026 um einen festen Transfer bemühen.
Die zentrale Frage nach der Zukunft von Nicolas Jackson wird erst im Frühjahr wirklich spannend. Doch eines zeigt sich bereits jetzt: Die Gefahr einer automatischen Kaufpflicht ist vom Tisch. Hoeneß hatte recht.
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