Von Stammkraft zum Verkaufskandidaten: Min-jae Kims harter Absturz beim FC Bayern
Von Leonard Schmidt

Zehn Spiele, zehn Siege – beim FC Bayern herrscht unter Vincent Kompany eine Euphorie, die an beste Triple-Zeiten erinnert. Doch inmitten des sportlichen Höhenflugs gibt es einen klaren Verlierer: Min-jae Kim. Der südkoreanische Innenverteidiger, im Sommer 2023 noch als Abwehr-Monster für 50 Millionen Euro aus Neapel geholt, hat seinen Stammplatz verloren und findet sich in der internen Hierarchie nur noch auf Platz drei wieder.
Tah und Upamecano enteilen – Kim wird zum Unsicherheitsfaktor
Der Grund für Kims Degradierung hat zwei Namen: Jonathan Tah und Dayot Upamecano. Neuzugang Tah hat sich nicht nur auf Anhieb einen Stammplatz erkämpft, sondern wurde sogar direkt in den Mannschaftsrat gewählt und genießt höchstes Ansehen bei Kompany. An seiner Seite hat Upamecano seine frühere Fehleranfälligkeit abgelegt und agiert als zweiter Dauerbrenner in der Abwehrkette.
Die Zahlen belegen die neue defensive Stabilität: Nur acht Gegentore in zehn Spielen sind ein Top-Wert. Für Kim persönlich ist diese Statistik jedoch brutal. Obwohl er nur rund ein Drittel der möglichen Spielzeit absolvierte, stand er bei vier dieser acht Gegentreffer auf dem Platz. Während das Duo Tah/Upamecano für Stabilität sorgt, ist Kim aktuell ein Unsicherheitsfaktor – ein Eindruck, der sich auch bei seinem krassen Patzer im Länderspiel gegen Brasilien bestätigte.
Ständige Verletzungssorgen und der klare Plan der Bosse
Zu seiner sportlich schwierigen Situation gesellen sich ständige körperliche Probleme. Immer wieder wird der 28-Jährige von kleineren Blessuren zurückgeworfen. Mal zwickt die Wade, dann zwingt ihn eine Fußprellung und eine Kapselverletzung in der Schulter zur Pause. Diese Ausfälle verhindern, dass er in einen Rhythmus findet und sind eine Fortsetzung der Probleme aus der Vorsaison, als er wegen einer Achillessehnenreizung zwölf Spiele verpasste.
Die Konsequenz: Kim darf den FC Bayern verlassen. Schon im Sommer galt er intern als Verkaufskandidat, doch ein passendes Angebot blieb aus. Nun, da er sportlich nur noch die dritte Geige spielt, ist die Tür für einen Abgang weiterhin weit offen.
Bayern sondiert bereits den Markt für die Nachfolge
Dass die Bayern-Bosse nicht mehr langfristig mit Kim planen, zeigt auch ihr Vorgehen auf dem Transfermarkt. Da die Vertragsverlängerung mit Dayot Upamecano stockt, sondiert der Verein bereits intensiv den Markt für Innenverteidiger. Namen wie Marc Guehi (Crystal Palace) und Murillo (Nottingham Forest) stehen laut Medienberichten auf der Shortlist von Max Eberl. Die Suche nach potenziellen Neuzugängen macht klar: Für Minjae Kim ist beim FC Bayern kein Platz mehr. Sein Abenteuer in München scheint nach nur zwei Jahren vor einem vorzeitigen Ende zu stehen.
Wäre ein Transfer sinnvoll?
Die Diskussion um einen Verkauf von Minjae Kim ist ein Paradebeispiel für die riskante Kaderplanung des FC Bayern. In einem modernen Fußball, der mit über 50 Saisonspielen und ständiger Verletzungsgefahr absolute Kadertiefe erfordert, wäre ein solcher Transfer kaum zu rechtfertigen. Während andere Top-Klubs Europas selbst auf der Bank noch Stars sitzen haben, müsste man in München nach Kim bereits kreativ werden. Einen fehleranfälligen, aber international bewährten Mann wie ihn ziehen zu lassen, wäre daher nicht nur unklug, sondern grob fahrlässig.
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