Virkus in der Millionen-Zwickmühle bei Gladbach-Duo
Von Florian Rümmele

Es ist für einen Manager nicht immer zu verhindern, aber dennoch total ärgerlich: Der ablösefreie Abgang von Leistungsträgern. Und gerade Vereine wie Borussia Mönchengladbach, die auf Transfererlöse angewiesen sind, wollen dieses Szenario unter allen Umständen verhindern.
Gladbach verliert viel Geld durch ablösefreie Abgänge
In den letzten Jahren verließen Ramy Bensebaini (Marktwert beim Wechsel: 20 Mio. Euro), Marcus Thuram (32 Mio. Euro), Matthias Ginter (18 Mio. Euro) oder Håvard Nordtveit (6 Mio. Euro) die Fohlenelf. Gerade der Norweger ist ein gutes Beispiel für entgangene Transfersummen, da er nach nur einem Jahr in London wieder zurück in die Bundesliga wechselte - die TSG Hoffenheim zahlte acht Millionen Euro an West Ham United.
Klar ist natürlich, dass man für Spieler, die nur noch wenige Monate Vertragslaufzeit haben, nicht den vollen Marktwert als Ablöse erhalten kann, jedoch gingen den Gladbachern durch die ablösefreien Abgänge der oben genannten Spieler konservativ geschätzt mehr als 30 Millionen Euro flöten.
Wie die BILD berichtet hat Sport-Boss Roland Virkus daher auf der letzten Mitgliederversammlung versprochen, dass kein Profi mit Perspektive die Borussia zukünftig ablösefrei verlassen kann. Eine Aussage, an der sich der ehemalige Jugendtrainer der Gladbacher messen lassen muss.
Blickt man auf den aktuellen Kader fällt auf: Neben Ersatztorwart Tobias Sippel (37 Jahre) laufen auch die Arbeitspapiere von Marvin Friedrich (29), Oscar Fraulo (21) und Luca Netz (22) aus. Gerade die beiden Letztgenannten haben auf Grund ihres Alters einen Markt und könnten der Borussia eine hohe Ablöse einspielen. Voraussetzung hierfür wäre eine Einigung im Vertragspoker oder, alternativ, der Abgang noch in diesem Transferfenster.
Die Zwickmühle bei Netz und Fraulo
Problematisch an der Sache: Weder Fraulo noch Netz gehören zum Stammpersonal des Bundesligisten. Fraulo kam im DFB-Pokal lediglich eine Minute zum Einsatz, zuvor spielte der Däne zwei Jahre lang in Utrecht, wo er als Stammspieler auf 64 Einsätze und 13 Scorerpunkte kam.
Der gebürtige Berliner Netz kam im Pokal für sieben Minuten zum Einsatz und ist seit seinem Wechsel aus der Hauptstadt im Sommer 2021 nur Teilzeitkraft am Niederrhein. In der vergangenen Spielzeit kam der 22-jährige Außenverteidiger auf 1.049 Pflichtspielminuten. Lukas Ullrich, ebenfalls aus Berlin gekommen, lief ihm zuletzt den Rang ab.
Virkus steht nun vor der schwierigen Entscheidung: Riskiert er einen ablösefreien Abgang der beiden Youngster, kann er die Verträge noch verlängern oder schafft er es noch, diese Spieler zu Geld zu machen? Und wenn ja, wer übernimmt dann deren Kaderplatz? Fragen, die Virkus mit seinem Team schnellstmöglich beantworten muss...
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