Völliger Irrsinn: FIFA diskutiert nächste WM-Revolution

Unter Gianni Infantino hat sich der Weltfußball spürbar verändert. Nun plant der FIFA-Präsident offenbar die nächste Revolution bei Weltmeisterschaften.
FIFA-Präsident Gianni Infantino plant seinen nächsten WM-Schachzug
FIFA-Präsident Gianni Infantino plant seinen nächsten WM-Schachzug / Marvin Ibo Guengoer - GES Sportfoto/GettyImages
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Gianni Infantino steht für Reformen. Seit seiner Wahl zum FIFA-Präsidenten im Februar 2016 treibt der Schweizer die Kommerzialisierung des Fußballs enorm voran. Infantinos Devise: Mehr Turniere, mehr Teilnehmer, mehr Events - mehr Geldfluss. Dass dies zu Lasten der Fans und Spieler geht, ist klar. Infantino zieht seine Reformen trotzdem durch. Die nächste wirft ihren Schatten schon voraus.

Bei der anstehenden WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko werden erstmals 48 Nationalmannschaften teilnehmen. Mit der Aufstockung von weiteren 16 Teams hat Infantino weltweit für Kritik gesorgt. Nun diskutiert die FIFA aber schon die nächste Erweiterung des WM-Teilnehmerfeldes.

WM 2030 soll auf 64 Teams aufgestockt werden

Am Dienstag fand ein Treffen zwischen Infantino und seinem FIFA-Gefolge mit Politikern und hochrangigen Verbandsmitgliedern in New York statt, in dem die Aufstockung auf 64 Mannschaften für die WM 2030 diskutiert wurde. Das würde bedeuten, dass bei der Weltmeisterschaft 128 Spiele stattfinden müssten.

Der Irrsinn hinter dieser Idee findet beim Verband wenig Gehör. Erstmals stark gemacht für eine Aufstockung hatte sich im März der uruguayische Verbandspräsident Ignacio Alonso. Ohnehin findet die Idee einer erneuten Ausweitung des Teilnehmerfeldes viel Anklang bei den südamerikanischen Verbänden.

CONMEBOL treibt WM-Ausweitung voran

"Wir glauben an eine historische WM 2030", sagte CONMEBOL-Präsident Alejandro Dominguez nach dem Treffen in New York. "Wir rufen dazu auf, groß zu träumen. Denn wenn Fußball von allen gelebt wird, ist das Fest wahrhaft global."

Dass auch kleinere Nationen die Chance bekommen, an einer Weltmeisterschaft teilzunehmen, ist zweifellos ein netter Gedanke. Klar ist aber, dass die Qualität der Spiele und des Turniers enorm darunter leidet und die Belastung für die Spieler weiter ansteigt. Vielen Fans ist die Aufblähung zahlreicher Wettbewerbe sowie die Neuauflagen ebendieser ohnehin ein Dorn im Auge. Waren die großen Turniere und Spiele einstmals noch wahre Highlights, findet jetzt schon eine enorme Übersättigung statt.

Eine WM mit 64 Mannschaften ist eigentlich nicht vorstellbar - wird von der FIFA offenbar aber proaktiv vorangetrieben.


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